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saison opening

mecca - neuhaus am rennweg

05.09.2009

[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild, gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt, gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb- oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you see is what you get! evtl. zu sehende verformungen und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung eines konventionellen fotoblitzes.
3. die besten fotos (meist zu beginn des reviews) sind mit groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen wir euch auch gerne die original-größen.]

saison opening heißt es dieses wochenende vielerorts in deutschland. die club-saison geht los, auch wenn hier und da noch ein paar optimistische openairs den sonnenschirm hochhalten. z.b. beim green&blue in obertshausen oder im appollon´s park in hannover (beide übrigens mit sven väth, welcher in kürze die 45 lebensjahre vollmacht).

und auch wenn der wetterbericht für nächste woche wieder an die 30° vorhersagt, wissen wir im grunde alle, dass es das wohl im großen und ganzen gewesen sein ist mit dem sommer. aber schei** drauf, dann gibts anstatt sonne eben wieder synthetisches licht und tropische temperaturen durch volle tanzflächen und treibende musik als durch das natürliche klima.

so eröffneten dieses wochenende in unserem wahlbezirk nummer 1 das zooma in plauen und der cool dixon club in erfurt (beide gestern) sowie am heutigen abend die muna in bad klosterlausnitz und der mecca club hier in neuhaus am rennweg. allesamt mit - stell ich grade beim genauerem lesen fest - überwiegend heimischem programm.

mal abgesehen von einmusik und julietta, haben wir da das krause duo und johannes moses in erfurt, jimmi hendrik und alex kork in plauen, mathias kaden (mit seiner album release party) und mashu sunim in bad klosterlausnitz sowie heute hier in neuhaus sven tasnadi und ken tamburri (aka kay).

d.h. man setzt eher auf freunde und gute bekannte, als auf fremde unbekannte. so auch im mecca club heute, in dem die beiden hier gezeigten herren adam kay & adama eben auch auf altbewährtes oder sonst irgendwie hier verortete personen zurückgreifen.

zu beginn des abends griffen sie - in alter tradition - natürlich erstmal selbst ins drehende geschäft der zeitgenössischen plattenmischkultur ein.

nachdem der mecca club aus südthüringischer sicht am naheliegendsten für uns ist, fiel unsere wahl auf den mecca-club. und wir hoffen natürlich, dass auch die anderen opening parties ähnlich gut besucht waren, wie hier in neuhaus.

musikalisch setzte nach ersten höhepunkten von adamA/adamK ken tamburri die highlights des großen floors. wo mir einfällt, dass mich schon immer interessiert hat, warum sich kay vor jahren dazu veranlasst sah, seinen (untrennbar mit der muna in bad klosterlausnitz verbundenen) dj-namen in ken tamburri zu ändern. vielleicht gibt das aber auch schon die antwort, dieses untrennbare mit der muna. gut, nicht die schlechteste verbindung eigentlich... aber versprochen, dass mit dem nachfragen holen wir nach, auch wenn das für ihn sicher ein alter hut ist, denn ken tamburri heißt er ja nun schon seit ein paar jährchen.

ergänzung am 09.09.2009:

von kay persönlich haben wir kurz drauf folgende antwort bekommen:

"... der name kay wurde von manchen dj´s in kombination mit anderen namen genutzt. um eine verwechslungsgefahr auszuschließen, habe ich mich dazu entschieden, nicht mehr unter kay aufzulegen und ken tamburri zu benutzen. meine erste platte hatte ich 96 unter ken tamburri veröffentlicht. also lag der name ja nahe."

darüber hinaus ist kay natürlich weiterhin resident in der muna. mit der muna-komponente (siehe oben) lagen wir/ lag ich also eher daneben.

danke an kay für die aufklärung... damit ist auch dieses rätsel endlich gelöst!

wie auch immer, kay/ken ist zwar ein alter routinier (auch durch die vielen guten muna-jahre), aber grade momentan scheint sein sound frischen wind ins hiesige techno/house-geschehen zu bringen. es gibt nicht wenige stimmen, die sein set vor einigen wochen bei der sonnemondsterne als ziemliches highlight bezeichnen, was auf grund des großen angebots dort noch mehr an gewicht gewinnt.

sein sound zeichnet sich dadurch aus, dass er ein recht straightes tempo vorgibt, die platten selbst jedoch housegeprägt sind. durch diese etwas höhere geschwindigkeit bekommt das ganze etwas mehr drive und hebt sich damit deutlich von sonst eher im mid-tempo gespielten house-sets ab.

