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08.07.2008

[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild, gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt, gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb- oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you see is what you get! evtl. zu sehende verformungen und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen wir euch auch gerne die original-größen.]

durch glücksame fügungen ergab sich ein kleiner/mittelgroßer abstecher in die haupstadt. ausgangspunkt dafür war eins der raren konzerte in europa. dazu in berlin noch mit der komponente.

dass deswegen, weil -sänger thom yorke selbsterklärter fan von ist und aus dieser vorliebe heraus einen track auf dem letzten album der beiden berliner ("happy birthday") besteuerte. wenn man also schonmal in der stadt ist, kann man somit ja auch seine buddys mal eben als vorband spielen lassen, ganz klar.

das ganze fand in berlins wuhlheide stadt. ein amphie-theater am rande des u-/-s-bahn-netzes mit viel grün drumherum. allein durch die bauweise und die daraus resultierende gute akkustik sehr zu empfehlen. weniger empfehlenswert war das wetter, am anfang wars zwar noch überwiegend sonnig, etwas später jedoch ließ es sich die ein oder andere wolke nicht nehmen, für einwenig niederschlag zu sorgen.

das interessierte aber die wenigsten, denn zum einen war das konzert im vorfeld bereits lange ausverkauft (es war von schwarzmarktpreisen von um die 180 euro anstatt der regulären ca. 40 die rede) und zum anderen waren fast alle bestens ausgestattet. dazu kommt noch der alles bindende wille, eben sehen/hören zu wollen.

hatten mit dem wetter noch am ehesten glück. ihr gig verlief im malerischen abendlicht der sonne. die beiden bei ellen alliens bpitchlabel ansässigen künstler spielten im wesentlichen tracks ihres aktuellen albums. natürlich nicht einfach so in den "airplay"-versionen, sondern entsprechend variiert und der situation etwas angepasst. ihr massiver sound, der in weiten teilen ja schon eher in richtung tanzmusik geht, nutzte die akkustischen vorteile voll aus. d.h. der druck der soundanlage und die bauweise der arena gingen eine sehr beeindruckende verbindung ein.


by the way: bessere fotos kommen heute leider nicht.
sehr viel mehr ist mit einer kleinen pocketkamera nunmal
nicht drin
!

wie schon gesagt, thom yorke hat jüngst einen der tracks auf "happy birthday" beigesteuert. überhaupt strotzt das album vor kollaborationen. neben dem -sänger ist z.b. auch maximo park und viele mehr vertreten (die ich gerne namentlich erwähnen und verlinken würde, wenn ich den dazugehörigen wpa2-schlüssel für das wlan hier oder die cd selbst zur hand hätte...). eine produktionsweise die ja im hiphop sehr beliebt ist. bei denen nicht selten jedoch, um die einige kreativitätslosigkeit auszugleichen. mit dieser haben keine probleme, bei ihnen strotzen die songs nur so vor ideen und ihre gäste steuern hauptsächlich die lyrics bei.

das ganze ist und war auch heute abend sehr vielseitig. neben verweisen auf frühe rave-tage, sind hiphop-elemente genauso enthalten, wie eher tragendere songs im stile von z.b. apparat.

auch wenn nicht jeder damit etwas anfangen konnte, waren die meisten von schonmal sehr begeistert, als dann gegen 21uhr übernahmen.

gute 2h wurde gespielt und die ausverkaufte wuhlheide zu konzentrierter energie und emotion gewandelt. auch spielten große teile ihres letzten jahres erschienenen werks "in rainbows".

natürlich ließen auch sie ein paar ältere tracks mit einfließen. schließlich blickt die band auf eine mehr als lange geschichte zurück, die seit ihrem ersten achtungserfolg "creep" keine kreativen ausfälle kannte. im gegenteil, man hat den eindruck, dass sich mit jedem album neu erfanden und immer besser und besser wurden. der kreativität der band scheint keine grenzen gesetzt zu sein.

zusätzlich versuchen sie trotz ihres erfolges, etwas bewusstsein in das business zu bringen. sei es in sachen umweltschutz (www.thebigask.eu) oder aber durch die herangehensweise, wie ihre platten veröffentlicht werden. beim aktuellen album z.b. haben sie allen handständen der plattenindustrie zum trotz, monate vor dem eigentlichen release des tonträgers eine vollständige version zum download ins netz gestellt. kostenlos und kostenpflichtig, wie man wollte, denn man konnte sich freiwillig entscheiden, ob und wenn ja, wieviel man für ihre musik bezahlt.

neben zwangsläufig zu erwartenden kommentaren wie "... dem untergang der musikindustrie" (was, schon wieder?) ernteten sie dafür jedoch auch von kollegen nicht nur lob, sondern teils auch heftige kritik. wie auch immer, sie zogen das konsequent durch, wie sie es in ihrer musik eben auch tun. letzten endes kam heraus, dass der durchschnittspreis pro download garnicht so weit weg von den handelsüblichen preisen im laden war.

kritiker sprechen natürlich von bereicherung, da für ein doch stattlicher betrag zusammengekommen sein muss, welcher ganz ohne die üblichen verwertungsketten der großen plattenfirmen auskam.

doch es gab auch viel lob & anerkennung für die aktion, denn sie zeigte, dass man eben auch ohne die bereits erwähnte verwertungskette sehr gute musik an den mann/ die frau bringen kann (und dabei auch als künstler den verdienten lohn erhält).

der zwischenzeitliche regen während des konzert störte soweit dann auch niemanden. zu schön und zu perfekt war die darbietung, als dass man sich von so etwas hätte stören lassen. selbst kommentierten den regen sinngemäß mit "... naja, ist eben ein konzert".

in diesem sinne: "no matter where it starts, no matter where it ends...".

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