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buzzin´fly

the end - london

26.04.2008

[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild, gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt, gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb- oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you see is what you get! evtl. zu sehende verformungen und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen wir euch auch gerne die original-größen.]

neben der fabric ist das the end als weitere treibende kraft im nachtleben londons zu nennen. ungefähr 20min zu fuß von der fabric entfernt (oder 10min mit den - vom system her schwer erfassbaren - nachtbussen) machten wir auch dorthin einen kleinen abstecher.

das the end gibts schon sehr lange, um genau zu sein 12 jahre. das ist selbst bzw. gerade für das schnelllebige london eine ewigkeit. seit 1995 prägt es das musikalische bild von london und kennt dabei keinerlei vorbehalte in sachen genre.

begründet haben den club layo paskin und mr. c. letzteren kennt vielleicht der ein oder andere von seinem damaligen dance-projekt the shamen (hatten hits wie z.b. "boss drum", "ebeneezer goode"). seit 1995 wird konsequent versucht alle möglichen arten von elektronischer, aber auch anderer musik in form von dj-sets und live-auftritten zu präsentieren.

dazu gibts auch ein buch, was zum 10-jährigen jubiläum erschienen ist *click*.

u.a. ist laurent garnier einer der regelmäßigen dj-gäste seit 1995. letzte woche samstag nämlich erst - mist, schon wieder eine verpasste chance...

wie auch immer, heute abend wurde die nacht vom plattenlabel buzzin´ fly "gehostet". dessen labelboss ist ben watt. den kennt ihr aber bestimmt alle, denn er ist der männliche part bei everything but the girl gewesen, die vor einigen jahren den überhit "missing" hatten. zwar konnten sie an diesen hit in verkaufszahlen nicht mehr anknüpfen, aber musikalisch sind beide (tracey horn sowie ben watt) jeweils sehr aktiv gewesen.

wir bewegen uns also gleich in mehrfacher hinsicht auf gut eingeschwungenem terrain, sowohl vom club, als auch von den betreibern heute abend her.

der club selbst war auf anhieb sehr ansprechend (ok, auch hier 16 pfund eintritt... is hald nunmal üblich).

betreten wird der club durch die aka bar, welche für sich bereits einen dancefloor darstellt und welche auch ab und an für separate parties genutzt wird.

danach gehts über einen weiteren floor (die lounge) weiter...

... über eine große bar...

... in den mainfloor, welcher sich in zwei röhrenartige tunnel aufteilt. in der mitte bzw. dem verbindungsstück ist dann die dj-kanzel.

auf der befand sich bereits ben watt und brachte die leute in beachtliche euphorie.

sein stil ist schwer zu fassen. es gab "bangin´techno" wie die briten sagen würden, dann aber auch immer wieder brüche in andere richtungen. im mittelteil seines spielte er einen remix von "missing" (wahrscheinlich erwarten das die leute...), um dann gleich über zu leiten in "blinded by the light" von the streets.

insgesamt durch die vielfalt schon ziemlich spannend. und funktionieren tat es auch, sprich, die leute sind förmlich durchgedreht.

etwas gediegener im housebereich gings in der lounge zu, in der u.a. dj diesel von x-press 2 auflegte. x-press 2 sind eben dieser dj diesel, rocky und ashley beedle - ein name, den man auch schonmal gehört haben könnte.

wie auch immer, er legte ein ziemlich cooles set auf und auch hier erkannten wir - und stolz drauf - die ein oder andere produktion aus unseren landen wieder (z.b. áme).

das schlägt auch die brücke zurück in den mainfloor, wo eben vom sonar kollektiv der christian prommer ab halbvier auflegen sollte.

insgesamt können wir also auch den the end club für einen besuch empfehlen, wenn ihr mal in london sein solltet. unbedingt sogar, weil wie gesagt, mit namen wie laurent garnier (dann auch gern mit 8h sets) ist man musikalisch ja über jeden zweifel erhaben.

und wie gesagt, das o.g. buch anlässlich des 10-jährigen jubiläums gibt noch einen tieferen einblick. auch über die historisch besten parties (bei denen namen wie z.b. sven väth, mouse on mars, marky, richie hawtin auftauchen).

... hidden track würde man sagen, wenn das hier ein album wär. der vollständigkeit halber noch ein paar impressionen von london abseits der clubs:

dinge, die man in london noch tun kann, ausser clubs besuchen:

 

... in plattenläden gehen. davon gibts natürlich einige. aber eben auch ein paar ganz spezielle. z.b. diesen hier namens "sounds of the universe" oder auch "soulwax", wie das dazugehörige label des gleichen besitzers im 1. stock heißt.

eine instituation und weit über die grenzen großbritanniens bekannt. vor allen deswegen, weil sich der betreiber mit viel herzblut tot geglaubten tracks und stylen verschreibt. diese fasst er thematisch zusammen und veröffentlicht regel- bis unregelmäßig cd-compilations zu bestimmten genres.

dub, ska, reaggae... und alles mögliche sonst. hier direkt an der quelle sind diese mit 10 pfund (also ca. 13 euro) auch verhältnismäßig günstig zu bekommen.

darüber hinaus birgt der plattenladen selbst natürlich auch einen riesenfundus an allen möglichen raren scheiben, auch aus/im klassischen techno/house-segment.

am beispiel dubtechno wird hier also die brücke geschlagen von der vergangenheit in die gegenwart.

