wie bei
jedem event der größe von sonar, finden
abseits des festivals eine unzahl von veranstaltungen
(=off-sonar) statt, welche ähnlich wie das festival
kaum wünsche offen lassen. ich meine, is klar, da
hat man mal die halbe welt an djs/künstlern in der
stadt, warum sollten diese künstler nur einen gig
spielen.
mittwoch
ist dabei der tag, an dem wir dieses jahr die ersten
lohnenswerten veranstaltungen entdeckt haben. im
klassischen sinne über die flyer-propaganda sind wir
auf eine vom ingolstädter suxul club
unterstützte veranstaltung gestoßen. sicher
nicht die einzige an dem abend, aber die interessanteste,
auf die zumindest wir gestoßen sind.
viel zu
früh waren wir vor ort (müssen uns noch an die
geflogenheiten anpassen, die da lauten: abendessen ab ca.
21/22uhr...), aber das gab uns gelegenheit, den club zu
inspizieren sowie ein paar gespräche zu führen.
zum einen mit dem veranstalter, welcher
zufälligerweise auch noch halb-deutscher ist und
sich damit sehr gut im funky bizzness auskennt. zum
anderen begegneten wir z.b. jay haze, welcher quasi
privat und just for fun am ort des geschehens
war.
der
club selbst ist sehr professionell aufgezogen. gute
sound- und lichtanlage, eine mit den hiesigen
temperaturen spielend fertig werdende klimaanlage und
eine insgesamt sehr ansprechende deko/gestaltung des
clubs ansich. einwenig eine mischung aus ogs-club jena
und u60311 in frankfurt.
zu
beginn am dj-pult: elmar schubert, vom oben
benannten suxul-team. so gegen 1:30uhr wurde dieser just
von unserem hauptact abgelöst: áme.
zugegeben
ists nicht enorm kreativ, 1.800km durch die welt zu
gondeln, um dann bei einem berliner dj den abend zu
verbringen. aber hey, ich/wir können doch auch nix
für, dass deutschland auf dem weltweiten
elektronik-sektor quasi federführend ist. daher
nahmen wir die gelegenheit gerne wahr, uns áme
hier in barcelona zu gemüte zu
führen.
wer
dabei dachte áme wäre hier so eine art
insider-tipp, der hat sich schwer getäuscht. gegen
2uhr war die bude komplett voll und zu den klängen
von áme gings stimmungsmäßig gut zur
sache.
der
berliner minimal-sound trifft hier auf sehr
aufnahmefreudiges publikum, ganz klar. ein wunder ist das
natürlich nicht, denn schließlich greift diese
klang-epidemie nicht erst seit gestern umsich. und wie
das bei epidemien nunmal so ist, interessiert diese keine
landesgrenzen.
áme
gab im weiteren verlauf ab an rolando. jo, DER
rolando. fast beiläufig stand er auf dem flyer an
platz zwei, direkt unter den in großen buchstaben
gefassten berliner vom sonar kollektiv. wenn das mal
nicht eine eindeutige botschaft ist??
stylistisch
geht rolando und áme ja eigentlich nur im
größeren zusammenhang zueinander. zu
unterschiedlich sind die micro-/maxi-kosmen, in denen
sich die beiden klanglich bewegen.
eine
differenzierung, die sich auch etwas am publikum
auszumachen ließ. das veränderte sich leicht
nach dem dj-wechsel.
anyway,
die intensität blieb, im gegenteil, diese steigerte
sich noch ein kleinwenig. der sound rolandos ist dabei
erwartungsgemäßg geprägt von
techno-platten á la jeff mills, trockenem
underground resistance-stuff und - ebenfalls typisch
underground resistance - monumentalem
gänsehaut-bombast (z.b. dem obligatorischen knight
of the jaguar).
unterm
strich ein mehr als würdiger einstieg in die
spanien-woche. fast schon etwas zu explosiv, denn der day
after gestaltete sich sehr zäh, wenn ihr wisst was
ich meine.