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Marco
Remus ein Name um den man beim Thema "Techno Made in
Thüringen" nicht mehr herumkommt. Mit seiner Agentur
"Stereo 70" und als DJ beeinflußt er seit langem
nachhaltig die Entwicklung der Thüringer Techno/House
Szene. Zur Zeit sorgt er mit Hammer Line Up's und als
Resident im "Soundsize" - Marienthal für Aufsehen und
war auch schon auf der Mayday "bei der Arbeit". Nerven Rec.
heißt sein "Baby" mit dem er alsbald in der dt. Techno
Oberliga mitspielen will. Über das Wie, Wann und WArum
unterhielt sich Christian Göpfert von dj-connection mit
ihm.
Marco
Remus: Nerven ist das erste Label von Stereo 70 und steht
für innovativen Techno. Auf den Namen Nerven Records
sind wir gemeinsam mit Armin Mostoffi gekommen (nochmals
danke Armin). Auf diesem Label werden Künstler wie
Holgi Star, DJ Emerson, Sven UK, Torsten Kanzler, DJ Bezz,
Asem Shama, DJ Rush und meine Wenigkeit
veröffentlichen. Desweiteren werden wir unsere
Labelarbeit so fortführen, dass wir irgendwann mal
sagen können: "sie haben alle schon bei uns
veröffentlicht". Natürlich ist uns auch der
Nachwuchs wichtig, also wer gutes Material im Technobereich
vorweisen kann, soll es uns schicken und wir werden sehen,
ob es etwas für unser Label ist. MR: Ich
orientiere mich eigentlich an nichts Speziellem. Ich spiele
das was mir gefällt und was zu mir passt, hart und
schräg. Der Chicago/Detroit Style liegt mir allerdings
sehr am Herzen. Ich mag die Abwechslung im DJ Set, versuche
aber trotzdem konstant Techno zu spielen, wobei ich darauf
achte, dass meinem Set nie der Groove fehlt. Auch Electro
ist für mich sehr wichtig. Anthony Rother Platten sind
ein Muß in meiner Kiste. MR:
Vorbilder hab ich eigentlich keine. Aber vor Künstlern
wie DJ Rush, Chris Liebing, Pierre, Marky und der Timing
Crew ziehe ich den Hut, weil die ihrem Style treu geblieben
sind und diesen auch geprägt haben. Was das Buchen von
anderen Künstlern angeht, ist es mir eigentlich egal.
Es muß sich auf jeden Fall im Technobereich bewegen
und die Party muß stimmen. Ein weniger bekannter DJ
kann genauso cool sein, wie ein Star-DJ. MR:
für mich sollte ein Laden folgende Kriterien
erfüllen: einen ordentlichen Technofloor, eine Housebar
und der Chillout-Raum ist sehr wichtig. Natürlich
sollte ein Club für sein Publikum da sein, das
heißt man sollte immer versuchen auf die wünsche
des Publikums einzugehen. Was die DJs angeht sollte man
schon drauf achten, dass sie den Geschmack der Leute treffen
und das ist hier in Thüringen nun mal Techno und House.
Meiner Meinung nach, konnte man dies im Soundsize -
Marienthal bisher gut umsetzen. MR: Ich
denke mal, dass die Geschichte mit dem Internet und Musik
sich noch recht Gut weiterentwickeln wird, wobei diese auch
sehr viele Gefahren mit sich bringt, wie zum Beispiel der
Vertrieb von Raubkopien usw. Wir werden sehen, was die
Zukunft bringt. MR:
Natürlich wird es im nächsten Jahr wieder eine
Stereo70-Tour geben. Sie wird Ende September 2001 starten.
Die Stationen stehen noch nicht fest, aber wir sind schon
fleißig am planen. Es sind Künstler wie Andrew
Richley und Ryan Rivera , Holgi Star, DJ Emerson, Torsten
Kanzler, DJ Bezz, DJ Bone und DJ Urban mit am Start . Das
Ganze soll eine Promotion Tour für unser Label Nerven
Records werden. MR:
Thüringen erlebt momentan das, was andere schon vor
Jahren hatten. Wenn man das von außen betrachtet ist
es eigentlich eine normale Entwicklung die hier gerade
stattfindet. Viele wollen mit Veranstaltungen Geld machen
und da kommt es nun mal auch vor, dass die Konkurrenz
wächst. Also Leute, bloß nicht verrückt
machen lassen, es kommen auch wieder andere Zeiten (wobei
gute Geschichten sich auf jeden Fall fortsetzen werden). MR: Wir
pflegen sehr guten Kontakt zu wichtigen Labels wie Kiddaz,
Utils, HSM, AMC, Frisbee, Saltpeter Records, Kne Deep und
vielen anderen Labels.
MR: Es
gibt sehr vieles, was mir passiert ist, was richtig
schön war und was man nie vergessen wird. Das alles
hier aufzuzählen würde aber den Rahmen
sprengen.... MR: In
erster Linie meine Freundin, die mich nun schon mehr als
zehn Jahre begleitet. Dann seriöse Veranstalter, bei
denen man weiß, worauf man sich einläßt.
Natürlich die Leute von Stereo70. Und natürlich
meine Fans, die das aus einem machen was man ist und das
sollte man als Künstler niemals vergessen. MR: Habe ich nicht so direkt. Ich denke, dass nächstes Jahr viel Aufregendes und Neues auf uns zukommt, und bin sehr zuversichtlich, was die Zukunft von Stereo 70 und unser junges Label betrifft.
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