 

direkt um die ecke der (kleinen) carnaby street.

 

... in weitere plattenläden gehen. honest jon´s zum beispiel. noch so eine institution, die sich über london hinaus einen (sehr guten) namen gemacht hat. neben aktuellen platten/cds ebenfalls mit einem stilsicheren schatz an dub, reggae und sonstigen roots-platten.

dazu kommt, dass der laden in einer recht belebten strasse verortet ist.

 

portobello road.

 

 
... standards abklappern. dazu gehört natürlich der picadelly circus, obligatorisch und mit dem bild, was man von london im kopf hat, verbunden.

interessant ist, dass es z.b. sanyo so direkt garnicht mehr gibt bzw. für den "normalen endverbraucher" sogut wie keine rolle mehr spielt (die machen nur noch batterien und solarzellen...).

außerdem ist hier - egal zu welcher tages-/nachtzeit - immer trubel und highlife. die krishnas, denen man sich jederzeit anschließen kann/soll, sind hier auch regelmäßig unterwegs... krishna krishna, hare krishna, hare hare... yeah, das kriegt man nicht mehr ausm kopf.

by the way - für die cd-käufer unter euch - ist direkt gegenüber auch der nachfolger des einstigen "virgin megastore", in welchem es, einen günstigen kurs vorausgesetzt, relativ billig cds zu erstehen gibt. z.b. die bereits im fabric-review erwähnten cds für 7 pfund das stück.

 

picadelly circus.

 

... shoppen gehen - is klar. billig ist hier zwar (fast) nix, aber ihr habt die gewissheit ganz vorne bei den jeweiligen trends dabei zu sein. für wen das wichtig ist, spielt geld ja ohnehin keine rolle.

carnaby street ist dafür zum beispiel ein gutes und konzentriertes beispiel. eine 500m lange straße (und kleine, anknüpfende gassen), in der so ziemlich alle aktuellen labels aus dem club-/street-/designer-bereich vertreten sind.

auch nicht schlecht und relativ geballt: seven dials.

 

carnaby street und seven dials.

 

... shoppen mehr im sinne von hippie-ethno-do-it-yourself-goa-stil gibts in camden town. ein teil davon ist zwar vor nicht all zu langer zeit abgebrannt, aber wie gesagt, eben nur ein kleiner teil.

ansonsten brodelts hier lebhaft weiter. wenn auch nicht mehr ganz so legendär (weil zunehmens kommerzialisiert) wie noch vor 10 jahren.

geschmackssache, aber durchaus sehenswert, weil so schön bunt und vielseitig. trägt dem kolonial-gedanken großbritanniens irgendwie rechnung... hier laufen alle kulturen und nationen des commonwealth zusammen.

versucht aber nicht gerade am wochenende hinzugehen - siehe pics, die sind vom samstag...

 

camden town.

 

 

... mehr touri-standards. neben dem picadelly circus einer der zentralen plätze.

 

travalgar square.

 

 

... noch mehr touri-standards. naja, gehört eben irgendwie dazu. vor allem nachts sehr interessant, nicht nur für fotografen.

 

big ben.

houses of parlament.

londoner börse.

millenium eye.

tower bridge.

 

 

... gegensätze bemerken.

 

somewhere.

 

 

... stalken. gleich neben dem picadelly circus ist der leicester square. neben unzähligen kinos gibs dort auch viele theater.

mal abgesehen davon, dass die kinos hier in der tat riesig (und natürlich auch teuer) sind, ist so ziemlich jeden monat mindestens eine große filmpremiere.

für welchen film hier verrat ich allerdings nicht - soll eh nicht so besonders sein. auch wenn wir die euphorie um solchen stardom nicht so ganz nachvollziehen können, müssen wir doch einräumen, dass weibliche (ok, auch männliche) filmstars aus 1m entfernung zu beobachten, doch durchaus seinen reiz haben kann.

 

leicester square.

 

... sich nicht im superlativ verlieren.

wie bei jeder super-metropole neigt man dazu, nur noch dinge mit einem gewissen hang zum superlativ zu würdigen.

jedoch sind gerade die kleinen details eigentlich die wirklicheren, weil sie ein besseres/stimmigeres bild von land&leuten vermitteln.

also nehmt euch die zeit auch die abseits der üblichen touri-pfade gelegenen orte eines blickes zu würdigen.

 

in der nähe von earls court.

 

 

... protestieren.

zum beispiel gegen eine gerade stattfindende militätrische lösung. positiver nebeneffekt, man braucht kein hotel...

 

gegenüber der houses of parlament.

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