bayern
die zweite. nachdem wir kürzlich nürnberg
unsicher gemacht haben, wenden wir uns heute der
"anderen" metropole nordbayerns zu.
standesgemäß direkt am main, besser gesagt
direkt auf ihm, lediglich eine kleine barkasse unter den
füßen (auch boot genannt).
mal
abgesehen davon, dass wir schon des längeren einen
besuch des veranstaltungskreuzers angestrebt haben, war
der besuch heute fast schon zwingend! denn immerhin haben
es die veranstalter geschafft, einen gig von mathew
jonson zu ergattern. wie man dazu kam, soll uns nicht
weiter interessieren, nur soviel, dass mathew einen tag
drauf einen gig in DER fabric in london hat. nunja,
also war/ist er eh auf dem kontinent und in zeiten von
r*anair wars anscheinend kein problem, ihn mal eben nach
würzburg einfliegen zu lassen.
vorab
ein kurzer location check. wir befinden uns in der tat
auf einem boot. irgendwie im hafenbereich von
würzburg liegt es schon länger vor anker und
erfreut seither nightcrawler jeglichen antriebs. von den
subkulturen (house, techno, hiphop, drum´n bass,
reggae...) bishin zum konventionellen
abhängen&trinken-verhalten. dazu stehen 2 floors
zur verfügung. der untere heute als dancehall/reggae
bereich, der obere in elektronischer hand. rundrum kann
man sich auf diversen freidecks vergnügen und etwas
main-luft schnuppern, was die angelegenheit im sommer
bestimmt sehr sehr angenehm gestaltet.
der
erste eindruck auf "unserem" floor war erstmal
gedämpft. das sah alles etwas zu sehr nach
sehmanns-idylle aus und mutete eher
bar/lounge-mäßig an. in der tat bietet der
floor vielleicht platz für maximal 200 leute ca.!
positiv stimmten aber die cocktailpreise von 4,50 euro.
beim
zweiten blick klärte sich das dann. die musik wurde
direkter und der bereich zwischen den beiden bars
formierte sich mehr und mehr zum tanz- als zum
steh-bereich! an den decks erstmal dj ??? alias
franky, der es mit ruhigeren house-klängen
angehen ließ. im anschluss ali.is, welcher
gleichzeitig unser pate für diese veranstaltung
war/ist und der dann die besagte wandlung, vom loungen
zum abhotten einläutete.
das
ging dann so bis 1:30uhr ungefähr, bis dann
mathew jonson startete.
passend
zu unserer kürzlich gestartenen kanada-reihe
(*click*)
kommt mathew aus eben diesem weitaus symphatischeren land
oberhalb der vereinigten staaten. er gehört aktuell
zum heißesten scheiß in den dj-charts so
ziemlich aller zeitgenössischen discjockeys. mit
"typerone" hatte er einen der tracks des vergangenen
jahres und so richtig ins laufen kommts jetzt in 2004!
auf richie hawtins m_nus label erschienen, ist der junge
kanadier auch ansonsten sehr produktiv, ob nun in
zusammenarbeit mit luciano auf perlon, alleine oder auch
mal als dj. ich würde sagen, es läuft... auch
heute abend.
denn in
ungefähr 2 stunden und 30min hatte er ausreichend
zeit, dass unter beweis zu stellen. wohlgemerkt live,
nicht als dj. auch sein sound steht im zeichen der
aktuell sehr populären weniger-ist-mehr einstellung.
dabei bereitet es ihm keine probleme, die magie auf
seinen platten auch live unters volk zu bringen. das
endete darin, dass das publikum ihn nicht gehen
ließ, bevor er nicht 2mal seinen typerone-burner
dargeboten hatte. doch auch und vor allem der rest seines
live-sets stellte unter beweis, dass der mann durchaus
noch mehr potential hat. denn der spannungsbogen
über die 2,5h hinweg ließ nur wenig pausen zum
ausruhen.
was wir
gerne bereit sind, näher zu untermauern:
damit
sollte bewiesen sein, dass es in würzburg doch noch
mehr gibt, als den musikalischen rundumschlag eines
hiesigen großraum-clubs. hoffen wir, dass es so
bleibt und hoffen wir auch, dass man noch des
öfteren events der heutigen gattung zu gehör
bekommt, damit nicht nur wir uns öfter blicken
lassen können.
in
diesem sinne, viel erfolg!