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melt! festival

ferropolis - gräfenhainichen

14.07.2006

fast schon zur tradition geworden, gaben wir auch dieses jahr dem melt-festival die ehre. seit der zwangspause in 2003 und dem comeback unter federführung der zeitschrift intro im jahr darauf, ging es nahtlos weiter, mehr dem namen "melt" verpflichtet denn je.

so auch in diesem jahr. das programm ist vielseitig, aber dennoch insich stimmig. auch wenn es natürlich ein langer weg von dem einen ende des spektrums z.b. die sterne über die pet shop boys zum anderen ende des breibands ist, wo beispielsweise deichkind steht. zumindest heute abend.

zwischendrin wird das programm angefüllt mit allem was neu, cool oder einfach zeitlos gut ist.

im gegensatz zum letzten jahr sieht es so aus, als ob das wetter dieses jahr keine wünsche offen läßt. keine gewitter im vorfeld oder sturmböhen direkt zu beginn.

man musste allerdings sehr pünktlich vor ort sein, denn das programm startete bereits 16uhr am freitag nachmittag. da forderten unsere "brotjobs" ihren tribut. dazu noch ein paar wochenend-/feierabend-staus und es war 20:30uhr. verdammt, schon haben wir the kooks, barbara morgenstern, markus kavka, we are scientists, mocky, angie reed feat. eric d.clark sowie justine electra u.a. verpasst.

weiter geärgert haben wir uns, als nochmal gut 60min an der abend- und gästelistenkasse draufgingen. also goodbye ...trail of dead, art brut, infadels...

sid le rock sid le rock

sid le rock

erobique

erobique

glück im unglück, dass unser chris sein wochenendticket an der abendkasse erstehen musste, denn dort war am wenigsten los, folglich konnte er sich drin schonmal umschauen und immerhin noch bilder und eindrücke von sid le rock und erobique ergattern.

anyway, bei vier parallelen und ausgezeichnet besetzten floors, war es ohnehin unmöglich alles mitzunehmen.

aufschlag szenemag dann also mit hot chip, phoenix und isolée.

phoenix phoenix

hot chip

hot chip hot chip

hot chip

isolée e

insbesondere hot chip und isolée rockten schonmal ordentlich den jeweils anhängigen floor ab. hot chip sind dabei ja sowas wie aktuelle shooting stars, optisch gesehen absolute freaks, denen man - sofern man mit der technik "vorurteile" arbeitet - so einen coolen sound nicht zugetraut hätte. sehr gut!
isolée konnten wir ja bereits beim sonar genießen. seine elektronischen sounds waren auch hier in seinem heimatland sehr beliebt.

und so geht das jetzt immer weiter. man muss schon sagen, dass einem das lineup dieses jahr kaum pausen ließ. man war quasi gezwungen, immer im 30-60min-takt hin- und her zu wechseln.

da hatten wir z.b. den dj hell, welcher für die elektronische zielgruppe erwartungen erfüllte. analog dem set im nitsa club vor wenigen wochen, auch hier sehr technolastig.

ähnlich orientiert miss kittin im anschluss daran.

kurz etwas kontrast durch die sterne im melt! klub, "räuber und gedärm".

für mich dann ganz super erlend oye (sorry, die muse, jetzt eine zeichentabelle zu bedienen, hab ich leider nicht), der zusammen mit phonique sozusagen "live" performte zu der track-auswahl, die phonique auflegte. der amtlich erste stagedive des festivals ging dann auch offiziell auf erlends konto.

erlend oye erlend oye & phonique

erlend oye erlend oye

erlend oye

den aufenthalt bei erlend mussten wir unterbrechen, um dann doch zu den pet shop boys zu schauen. ist ja irgendwie pflicht, sich den headliner zu gemüte zu führen. mit dieser einstellung waren wir bei leibe nicht die einzigen.

die pet shop boys. benötigen sicherlich keinerlei vorstellung. seit dekaden im pop-geschäft und für dieses (pop) stilprägend. genau genommen sind sie das paradebeispiel für pop. kürzlich haben sie ein neues album veröffentlicht. davon kann/mag man halten was man will, fakt ist, dass sie mit ihren unzähligen songs in der vergangenheit musikgeschichte geschrieben haben. ich kenne eigentlich niemanden, der nicht aus dem f-f einen song von ihnen nennen/summen/singen/klopfen könnte.

optisch war der auftritt natürlich aufwendig gemacht, mit mehreren bühnenbildern, variabel auf die einzelnen songs abgestimmt. das ganze mit den entsprechenden gesten, kostümen und begleit-koreografen gespickt. die ein oder andere (homo)sexuelle anspielung fehlte natürlich auch nicht.

das tragende element für ihren auftritt waren meiner meinung nach aber die -oben erwähnten- alten songs. denn wir wissen ja, pop lebt von einfachen ideen. davon hatten die pet shop boys ja einige in ihrer karriere.

von den "alten herren" zu einem newcomer. nathan fake löste erlend auf dem big wheel stage ab. buddy und labelkollege von james holden, mit seinem border community label.

nathan fake nathan fake

nathan fake

nathan fake nathan fake

sein liveset gehörte zu unseren highligts heute abend. er fuhr erstmal das tempo runter, um dann die bisherige eher gerade rhytmus-struktur zu verwandeln. ab da konnten wir sehr frische sounds hören, welche trotz ihrer ungeraden beats ein stimmiges gesamtbild hinterließen. james holden steht ja mit seinem label für eine art neuen "trance-sound", wobei das wort trance dabei komplett neu besetzt wird und absolut nichts mit den alten koordinaten zutun hat. dazu paßt auch nathan mit seinem sound.

sein kollege bastelte noch die darauf abgestimmten visuals...

so gefesselt von der darbietung verpassten wir alles weitere drumherum. ein gutes zeichen, wenn ein künstler sogut ist, dass man alle anderen mal für gut 60min vergisst.

für heute reichte es uns dann auch noch einen kurzen eindruck von den live-heroes deichkind mitzunehmen, um dann im hotel zu verschwinden. und nein, wir denken nicht, dass 15 euro pro nacht in irgendeiner weise elitär sind. schon garnicht dann, wenn man seine eigene toilette, bad und ein bett hat. übrigens hatte es freitagnacht 8,5 grad celsius. ohne worte...

deichkind angekündigt durch bo deichkind

deichkind

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[c2006 by bullyTM, pics by chris & bullyTM -> can i help you?] 

 

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