das kam auch heute hier in neuhaus sehr gut an und bildete - wie gesagt - erstmal den höhepunkt des bisherigen abends.

zweiter höhepunkt war ab halbvier ungefähr sven tasnadi aus leipzig. dieser hat (sorry, wenn ich mich an dem gossip beteiligen muss, aber es paßt einfach zu der einleitung oben) hauptsächlich der liebe wg. seinen weg nach neuhaus gefunden. und wer neuhaus kennt, der weiss, es muss eine große liebe sein... ;) bitte steinigt mich nicht für diese bemerkung, wenn ich das nächste mal durch neuhaus fahre.

im ersten moment hat sven das tempo von ken übernommen, damit kein bruch entsteht. und obwohl er das sehr gut hinbekommen hat, war mit verschwinden von ken, auch erstmal etwas weniger los auf der tanzfläche. im laufe der nächsten tracks allerdings holte sich sven sein publikum mit seinem (und auch im vergleich zu ken anderem) sound zurück. es wurde etwas langsamer, deeper. sven tasnadi´s note ist ja auch eher im deepen house verortet, in richtung poker flat und co.

somit hier im großen floor soundtechnisch ein gemischter abend weitestgehend im housebereich, von schnell gespielt und etwas härter wirkend bishin zu einem eher deeperem sound.

stichwort gemischter abend - auf dem kleinen, unteren floor gabs heute wirkliches kontrastprogramm mit drum´n bass fett unterstrichen in der überschrift. ebenfalls aus leipzig, hat sich adama freunde & bekannte um den ehemals lauschauer big b. eingeladen.

mit im schlepptau hatte dieser wiederum remasuri und full contakt von rolling sound.

man merkte schnell, dass der sound der 3 leipziger djs auch ziemlich routiniert ist. is klar, denn dort haben sie bereits so ziemlich alle clubs durch, die man in leipzig und umgebung bespielen kann. und wie das genre drum´n bass selbst auch, sind sie kontinuierlich seit vielen jahren dabei und ihrer liebe zum rollenden rhythmus stets treu geblieben.

ok, dass drumnbass eine ähnliche entwicklung durchmachte wie der techno der 90er jahre auch, ist bekannt. d.h. nach einem immer größer werdendem hype bis ungefähr ende der 90er, kam dann erstmal ein "gesund-schrumpfen" und back to the roots. aber nachdem man ein gewisses, gesundes level wieder erreicht hatte, wächst man nun wieder... zwar langsam, aber stetig. und, vor allen dingen, man war nie weg... just on vacation.

den floor heute in neuhaus haben sie auch missionsartig stellenweilse respektabel füllen können. wenngleich man offen sagen muss, dass es der drumnbass sound hier in südthüringen - speziell neuhaus - schon sehr schwer hat, weswegen die tanzfläche auch mal lange strecken fast ganz leer blieb. wobei ich mich dunkel erinnere, dass es eine sehr tiefe verbindung zwischen dem damaligen technosound im klartext umfeld und breakbeats gegeben hat!

ich kann jedoch aus eigenem empfinden heraus sagen, dass es heute definitiv nicht am sound lag, der war großartig und hatte eben genau dieses leuchten, für was drum´n bass m.e. nach steht. ein rollender, alles in den bann ziehender rhythmus. verbunden mit dem ein oder anderen element, gesang oder auch flächen, trägt das einfach alles, was gerade greifbar ist, arme, beine, körper...

gut, damit also noch eine weitere komponente im "gemischten" opening-abend hier in neuhaus. was mich angeht, ein würdiges opening.

weiter gehts am 03.10.2009, dann mit heinrichs & hirtenfellner...

offizielle (oder war das doch halboffiziell?) afterhour dann 30km weiter in veilsdorf - im village klub. dieser macht sein opening in 14 tagen.

auf jedenfall offiziell war er heute der afterhour-club für eine weitere party, in jüchsen. dort war tony rohr live zu gast und per shuttle bus sollten später noch alle unermüdlichen in veile weitermachen. des weiteren war hier neben an im klangwerk auch noch eine party, wenngleich diese vom sound her ("schneller harter techno" ist eher noch tief gestapelt) nur wenig gemeinsamkeiten zum village-sound hatte.

der ewige (noch nicht brennende) reifenberg...

wobei ich das afterhour geschehen nicht ganz mitbekommen hab. es hat nur für ein paar fotos und gespräche gereicht. zum offiziellen start 6uhr hab ich mich für heute dann eher schon wieder von dannen gemacht.

the kind is dead, long live the king! knock on wood

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