tag
zwei unseres festival-wochenendes. beim blick aufs
programm für heute insgesamt deutlich elektronischer
als der vortag - aber natürlich keineswegs
langweiliger.
bereits
schon ab 17uhr konnte man seinen späten nachmittag
zusammen mit markus kavka´s plattenkiste
verbringen. mtv-moderator und intro-festivalguide-host
legt darüber hinaus (nicht erst seit gestern...)
auch auf und überrascht mit seinem lupenreinen
minimal-house/techno set.
wetter
- wie ihr seht - ausgezeichnet!
den
beginn auf der hauptbühne machte jens friebe,
gefolgt von andreas dorau. letzterer mit (wie
eigentlich fast alle...) neuem album am start.

das
wildschwein ist übrigens bezugspunkt zu einem seiner
neuen songs, welcher sogar ziemlich politisch anmutete!
also keineswegs nur jux und dollerei. insgesamt waren mir
doraus neue werke etwas zu schlager-lastig. bei seinen
ebenfalls gespielten klassikern wie z.b. "girls in love"
machte es jedoch sofort wieder click, auch beim publikum,
die sogleich und damit bei hellem tageslicht die party
offiziell erneut für eröffnet
erklärten.
auf dem
big wheel floor konnte man das gefühl bekommen, dass
die party dort erst garnicht für beendet
erklärt wurde (wurde sie bestimmt auch nicht...),
als jeremy p. caulfield (live) oder im anschluss
kanada´s akufen für elektronische
unterhaltung sorgten.

13
& god setzten derweil auf der hauptbühne
erneut akzente. zusammengesetzt aus themselves, the
notwist und eben gott, gab es eine unheimlich stimmige
darbietung aus dem elektronica-bereich. auch hier konnte
man den ein oder anderen politischen bezug zum aktuellen
weltgeschehen vernehmen. und musikalisch kann bei dieser
kollaboration ohnehin nichts schiefgehen. sehr
gut!


im
gemini stage waren derweil saint pauli am werk mit
einem sehr direkt ansprechenden disco-set. disco jedoch
aufs rockigste zerlegt. whitey im anschluss hatten
etwas startschwierigkeiten. ich glaube und hoffe, dass es
technische probleme waren.
auf dem
durchweg elektronisch angehauchten big wheel floor gabs
chloé aus frankreich, die ihren
vorgängern in sachen geschmacksvoller
elektronik-unterhaltung in nichts nachstand. sehr gutes
set!
derweil
wurds auch langsam dunkel, was erneut die atemberaubende
atmosphäre der location voll zur geltung brachte.
(was natürlich auch den jeweils gekonnten
licht/deko-effekten zu verdanken ist)
bright
eyes vs. the faint führten auf der
hauptbühne durch einen über 2 stündigen
auftritt und kissogram begeisterten auf dem gemini
stage. benjamin diamond bewies deutlich, dass man
ihn nicht auf den von ihm gesungenen stardust-part "music
sounds better with you" festlegen sollte und sid le
rock löste chloé ab. le hammond
inferno verwandelten einen (wirklich) leeren floor in
eine volle tanzfläche und bereiteten so den weg
für richard davis (live) im
anschluss.




ihr
merkt schon, es geht hier ziemlich rasant durch den
abend. tatsächlich trägt das unserem tempo
rechnung, in dem wir die floors durchquerten. gefesselt
hat uns dann erst wieder underworld´s
live-darbietung, weniger akkustisch, doch auf jedenfall
optisch.



musikalisch
gabs von underworld heute nicht nur die üblichen
klassiker, sondern auch neues material. davon
unabhängig ist die animalische wirkung von "born
slippy" absolut unbestritten. an den publikums-reaktion
war das auch heute abend eindeutig abzulesen!

auch
wenns vielleicht anmaßend erscheint, interessierte
uns das nicht wirklich so brennend, als das wir die gut
2h verweilen wollten! ursache ist auch hier klar die
erinnerung an vergangene erlebnisse (siehe review sms
2002). denn als hätten wirs geahnt, rockte man an
anderer stelle (mengenmäßig etwas
komprimierter) um ein vielfaches mehr. deswegen machten
wir uns zum stage von deichkind.

