phase 2
des melt-festivals. ersten tag haben wir gut
überstanden. jetzt - ungefähr 24h - danach
können wir sogar die ersten offiziellen zahlen hier
veröffentlichen. nach eigenen angaben haben sich
sage und schreibe 13.000 menschen eingefunden und das ist
im vergleich zum vorjahr nochmal eine deutliche
steigerung. gut so!
der
weitere fortbestand des festivals scheint damit wohl
schonmal gebongt, was uns natürlich noch mehr freut.
aktuell - kleiner introfremder querverweis - ist auch ein
kurzes interview zwischen dem melt!-organizer matthias
hörstmann und dem nature one organisator nick scheer
in der juliausgabe der groove. den darin beschriebenen
vibe und die von matthias hörstmann beschriebene
leidenschaft kann man in der tat spüren, auf jedem
floor.
also
gehen wir rein in den zweiten tag. der begann für
uns gegen 16uhr mit d.hoerste und marek hemmann
live auf dem red bull sleepless floor, um all
diejenigen zu versorgen, welche auch nachmittags in der
vollsten sonne nicht stillstehen wollten.
es gab
aber auch eine relativ hohe frequenz am diesen jahr zum
baden freigegebenen "baggersee"... kann man ja auch
keinem verdenken.
ähnlich
wie am vortag, gings auch am samstag auf den großen
floors/stages ab 16uhr wieder los. dennoch verpassten wir
klee, welche wir nur noch am autogrammstand kurz
zu gesicht bekamen.
was wir
uns jedoch nicht entgehen ließen, waren die
editors, welche gegen 19uhr dann auf der
hauptbühne zu gange waren. "all stars must burn out
in the end..." in diesem sinne gabs einen sehr guten
vortrag durchs aktuelle album. sehr
schön!
vorerst
blieb die hauptbühne auch im festen gitarren(g)riff.
vor allem von deutscher hand á la blumfeld
und tomte, zwei doch unterschiedliche interpreten
in der deutschen musiklandschaft, aber dennoch für
sich betrachtet genial. blumfeld trugen dabei querbeet
durch ihre discografie vor, alte, als auch neue songs vom
"verbotene früchte" album.
sowohl
editors, aber insbesondere blumfeld und tomte motivierten
noch bei tageslicht beachtliche besucherströme auf
den hauptplatz.
selbiges
gilt auch für die restlichen floors, wo z.b.
pitchtuner, das pop, gunjah und
the whitest boy alive spielten.
bei
letztgenanntem, weißesten noch lebenden jungen
handelt es sich um den gestern bereits in anderem format
aufgetretenen erlend oye (für den ich nach wie vor
keine zeichentabelle bedienen möchte...). heute
abend mit band auf dem eigentlich immer vollen "melt!
klub" stage. hier ist zum nächsten jahr schon eine
verbesserung wünschenswert. die bands die in dieser
(als einzige indoor-bühne) halle spielten, haben die
hütte eigentlich immer vollkommen
gefüllt.
die
nächsten anlaufstationen waren einmal jamie
lidell, der live seinen neuen sound zum besten gab.
nach jahren des rumgefrickel und experimentierens,
teilweise auch mit cristian vogel und super collider
(*click*),
hat jamie nun seine innere mitte - nicht nur stimmlich -
im blues und dem soul gefunden. natürlich nicht
vollständig, denn der ein oder andere track basierte
dann doch wieder auf frickel-gerüsten, jedoch
weniger weird und ungelenk, als man das früher noch
kannte.
auch
darauf konnten sich sehr viele besuchen
einigen.
dasselbe
gilt natürlich auch für herbert &
band, ohne dani siciliano einen floor
weiter.
zum
vortrag kamen bei ihm die uns bereits vom sonar-festival
bekannten schönen songs des neuen albums. für
herbert ja eine neue seite, so song-orientiert kannte man
ihn bisher nicht.
auf dem
weg zur hauptbühne konnten wir mal wieder nur kurz
einen blick durchs fenster des melt! klubs auf die
darbietung von peter licht ergattern. zusammen mit
der vollen halle "... machte man sich eben sorgen
über unsere chancen auf dem arbeitsmarkt". bereits
an dieser text-zeile wird die gesinnung auf seinem neuen
album deutlich. unabhängig davon ists jedoch
schön, dass sein musikalisches schaffen keine
eintragsfliege blieb. freut uns sehr!
thema
hauptbühne, bevor der ultimative warp-label-flash
beginnen sollte, gabs - wie im jahr zuvor auch - the
streets, also mike skinner mit seinem
kollegen.
