[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild,
gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt,
gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne
nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb-
oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you
see is what you get! evtl. zu sehende verformungen
und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund
der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung
eines konventionellen fotoblitzes.]
station
zwei auf unserem kleinen städtetrip - london. mit
über 7 millionen einwohnern ist london neben moskau
und istanbul eine der größten städte des
geografischen europas. wenn berlin also mit über 3
millionen bewohnern beginnt unübersichtlich zu
werden, legt london nochmal eine dimension drauf. man ist
daher zwangsläufig auf u-/s-bahn sowie das
bus-system angewiesen.
ähnlich
wie dublin bzw. noch umso mehr ist auch hier alles
ziemlich teuer im vergleich zu unseren deutschen
verhältnissen. das ganze wird zwar derzeit (da am
dollar orientiert...) etwas durch den schwachen
pfund/euro-kurs abgeschwächt, jedoch sind z.b. 15-20
pfund eintrittspreis auch mit ca. 1,30 multipliziert
immernoch 20 bis 25 euro.
was
kriegt man also für diesen nicht gerade kleinen
preis? am beispiel der fabric
bekommt ihr einen super-club in einem (was sonst...)
ehemaligen fabrik-gebäude. dieses nutzt man mit 3
tanzflächen, unzähligen bars, vielen
couch-ecken und einem sehr großen eingangsbereich
mit garderobe und merchandising (die tollen mix-cds...)
auch vollständig aus. die sound-anlage ist eine der
besten der welt und die licht-/projektions-installationen
sind auf einem sehr hohen niveau.
wir
waren ziemlich früh vor ort (23uhr) und konnten uns
somit einen guten überblick verschaffen:
auch in
sachen lineup gibt man sich welt-offen und holt im
prinzip alles an den start, was rang/namen aber auch
geschmack hat. kleiner auszug aus dem für mai
anstehenden programm:
10.5.
marco carola, prins thomas, 2000 and one, chateau flight
(live), junior boys...
17.5. ellen allien, heartthrob (live)...
24.5. michael mayer, dave clarke, steve rachmad,
superpitcher...
25.5. pole (live), sleeparchive, kode 9, dillinja, caspa
& rusko...
30.5. ltj bukem, hype, ez rollers, fabio...
21.5. luciano, model 500 (live), dj 3000,
shinedoe...
... so
geht das ständig. freitag ist im allgemeinen
"fabriclive",
also drum´n bass, hiphop, dubstep und alle arten die
dazwischen liegen. samstag steht dann unter
"fabric"
ganz im namen von allen möglichen spielarten von
techno/house and beyond.
d.h.
unterm strich ermöglichkeit die große
professionalität des clubs traumhafte lineups, die
gerne in die tiefe gehen und auch aufkommende
namen/newcomer berücksichtigen.
und wie
ihr seht, tauchen deutsche namen ebenfalls
regelmäßig auf. in diesem zusammenhang: eine
woche vorher waren "unsere" wighnomy
brothers
in der fabric am start!
das
schicksal (oder aber die willkürliche kombination
unserer 3 flüge von/nach dublin/london) wollte es
nicht, dass wir genau an diesem tag in london sind. so
fiel unser besuch der fabric auf den heutigen abend unter
dem titel "the nothing special", was auf den
ersten blick ja nicht sonderlich vielversprechend klingt,
auf den zweiten blick aber (natürlich) einiges zu
bieten:
z.b.
diesen jungen mann hier: craig
richards.
von anfang an resident der fabric und auch der
künstler, welcher die mix-cd-reihe aus der fabric
eröffnete.
wer die
cds in ihren schicken metallboxen noch nicht
gesehen/gehört hat, sollte dies unbedingt nachholen.
monatlich erscheinen 2 stück. eine fabric und eine
fabriclive cd, mittlerweile also schon um die 80
stück. man kann auch über die fabric-website
einem club beitreten und sich die cds so
regelmäßig sichern, ob das allerdings auch
für deutschland funktioniert, müsst ihr wohl
einfach mal ausprobieren.
dass
die cds hier in großbritannien etwas günstiger
sind als über die offiziellen kanäle bei uns,
war zu erwarten. so steht im ausgangsbereich der fabric
ein automat, welcher anstatt snacks eben cds
bereithält. allesamt für 10 pfund das
stück (ca. 13euro). in den großen
mega-cd-stores in london beginnen die preise für die
älteren cds der serie sogar schon bei 7 pfund (ca. 9
euro).
