[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild,
gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt,
gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne
nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb-
oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you
see is what you get! evtl. zu sehende verformungen
und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund
der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung
eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit
groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen
wir euch auch gerne die
original-größen.]
hatte
ich schon einmal erwähnt, dass wir unsere dates bei
szenemag vordergründig danach aussuchen, was
musikalisch interessant ist? es also nicht darum geht,
(vermeintlich) viele schöne menschen vor die linse
zu bekommen?
jetzt
ist das natürlich ein sehr weites und extrem
persönlich geprägtes feld: musikalisch
interessant. ihr müsst da also einfach mit leben
oder was dran ändern - sprich, selbst für uns
fotografieren/berichten. ansonsten bleibt euch nichts
anderes übrig, als auf unsere musikalische offenheit
(oder sturheit, je nachdem wie ihr drauf seid) zu
vertrauen.
in
diesem sinne gabs diese woche einiges interessantes.
meines erachtens nach waren die highlights:
dj
shackleton in jena/kassablanca
weil vor kurzem mit einem remix von ricardo villalobos
in vieler munde sowie allgemein ein derzeit sehr
interessanter vertreter des dubstep bereichs
marcus
welby & julia lautner in
weimar/starclub
weils mal interessant gewesen wär, was die beiden
zusammen für ein set spielen und wir uns zum
"starclub" noch keine meinung gebildet
haben
toni
rios in erfurt/centrum
weil so ein "unter-der-woche-date" in verbindung mit
einem so bekannten dj immer seinen reiz hat
the
whitest boy alive in jena/kassablanca
auch unter der woche (dienstags), interessant weil
erlend oye immer eine reise wert ist
doch
weil der diesel - oder das benzin - bei szenemag
immernoch aus eigener tasche bezahlt werden müssen,
ging leider keine berichterstattung von all diesen
parties. nee, nichtmal zwei davon. genau genommen ging
nur eine und diese hatte - neben dem besagten
musikalischen ansatz - auch noch einen
standort-vorteil: sie war gleich um die ecke (von
"hier" aus gesehen).
die
rede ist vom klangwerk
in veilsdorf. dort gabs heute eine "live act session",
was soviel bedeutete wie mehrere liveacts eben. einer
davon war andomat
3000
und das war unser anker!
andomat
3000 ist jüngst sehr positiv in erscheinung getreten
mit einigen bei cadenza
records
veröffentlichten tracks. das ist das label von
luciano, welcher dort einen kleinen kreis
erlesener künstler wie z.b. ricardo villalobos,
luciano selbst, andré galluzzi, rhadoo, petre
inspirescu versammelt.
das
wär bis hierher garnicht mal so spannend eigentlich,
da sich ja nunmal hunderte von neuen acts mit wiederum
tausenden von neuen tracks pro jahr ergeben. doch dieser
andomat 3000 ist kein anderer als "unser" mahatma
alias andreas wiegand. wenn wir da mal in unserem eigenen
archiv nachblättern, stoßen wir auf ihn im
zusammenhang mit parties, bei denen z.b. leute wie rush,
marco remus ganz oben auf dem flyer standen (z.b.
2002
im soundsize).
in diesem umfeld, was ich mal ganz allgemein mit "hard
techno" (um das böse wort mit "sch" am anfang und
"ranz" am ende zu vermeiden) umschreiben
möchte, bewegt sich mahatma mit diesem alias auch
heute noch.
mit dem
alias andomat 3000 jedoch, fügt er seinem
musikalischem schaffen die etwas gediegenere variante
hinzu und die wiederum ist so zeitgemäß, dass
er eben auch den leuten von lucianos cadenza label ge-
und auffiel.
er war
dann auch gleich zweimal heute abend vertreten.
einmal auf dem "hard techno" floor unter mahatma,
mit eben einem solchen liveact der diesem anspruch
vollkommen gerechet wurde... und zum anderen als
andomat 3000 später gegen 4uhr mit dem etwas
freundlicherem (mein empfinden...) liveact auf dem
kleinen floor.
wie ihr
seht, zeigen die bilder alle denselben herrn wiegand. ein
symbol dafür, dass mahatma/andomat 3000 keinen
widerspruch in den (auch mein empfinden) doch recht
unterschiedlichen sounds seiner beiden alias-namen sieht.
gut, wär ja auch blöd, wenn er jetzt anfangen
würde, bei dem einen alias-namen ein grünes und
bei dem anderen act ein rotes t-shirt
anzuziehen.
jo, in
diesem sinne war auch sein liveact als andomat 3000 das
hightlight unseres abends und über jeden zweifel
erhaben - gut gemacht!
jetzt
könntet ihr natürlich den eindruck gewinnen,
dass außer mahatma/andomat 3000 nichts weiter
erwähnenswertes geboten wurde. nee, so ist das
natürlich nicht. es geb schon ein rahmenprogramm
davor und danach.
auf dem
hard techno floor spielten davor noch dj squear
aus dem umland, dan monox aus irland, the
flying lurinskys (live, um dem motto des abends
nochmal rechnung zu tragen) und zum schluss
duncan.
jedoch
muss ich zugestehen, dass ich mit dem techno-sound, der
dort lief, so garnichts (mehr) anfangen kann. mir
fällt es also schwer, die dort erbrachte leistung so
zu würdigen, wie sie es (sicher...) verdient
hat.
vielmehr
tummelten wir uns auf dem kleineren und sogenannten
"minimal electro floor". dort spielten vor andomat die
deutsch-philippinisch-stämmige nikki
llanera
aus der nürnberger gegend sowie miss
sugar
aus sachsen.
sicher
mussten nicht nur ich bei nikki llanera optisch erstmal
an gayle san denken. ein vergleich, der ihr bestimmt
schon auf die nerven geht. wenngleich es natürlich
nicht der schlechteste vergleich ist. soundtechnisch
hatte ihr set jedoch nichts mit dem stil von gayle san zu
tun, sondern war eher - wie der floortitel schon sagt -
im minimal/electro bereich angesiedelt. insgesamt ein
solides set, es fehlten jedoch ein paar mehr
höhepunkte.
bei
miss sugar waren die höhepunkte wiederum da,
eindeutig - da gings schon stellenweise auch mal
ordentlich zur sache, jedoch blieben ein paar kleine
verhaue im mixing nicht aus. außerdem, und das
überstrahlt leider das ansonsten nicht mal schlechte
set, beendete sie ihr werk mit vier aneinander gereihten
tracks, die sogar nicht in das gesamtbild passen wollten:
fischerspooner - emerge, the doors "this is the end"
remix, the horrorist "one night in new york city" und
einem aus laurent garniers "the man with the red
face"-phase. allesamt für sich betrachtet eigentlich
ja zeitlos und quasi meilensteine ihres genres bzw. ihrer
zeit. doch wie gesagt, aneinandergereiht und dann noch
nach einem eher minimal set paßte das garnicht -
sorry, aber was war da los?
wie
auch immer, unterm strich nehmen wir von diesem abend
mit, dass andomat 3000 super ist und wünschen ihm in
diesem sinne weiter viel erfolg! aktuell kann er sich ja
vor bookings in deutschland und europa kaum retten!