und
schon nach kurzem an-schauen, zu-hören und
mit-jumpen stand unser highlight des abends eindeutig
fest. die performance hatte eine dermaßene energie
und wurde sowas von 1:1 vom publikum getragen, dass ich
mir garnicht vorstellen mag, was dies für
zustände für eine underworld-große menge
an menschen bedeutet hätte! wahrscheinlich anarchie,
chaos, eine art atom-pilz-ähnliche explosion oder
eine mischung aus all dem.
geboten
wurden neben den deichkind-gassenhauern "limit" und
"nicke mit dem beat..." ein paar interessante
interpretationen der (eigentlich) mainstreamigen songs
"there´s no limit" von 2unlimited sowie "pump up the
jam" von technotronic. durch deichkind wurden diese
jedoch zu wahren floor-monstern.
und als
dann als gast auch noch das bo mit reinfunkte,
wars ganz aus. wild stuff...


andererorts
gabs derweil noch jake fairley, karrera
klub und mouse on mars, aber das ging leider
mal wieder unter.
nach
deichkind war erstmal ruhepause angesagt und nach
kulinarischer stärkung schlenderte man erstmal zu
laid back auf die hauptbühne. die richtige
entscheidung, da extremer kontrast und insgesamt sehr
viel ruhiger gelagert.
und
weil auch wirs erst mit dem track "bakerman" so richtig
geschnallt haben, ja, es handelt sich um DIE laid back,
welche in den 70ern mit songs wie z.b. "sunshine reggae"
oder eben "bakerman" ziemliche überhits
hatten.
darüber
hinaus waren/sind sie z.b. auch für "ride the white
horse" verantwortlich, welches den meisten wohl in den
hinlänglich bekannten remixen bekannt sein
dürfte.
insgesamt
kam der auftritt so gut an, dass man laid back nicht ohne
zugabe gehen lassen wollte. der front-mann hats dann
ziemlich treffend auf den punkt gebracht "bakerman ist
still baking bred". in diesem sinne...
erobique
ging daher leider zeitgleich an uns vorbei. nicht
aber acid maria direkt im anschluss sowie munk
auf dem kleineren floor, auf dem später auch
phono (dj von deichkind) nochmal zu akkustischen
mitteln greifen sollte.
gegen
die etwas ungemütlich gewordeneren temperaturen
konnte man dann bei ltj bukem & mc conrad
angehen. mit erfolg, denn das mobilisierte nicht nur
uns nochmal richtig.

wem
drum´n bass nicht so lag, konnte sich bei
andré galluzzi ebenfalls bis auf stufe 5
aufwärmen lassen, denn dieser ist ab 5uhr erst
richtig in seinem element und ich wage zu bezweifeln,
dass dieser wie geplant um 7uhr mit seinem set fertig
wurde.

die
phoneheads sowie anja schneider fielen dann
leider unserer erschöpfung und müdigkeit zum
opfer.
und um
diesen beiden schwächen nicht noch einmal zu
erliegen, möchte ich noch ein paar
schluss-sätze verlieren.
insgesamt
war melt ein großer erfolg. musikalisch sowieso,
ähnlich wie auch das jahr zuvor, besuchertechnisch
ebenfalls, denn es waren deutlich mehr da, als
vergangenes jahr. die große vielfalt hat man dieses
jahr, wie eingangs schon erwähnt, noch weiter
verstärkt. genau das ist es, was melt unserer
meinung so interessant und speziell macht. dabei gehts
nicht mal um "... es war für jeden was dabei",
sondern darum, einen geschmackssicheren querschnitt durch
die diversen sparten von musik zu bieten. alle mit
sicherheit nicht, aber mit sicherheit ist das lineup eins
der vielfältigsten im momentanen
festival-deutschland!
word
und bis nächstes jahr!
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