offizieller
start ins herbst/winter-semester an der
geisteswissenschaftlichen fakultät called nightlife.
mit gleich einer ganzen reihe von
lesungen/vorträgen. ob nun hier im centrum, im
meininger elan club mit u.a. dozentin m.i.a., professor
schumacher im ogs/jena oder auch codec&flexor in
veilsdorf, um nur einige zu nennen - es geht wieder los
in den clubs. ironischerweise legt gerade die tage der
sommer nochmal ein paar briketts nach, auch wenns
unaufhaltsam richtung autumn geht. anyway!
schließlich
freut man sich auch darauf, die club-atmosphäre und
festen/geraden boden unter den tanzschuhen wieder
spüren zu dürfen.
in
diesem sinne stand das date heute abend in unserer gunst.
zum september-beginn glänzten die flex-ef
jungs mit einem geschmackssicheren insider-gig von jay
haze.
den
abend unterstellte man dem motto "tekno pioneers" und gab
damit die grobe stoßrichtung vor, die da ganz klar
techno war. wer abwechslung davon suchte, konnte diese
auf dem zweiten floor (electro/breaks/brighton und so)
mit u.a. djs wie steve k aus leipzig, basic
groove oder dem liveact von outcry
finden.
natürlich
haben "geheimtipps" auf dem lineup auch einen nachteil -
die nicht ganz so große popularität. dem war
man sich anscheinend bewusst und hat den eintrittspreis
bis 24uhr erstmal auf experiementierfreudige 5
euro festgelegt, danach dann 8e.
weiterhin
versuchte man erst garnicht die große centrum-halle
voll zu bekommen, was nur zu begrüßen war/ist,
sondern richtete sich im 1. stock der
centrum-lokalitäten ein (der zweite floor dann ganz
oben im 2. stock).
damit
hatte man dann auch unterm strich alles richtig gemacht.
es kamen mehr als genügend leute, um den 1. stock
gut zu füllen, nicht nur mengen- sondern auch
stimmungsmäßig.
es
konnte also losgehen und wir zumindest stiegen mit dj
christian fröhlich ein.
welcher
spätestens mit dem alltime-klassiker "push push" von
rockers hifi seinen stein in unserem brett hatte.
gleichzeitig stimmte er die menge schonmal auf den
kommenden hauptact ein, der sich ja auch gerne etwas
dubbig gibt.
wo wir
auch schon beim thema sind. jay haze legte dann ab
2uhr auf. denke ich zumindest, denn neben den
plattenspielern, umrahmten seinen arbeitsplatz noch
laptop und diverse andere
gerätschaften/effekte.
ich
gehe mal davon aus, dass die meisten von euch - wie wir
eben auch - keine djs sind und somit zu der
allwöchentlichen release-flut nur geringfügig
zugang haben. sicher auch der grund dafür, warum wir
diesen fokus den experten überlassen.
zu
diesen darf man jay haze ruhig zählen. aber erst ein
paar zeilen zu seiner person selbst. denn nicht nur mir
ist mehrmalig die frage gestellt worden "wer legt im
centrum auf? jay wer?".
ansich
stammt jay aus dem nordosten der usa, pennsylvania. eine
nicht gerade unproblematische gegend. nicht nur, dass
diese relativ trist gewesen ist, noch dazu zählt sie
nicht gerade zu den "places to be" in den vereinigten
staaten. entsprechend problematisch stellt sich auch der
beginn von jay´s lebensweg dar. nachdem ihm seine
heimat nur wenig perspektive bot, tingelte er bereits mit
16 (ohne schulabschluss) durch einige staaten, erlebt
dabei ziemlich viel schei**e und machte alles in allem
eine sehr schwere zeit durch.
doch
auch nach einer ganzen reihe von
schicksalsträchtigen ereignissen kämpft er sich
durch und verfolgt seinen weg und seitdem er als finale
folge dieses ganzen sumpfes amerika den rücken
kehrte und nach europa (mittlerweile berlin) zog, wird
sein einsatz auch zunehmens von erfolg
gekrönt.
und so
stellte jay haze seine formel von techno vor. seine
produktionen zeichnen sich durch einen sehr hörbaren
dub/reggae einfluss aus. wobei seine vision von dub ganz
andere formen annimmt, als es z.b. die berliner basic
channels mit ihrem rythm&sound project im auge haben,
düsterer.
ein
bild davon könnt ihr auch z.b. auf einem seiner
net-labels machen tuning
spork.
dort könnt ihr euch über seines generelles
schaffen einen umfassenderen eindruck verschaffen. auch
sein aktuelles album "love for a strange world" sei
wärmstens empfohlen.
jedenfalls
profilierte sich jay während seines sets sehr gut,
sodaß jeder im nachhinein wissen sollte, wofür
jay haze nun steht und was für eine richtung er
verfolgt.
noch
dazu, nachdem das ganze gut auf dem dancefloor
funktioniert, welcher konsequent gut gefüllt blieb
über des gesamte set.
abgelöst
wurde jay von telek stubensons liveact. quasi
halber klingklangkrieger sowie betreiber des (gott hab
ihn selig) uno-clubs in zeulenroda und noch dazu
m-bassy-records-angehöriger. mit seinem set live-set
gab er eine etwas deepere vorstellung als sein
vorgänger, die auch etwas gerader daher kam, aber
dennoch nicht weniger funktional war!
den von
uns erlebten schluss des abends beschallte dj bez,
welcher musikalischer noch etwas dichter
wurde.
insgesamt
ein schöner auftakt für den (gemessen an den
bevorstehenden dates) heißen herbst. danke an jay
sowie die flex-jungs.
schließen
möchte ich mit einem weiteren zitat aus dem bereits
oben zitieren interview von jay:
"...
die liebe zum kreativen, zum schöpferischen hat mich
gerettet..."
in
diesem sinn...