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one of the last dances @

joue joue - erfurt

24.01.2009

[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild, gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt, gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb- oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you see is what you get! evtl. zu sehende verformungen und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung eines konventionellen fotoblitzes.
3. die besten fotos (sowie die fotos der leute, die es erlaubt haben) sind mit groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen wir euch auch gerne die original-größen.]

... unsere überlegungen heute nacht endeten ziemlich schnell mit der idee, doch dem joue joue eine letzte ehre zu erweisen.

die quasi drittletzte party stand heute dort an - resident-dj stephanos burtstagsparty. nächstes wochenende gibts dann die offizielle abschiedsparty mit allen residents und den hausherren selbst. das ganze wird von freitag bis sonntag (oder länger???) gehen.

im nachhinein wars eine gute idee, doch noch einmal ins joue joue zu fahren, bevor es seinen platz auf dem großen, friedlichen club-friedhof einnimmt. ein grabstein neben dem anderen ähnlich legendären houseclub thüringens (flucs) ist bereits reserviert. doch bevors zu makaber wird, zurück zum geschehen heute abend.

die erste party, die wir hier bei szenemag vom joue joue dokumentiert haben, ist ebenfalls eine birthday-party von stephano: am 22.01.2000. das joue joue selbst, ob nun nach ganz alter, alter oder neuer fassung, existierte sehr viel länger - letztes jahr hatte man 11-jähriges gefeiert. da ist natürlich die zeit, bevor man hier die location auf dem ega-gelände bezogen hat, mit eingerechnet.

da wir heute ungeplant vor ort waren, schließt sich eine foto-reportage aus. so spontan bekommt man keine (zumindest offizielle) erlaubnis zum fotografieren (zumindest nicht hier... nicht das wir es nicht probiert hätten... ;) ). in der beziehung verweisen wir aber auf die überregionalen magazine nachtagenten.de und tillate.com sowie noch lieber auf die regionalen kollegen von schlaflosenaechte.com.

uns war das nicht mal so unrecht, denn mit offiziellem "auftrag" hätten wir das geschehen hier im joue joue garnicht unbedingt beschreiben/dokumentieren wollen. unser blick gilt mehr der vergangenheit. am rande sei erwähnt, dass das review heute nicht nur deswegen, aber auch, in unser special zum 10-jährigen bestehen der review-sparte bei szenemag passt. also "watch out", in wenigen tagen gehts online!

denn auch wir verbinden sehr gute und schöne erinnerungen mit dem joue joue. jahre, in denen man sehr ausgiebig und schier endlos scheinend gefeiert hat. eine quasi zweite blütezeit von housemusic. alles, was mitte/ende der neunziger rang&namen im deutschen house-bereich hatte, spielte im joue joue. da waren auch öfters mal ausländische größen dabei, z.b. tyree cooper. karotte hatte eine zeitlang eine residency im joue joue und thüringer djs wie eben mark j. klak, black sheep und stephano konnten erst durch ihr tun im joue joue zu bekannten dj-namen werden. nach dem ende des flucs in 2003 fing man auch deren number-one-resident (mighty yo) auf. des weiteren ist auch northern lite´s blütezeit dem ein oder anderen auftritt im joue joue verknüpft.

also, what happened?

in unserer, oder sagen wir besser meiner wahrnehmung, hatte das joue joue ähnlich wie das flucs eine unheimlich gute und erfolgreiche zeit, irgendwann ab mitte neunziger bis anfang der 00er-jahre. musikalisch blieb man seit jeher der housemusic verbunden. nun, dass ist ansich nichts schlechtes, ganz im gegenteil, house ist schließlich extrem vielseitig. das problem war/ist allerdings, dass man sich ziemlich vehement, um nicht zu sagen stur, an das erbe von discohouse im sinne von studio54, saturday night fever & co klammerte. das war anfangs extrem fruchtbar (mitte/ende 90er) und sehr lustig, aber ab ca. 2000 wurde der sound immer vorhersehbarer und verlief nach stetig gleichen formeln.

entsprechend ebbte der jouejoue-boom dann auch langsam und stetig aus. neue energie (vor allem in finanzieller hinsicht) kam im jahr 2002/2003 nochmal durch die boogie pimps (aka mark j. klak und jon henderson) und deren weltweiten erfolg mit der single "somebody to love". mark & jon nutzten in den weiteren jahren ihre nähe zum joue joue und machten den club quasi zu ihrer "basis". ich stelle jetzt mal die theorie auf, dass ohne den erfolg von "somebody to love" 2002/2003, bereits damals schon schluss gewesen wäre.

man versuchte aber auch im joue joue, das musikalische ruder rumzureißen bzw. sich einem "anderen" publikum zu öffnen. beispiele dafür sind parties mit marko bieling (2002), northern lite (2003), andré galluzzi (2005), kevin saunderson (2006). doch so richtig angenommen wurde das nie (ausgenommen northern lite). zu tief und zu stark waren die erinnerungen an DEN joue joue housesound und zu festgelegt, waren/sind die besucher auf genau DIESEN.

doch wie auch immer. wir sagen danke an alle beteiligten, für ein paar wirklich sehr schöne jahre, deren erinnerungen wohl noch einige zeit nachhallen werden!

rest in peace, joue joue.

 

noch ein paar erinnerungen aus der vergangenheit...

 

ps: ein paar aktuelle (wenn auch sehr grobpixelige) eindrücke gibts z.b auch bei google.video:

video 1

video 2

video 3

pss: es gibt auch gerüchte, wonach bereits ein neuer pächter/betreiber für die location gefunden ist... wir haben da auch bereits eine gewisse vorahnung... wenn sich die bestätigt, braucht ihr euch keine sorgen machen, das "DIESER" sound nicht mehr gespielt wird - ohne das hier werten zu wollen.

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