was der
mit aphex twin am laufen hat, weiss ich nicht ("he disses
me, so i diss him"), aber ich muss schonmal amtlich
festhalten, dass es fast sein könnte, das er die
hauptbühne am meisten füllte!
wobei
andererseits ja auch viele davon vielleicht schon ihren
platz für aphex twin sichern wollten, anstatt
unbedingt mike skinners querschnitt aus seinen nun drei
alben (ein neues dieses jahr rausgekommen) zu
hören.
und im
großen und ganzen war diese stirn hier auf dem bild
schon recht viel, was das publikum die ersten 10-20min
von aphex twin zu sehen bekam.
noch
dazu im ungefähr 4m hinter der front-line der
bühne gelagerten schattigen bereich.
zumindest
kam dann der oberkörper noch zum vorschein, der den
laptop bediente. aus diesem präsentierte richard ein
laptop-dj-live-set. größtenteils eigene
stücke (z.b. come to daddy), aber auch fremd-tracks
(z.b. sleeparchive). wäre da zwischendrin nicht die
gruppe an rollstuhl-basketballern gewesen, welche im
aphex-outfit einwenig auf der bühne herumwirbelten,
hätte ich das ganze schon schlicht und ergreifend
als "unspektakulär" abgehakt.
dennoch
hinterläßt die darbietung sicher nicht nur bei
uns eher ???, wobei man ja mit so etwas rechnen musste,
nachdem sich aphex twin in den letzten jahr sehr rar
macht und sich äußerst skeptisch zum
musik-business im allgemeinen öffentlich
äußert. aber auch hier gilt - auch wenn der
vergleich mit den pet shop boys natürlich fast schon
bestraft werden muss -, dass sein schaffen in den langen
jahren zuvor ihm einfach einen "untouchable" status
verleiht. und sein ouvré reicht nunmal von genial
bis zu katastrophe. also macht der auftritt ja dann doch
irgendwie sinn.
die
richtigen afx-nerds mögen mir die offenen worte
verzeihen. gerne nehme ich ein paar anderslautende
stimmen dazu online. mailt mir einfach. *click*
dieses angebot gilt natürlich für alle anderen
passagen genauso!
da
waren die vorstellungen auf den parallen floors von
whomadewho, soulwax nite vision,
wighnomy brothers, egoexpress, dominik
eulberg usw. schon dankbarer in sachen
bühnenauftritt!
insbesondere
soulwax glänzten durch einen durch und durch
rockigen sound, der das zelt beben ließ.
beeindruckend!
die
franzosen von superdiscount formten den sound dann
eher etwas ins elektronische um, ging aber auch gut bei
den leuten. sowohl rockig, als auch elektronisch -
erwartungsgemäß - die "bastarde"
2manydj´s, wo sich ja auch die soulwax´s
hinter verbergen oder eher umgekehrt? weiß grad
nicht was eher da war von ihren beiden
projekten.
die
letzten eindrücke für uns heute nacht kamen von
den nightwares on wax. george evelyn ist da
federführend, auch wenn er heute abend zusammen mit
etlichen gast-musikern, sängern/sängerinnen,
mc´s auftrat.
zu
beginn gings smooth und smokers delight mäßig
zu. wenn ihr mich fragt schon ein gekonnter schachzug
ähnlich dem im vorigen jahr (mit laid back) als
ruhiger kontrast zu den darbietungen der künstler
davor.
auch
insgesamt einer der besten vorstellungen heute abend,
wenn ihr meine subjektive meinung wissen wollt. neben
aphex twin übrigens der zweite warp-act heute abend,
um nochmal das warp-package thematisch
aufzugreifen.
somit
wären wir auch schon langsam am ende unseres
(wortwörtlich: unseres) melt-besuches. neben den
vielen anderen acts/bands/djs des vortages, konnten wir
heute z.b. roni size & dynamite mc,
digitalism, le hammond inferno feat.
malente & namosh, ellen allien,
mathias kaben, kante, schneider tm
und weitere nicht mehr wahrnehmen.
wie
schon zu beginn unserer berichterstattung erwähnt,
liegt es schon in der natur der sache begründet, bei
einem festival dieser größenordnung einiges zu
verpassen.
unterm
strich denken wir dennoch, viel schönes erlebt zu
haben. neues, altes, gutes, alles hatte irgendwo seine
berechtigung und seinen ganz eigenen stellenwert.
für 55 euro im vorverkauf eine absolut runde sache!
(football at last...)
wir
freuen uns aufs nächste jahr!