die
veranstaltungsreihe "the nothing special" ist auch direkt
mit craig richards verknüpft, welcher an solchen
abenden den mammut-anteil auf dem ersten floor mit seinem
set bestreitet.
das
gibt ihm gelegenheit sehr große und lange
spannungsbögen mit den verschiedensten stilen von
techno/house/others zu spielen. heute abend
eröffnete er mit sehr schönen warmen techno
tracks und steigerte sich dann später in etwas
"roughere" gefilde.
im
zweiten floor begann dj jb den abend und gab ab
zwölf ab an terry
francis.
terry
francis ist der zweite resident der fabric und ebenfalls
von anfang an dabei. er hat die zweite mix-cd
zusammengestellt.
seine
sets sind vorsichtig beschrieben eher etwas mehr im
house-bereich angesiedelt. jedoch recht offen, sodass es
eigentlich immer hin- und hergeht zwischen
house/techno-tracks.
die
jeweils großen tanzflächen des ersten und
zweiten floors waren mittlerweile auch gut und
ausgelassen gefüllt (1uhr).
auf dem
dritten und etwas kleineren floor war zu beginn simon
young...
... und
für den rest der nacht ab 0uhr jus
ed
& qu
verantwortlich.
optisch
erinnerten mich die beiden etwas an die masters at work,
musikalisch gings auch grob in diese richtung house,
jedoch auch hier recht offen (und immer anspruchsvoll)
gehalten, sehr schön!
im
weiteren verlauf haben wir etwas später noch den
liveact von par
grindvik
gehört, welches ziemlich soliden techno beinhaltete.
beim
genaueren recherchieren wundert das auch nicht, denn par
veröffentlicht auf labels wie z.b. drumcode (adam
beyers label...), c.l.r. (chris liebing´s...),
spectral sounds usw.
der
schwede wurde durch die 2 niederländer
joris
voorn
und edwin
oosterwal
aus rotterdam abgelöst, welche im ping pong
style auflegten. keinen gabba, keine angst, aber es ging
schon auch recht straight weiter...
last
but of course not least hörten wir gegen (unserem)
ende noch deepchord
feat.
echospace.
so
unspektakulär die optik auch zu sein scheint, so
spektakulär war die musik des liveacts. deepchord
ist ja bekannt für seinen dub-techno sound, wobei
sich seine tracks durch ihre stimmung auszeichnen. viele
der tracks basieren auf einem alles einnehmenden
flächenteppich, welcher die noch so hart daher
kommenden beats einbettet in eine warme
umgebung.
eben
das alte thema - die kalte, sich präzise
wiederholende maschinendynamik mit einer positiven seele
zu verbinden. thats what detroit is all about -
technosoul.
... und
damit endete auch unsere fabric-experience.
jut,
was bleibt unterm strich? wir haben einen
superprofessionellen club, der in so ziemlich allen
parametern maßstäbe setzt. und wer in london
lust auf clubbing hat, kommt in sachen elektronischer
musik an der fabric nicht vorbei.
in
dieser professionalität liegt aber auch gleichzeitig
das problem. ein problem, was alle clubs dieser
größenordnung haben - sie sind zum erfolg
verdammt, d.h. sie müssen immer brummen und richtig
voll werden/sein, damit sich deren größe
rechtfertigt und so richtig stimmung aufkommen kann. mit
kleineren mengen, sagen wir mal 200-400 leuten, kommt man
hier nicht weiter.
jedoch
kann man (sehr wohl) auch mit 200-400 leuten eine richtig
gute party haben, auch ohne diese
hyper-professionalität. beispiele dafür kennen
wir ja alle genügend (muna, elan, flucs
usw.).
wer
also eine kleine, gemütliche party, am besten noch
mit direktem kontakt zum dj erwartet, ist in der fabric
falsch. hier ist clubkultur eher im größeren
sinne angesagt, wie man/ihr sie von clubs wie dem cocoon
o.ä. kennt/erwartet.
ist man
sich dem bewusst, kann mans in der fabric allerdings
ordentlich krachen lassen, denn wie schon gesagt, die
künstler, die soundanlage und gestaltung/licht sind
hier auf dem höchsten level. und - analog zu dublin
- die getränkepreise sind im gegensatz zum eintritt
nicht ganz so "far off".
wie
auch immer, es war definitiv schön, das ganze mal
erlebt zu haben! danke.