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kassablanca - jena

11.07.2009

[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild, gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt, gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb- oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you see is what you get! evtl. zu sehende verformungen und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen wir euch auch gerne die original-größen.]

anmerkung: wir haben diesmal ein paar mehr großformate als würdig eingeschätzt und entsprechend mit den kleinen bildern verlinkt...

an diesem wochenende wurde mir im positivsten sinne mal wieder bewusst, was den unterschied zwischen einem sagen wir repräsentativen schützenfest und einer ebenso repräsentiven party ausmacht. nicht das das nicht vorher schon bekannt war, aber durch eine verkettung glücklicher sowie teilweise auch unglücklicher zufälle, konnte der "release" faktor in der tonangebendem samstag nacht heute, garnicht größer ausfallen.

da war nicht nur viel erleichterung dabei, nein, da war auch viel erkenntnis, dass man, dass wir, dass ich schon ziemlich genau wissen/weiß, warum wir auf "solche" parties gehen und nicht das konventionelle abschuss-programm diverser kirchweihen und schützenfeste in anspruch nehmen (ohne das irgendwie werten zu wollen. wobei meine persönliche wertung schon definitiv feststeht!).

in diesem sinne freute ich mich außerordentlich (und alle anderen teilnehmer natürlich auch), eine wirklich gute party erleben zu dürfen und danke hier eingangs schonmal dem für meine glaubensrichtung verantwortlichen obersten chiefmaster sowie natürlich den kassa-organisatoren im weltlichen sinne. tischgebetsähnlich würde da auch ein song der dirt crew als intro passen... den hab ich jedoch leider nicht parat, um ihn hier einzubauen... sinngemäß belasse ich es daher bei einem: "... he´s been so good to me, so thank you!"

ihr merkt schon, dass wird wieder so ein review, bei dem der schreiberling nicht aus dem loben rauskommt und ihr euch ggf. fragt, so gut kanns doch nicht gewesen sein?!? allerdings muss ich sagen, doch, kann es. denn gefühlt, wars ein nahezu perfekter abend.

hier die gründe:


mathias kaden

aus spanien zurückgekehrt mit jeder menge sonne im herzen und auf den plattenspielern. mathias leitete den abend ein und spielte ein deepes houseset mit einigen dermaßen alten klassikern, dass sie fast schon wieder neu wirkten. was mich angeht, eine angenehme entwicklung, dass ein paar der guten alten scheiben aus den ca. mitte der neunzigern, sich jetzt wieder nahezu unverändert in aktuelle sets einbauen lassen.

die "alten hasen" findens gut, weil sie es damals schon gerne hörten und die nächste generation findets auch okay, weil die tracks hald eben nunmal zeitlos schön und für jede altersgruppe tanzmotivierter menschen gleichermaßen gut geeignet sind.

im späteren verlauf seines 4 stündigen (?! ungefähr zumindest, hab nicht auf die uhr gekuckt) sets zog er dann wieder etwas tempo an, wurde technolastiger, allerdings ließ er diese welle dann etwas später doch wieder zurück in house übergehen.


stereofysh live

der anschließende liveact von stereofysh aus berlin bestand aus einer mischung aus dj-set und live-gesang, wobei die aufgelegten platten größtenteils eigene produktionen sein dürften (da könnte ich aber auch hoffnungslos falsch liegen... also, keine ahnung). der sound selbst bestand aus heller, freundlicher elektronika, welche meist auch recht gut tanzbar war. sicherlich war das liveset aber auch von vornherein so abgestimmt, dass die zuhörer nicht mit zuviel off-beat phasen konfrontiert werden.

ich könnte mir gut vorstellen, dass die "album-versionen" (sofern es denn eines gibt) weit sphärischer ausfallen. der dazugehörige gesang war sehr gut auf den beat & das sound-gerüst abestimmt. sprachlich driftete er zwischen deutsch und englisch, sowie sinn und sinnentleert hin und her. über die gesamte strecke des liveacts jedoch, fiel er außerordentlich gefühlvoll und intensiv vorgetragen aus.

 

spätestens jetzt, bei den bildern von stereofysh & ana, solltet ihr euch fragen, warum denn der typ, wenn er den leuten schon mit seiner ach so großen kamera auf den geist geht, keine besseren, vor allen dingen aber deutlich klareren fotos von den djs/künstlern hinbekommen hat? natürlich könnte ich jetzt die atmo- und fotografieren-ist-ja-eigentlich-auch-hier-verboten karte spielen, aber, die wahrheit fällt (wie so oft) etwas weniger spektakulär, um nicht zu sagen peinlich aus... akkus leer. also zumindest die vom blitz. schlecht für den fotograf, gut für die künstler.


ana

ana aus dem harry klein in münchen übernahm ab etwa halbvier. einstieg schroff und technolastig. für viele aber schien genau das ein erneuter und sehnlichst erwünschter "release"-effekt gewesen zu sein.

 

kurzer ausflug in das ein oder andere forum, in dem am beispiel der muna (ähnlich renommierter club in bad klosterlausnitz, also hier von jena aus gleich um die ecke... für alle "auswärtigen" leser unseres magazins) diskutiert wird, obs nicht langsam mal wieder zeit für "rischdischen techno" wär. darin zeigt sich ein gewisser wunsch (den man zur zeit des minimal-höhepunkts schonmal erlebte) nach doch etwas härteren und direkteren beats.

das beweist, dass auch hier - wie für das leben selbst auch - gilt, dass kontraste notwendig sind. nur minimal ist auf daher eintönig, nur discohouse auch (das hatten wir gerade in thüringen ja viele jahre mitgemacht...), nur harter techno ebenfalls (dito... lange lange dunkle jahre)... und nur querbeet-dj-sets sind auf dauer ja auch keine lösung... ein teufelskreis. aber gut, liebe djs, ihr kriegt das schon irgendwie hin.

 

zurück zu ana, die sich im weiteren verlauf ihres sets, für einen mittelweg aus straightem techno, minimalerem techno und dann auch wieder etwas houselastigerem entschied. m.e. eine gute brücke von der nacht, n den morgen, welche dafür sorgte, dass ein sprunghaftes "entleeren" der tanzfläche ausblieb.

 


früher


später

und sehr viel mehr möchte ich eure lese-abilitys auch nicht strapazieren. denn die lobpreisungen habe ich ja schon zu beginn des reviews untergebracht.

es bleibt abschließend nur noch zu sagen, dass wir alle samt einen guten abend hatten und uns freuten, dass im kassa mal wieder derartiges an einem wochenend-tag präsentiert wurde. denn zugegeben, die letzten monate waren dahingehend etwas dürftig, was das elektronische programm im kassablanca angeht. aber sicher gibts auch für diese verknappung eine gute, einfache erklärung (so wie bei meinen akkus auch...).

in diesem sinne, bis bald in hoffentlich ähnlicher intensität hier am standort jena westbahnhof!

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