mit dem
shuttle bus ging es abends in das nacht-arenal des
sonarfestivals. etwas ausserhalb in einem ehemaligen
messegelände von der größe eines kleinen
flughafens gelegen, mutet das ganze schon einwenig
rave-mäßig an. das eingangsbild oben ist die
haupthalle, nur damit ihr eine vorstellung von der
dimension habt.
es gbit
4 floors, 2 davon unter freiem himmel, welche dann auch
nicht ganz so monströs groß sind. die
dj´s/künstler sind, wie tagsüber auch,
querbeet gemischt.
so gabs
eingangs erstmal rahzel & dj js-one aus
den usa, welche straighten hiphop performten. rahzel
dabei beatbox-mäßig mit einem unheimlich
tiefen und sonoren bass aus seinem kehlkopf.
erst
hiphop, dann disco. chic feat nile rodgers
traten als nächstes auf. hier war ich mir nicht so
ganz sicher, ob das tatsächlich die chic´s
sind, die diese ganzen discohits in den 70´ern
hatten und ja, sie sind´s.
thematisch
paßt das ja schon irgendwie, denn deren große
hits aus den vergangenen jahren sind durch nahezu jedes
houseset gegangen, wenn auch in variierter
form.
also
wir hatten da hiphop, disco und als nächstes kam
dann warp-sound von jimmy edgar. ihr seht also
tatsächlich: alles dabei.
uns zog
es in der folge zu den nightmares on
wax.
zusammen
mit seinem soundsystem ging es in dem "alptraum aus
wachs" um ebenfalls hiphop-artiges, mit hang zu
dancehall/dub/reggae. also mitnichten nur downtempo, wie
es vielleicht sein neues album vermuten
ließe.
laurent
garnier sollte sich daran anschließen. zusammen
mit bugge wesseltoft und dem bekannten mann am
saxophon philippe nadaud.
in
vielen gesichtern vor der bühne war die
erwartungshaltung gegenüber laurent klar zu lesen:
techno or something like that. doch das war nicht zu
erwarten nach seinem letzten album ("...cloudmaking
machine"), denn sein sound hat sich darin etwas in
richtung atmosphärischer elektronik
gewandelt.
so war
es dann auch. es gab wortwörtlich elektronische
musik, keine tanzmusik, was viele enttäuschte. uns
jedoch eigentlich ganz gut gefiel!
die
wohl krasseste performance des abends und sicher auch
festivals folgte gegen 2:30uhr im sonarlab. otto von
schirach aus deutschland. sicher nicht nur mir bis
dato unbekannt.
der
herr von schirach setzte erstmal auf optische verwirrung
und schockierung, was ihr auf dem pic mehr als deutlich
erkennen könnt.
sein
sound war ähnlich gestrickt. zwischen gabba-techno,
breakcore und experimentier-elektronik sang er live
textzeilen aus prince´s "when doves cry" oder auch
90er jahre trash-pop-songs. dazu paßten dann auch
die sexuellen anspielungen seinerseits sowie des
pärchens, was er sich auf die bühne zum
improvisierten paarungsritual holte.
unterm
strich hinterläßt mich der auftritt jedoch
auch eher "dazed and confused"!
da war
das dj-set von tiga im anschluss schon
konventionellerer art. zu gewöhnlich fast schon,
denn er legte im großen und ganzen genau das auf,
was wohl jeder von ihm erwartet. sunglasses at night
usw...
da
sahen/hörten wir uns lieber noch einwenig bei dj
krush um und gingen weiter zum liveact von
herbert.
und
obwohl dieser ja eigentlich auch für
experiementierfreude in reinform steht, bot er heute
abend den angenehmsten beitrag. in klassischen
song-strukturen, schönem gesang von 3
sängern/sängerinnen, schlagzeug, keyboard,
bass-gitarre... dennoch hat er seinen elektronik einfluss
geltend gemacht und entsprechend die songs unterlegt.
insgesamt jedoch sehr schöne tracks, welche mich
überzeugt haben, doch das neue album erwerben zu
müssen.
last
but not least haben wir noch einwenig dj shadow
gehört, welcher wieder mehr in richtung hiphop ging,
zusammen mit 4 mc´s am mic´!
für
eine nacht reichte uns das dann, die füße
schmerzten und der lange tag machte sich auch im
restlichen bewegungsapparat deutlich
bemerkbar...