standesgemäß
dient das kulturhaus in neuhaus in erster linie
band-auftritten underschiedlichster und
fragwürdigster art. da ist die alle paar monate
stattfindende stunde null quasi ein richtiger
segen.
wobei,
ein stück weit fragwürdig dürften die
gäste heute abend dem ein oder anderen auch
erscheinen. deichkind sind am start, quasi die
deutschen prodigy, nur einwenig trashiger, dafür
aber auch realer, wenn ihr versteht...
unabhängig
davon muss man es den stunde null jungs hoch anrechnen,
unserer elektronisch unbedachten gegend leben
einzuhauchen, noch dazu gleich in solchen
dimensionen.
so
wunderte es mich nicht, dass das gut 1500 leute fassende
areal schon voll warbei unserer ankunft. 9 euro entrance
fee, is okay...
an den
decks erstmal die initiatoren selbst: adama &
adam kay.
bis
dato noch elektronische musik im konventionellen sinn,
also techno/house, was sich kurz nach ein uhr ändern
sollte.
ab da
setzte es dann die super electronic dance band,
was m.e. nach nicht untertrieben ist,
deichkind!
es hat
auch nicht lange gedauert, da hatten die nordlichter die
große halle komplett vereinnahmt. irgendwo zwischen
animalisch und kreativ niveaulos könnte man den
auftritt beschreiben. man könnte aber auch einfach
nur sagen: rock´n roll man, rock´n
roll!
deichkind
traten massenwirksam im jahr 2000 mit dem track "bon
voyage" in erscheinung, was man durchaus als eine art
frühes werk im stile von "drop it like its hot"
bezeichnen kann. auf jedenfall hatte es schon damals der
sonstigen deutschen hiphop-landschaft einiges an drive
voraus. das album dazu "bitte ziehen sie durch" machte
sie dann endgültig populär im deutschsprachigen
raum...
...
diese popularität zelebrierten sie im video "limit"
wohl am besten, würd ich sagen. goldkette,
bling-bling (das wort gabs in 2002 denkich noch
nichtmal), retro klamotten & frisuren... damit
dürften sie den idolen wie z.b run dmc rechnung
getragen haben! das dazu gehörige album "noch
fünf minuten mutti" erreichte dann fast
platinstatus.
im
anschluss daran reformierte man sich dann. der
deichkind-sound erfuhr eine art techno-befruchtung. eine
entwicklung, die man ja so auch bei anderen
künstlern feststellen konnte. der buddy tobi
(...& das bo) erlangte z.b. mit seinem kumpel marc
unter dem namen moonbootica mittlerweile
beachtliches ansehen und dendemann von einszwo
legte ja auch schonmal ein paar houseplatten beim
melt-festival auf.
so
warteten die später folgenden liveautritte mit
four-to-the-floor und electro-beat auf. zusammen mit den
rhymes auf ein moderates tempo abgestimmt, bleibt auch
diese mischung dope und man darf sich darauf freuen, wenn
das ganze in bälde auf album-format konserviert
wird!
und ob
nun gewollt, zufall oder schicksal, mit genau dieser
mischung setzen sie den textlichen inhalt von "limit"
sowas von in die tat um.
denn
live geht man definitiv ans limit. p... o... w... zum e
zum r, nach vorne bis zum geht nicht mehr.
das
stellten sie heute abend auch erneut unter beweis,
diverse gimmicks (siehe pics) unterstützten die
wirkung multimedial.
für
die einen mags vielleicht affig sein, aber ich sag mal,
auf einer mehrere meter großen bühne schau ich
mir doch lieber eine show dieser art an, als einfach nur
einen regungslosen dj anzuschmachten. *word*
und ich
möchte auch nicht missbilligend klingen, aber den
nachfolgenden dj vectif, der extra aus prag
angereist ist, habe ich dann nicht mehr so ganz
verfolgen. zu sehr war ich angefixt von der
superelectronicdanceband.
wobei
ich mir natürlich sicher bin, dass auch dj vectif
einen guten job gemacht hat.
unterm
stirch also rockt deichkind auch in neuhaus, was ja nicht
selbständlich war...
radau und remmi-demmi, bis zum nächsten
mal!