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elektronika

stereo - bielefeld

18.09.2009

[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild, gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt, gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb- oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you see is what you get! evtl. zu sehende verformungen und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung eines konventionellen fotoblitzes.
3. die besten fotos (meist zu beginn des reviews) sind mit groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen wir euch auch gerne die original-größen.]

arbeit, fernsehen, schlafengehen, so macht das leben keinen sinn... mit diesen worten von jochen diestelmeyer hieß es diesen freitag alles mitzunehmen, was das leben so zu bieten hat. denn, dass wusste ein anderer, englischsprachiger (sicher streitfähiger, aber dennoch) über viele zweifel erhabener sänger: its better to burn out, than to fade away.

mit etwas leichtsinn und risiko, waren somit heute auch noch 3h der elektronika reihe von laurin schafhausen drin. once again, ich weiss, aber die party-reihe von laurin hier im bielefelder stereo entwickelt so langsam einen gewissen charme. nicht nur, weil ich in ca. 14-tägiger frequenz nur 30km davon entfernt wohne, nein, vor allem deswegen, weil damit immer wieder erstaunlich gutes in die kunst-landschaft hier gebracht wird.

letztes mal mit hans nieswandt, heute mit terry lee brown jr. trotz später ankunft würde ich mal sagen, habe ich das filet-stück seines sets noch mitbekommen.

wie einige dj-vertreter der letzten wochen auch, ist terry lee brown ein verfechter des deepen housesounds. konsequent schon seit jahren. das geht zurück bis in die neunziger, in denen er einen sound vorantrieb, der mit einem seiner ersten alben nicht treffender mit "chocolate chords" hätte heißen können. ein deeper, aber meist melodischer housesound. gut, hier und da ggf. einen tick zu süß, aber in kleinen dosen definitiv glücks- und heilsbringend.

an diesem sound der neunziger hat er unentwegt weiter gefeilt und blieb ihm grundsätzlich bis heute treu, hat jedoch das schokoladenhafte auf kleinere dosen beschränkt.

dass dieser sound heute wieder in aller munde ist, hat ein bißchen mit dem allgemeinen house-revival zutun, von dem ich gerade in diesem jahr schon so oft berichtet hab.

aber es ist schön, dass jemand konsequent das verfolgt, was er für richtig hält und dafür letzten endes auch belohnt wird, egal ob er move d, matthias tanzmann, steve bug oder eben terry lee brown jr. heißt.

heute abend spielte terry ein eben solches, seinem werdegang entsprechendes house-set, allerdings trotz aller deepness, definitiv tanzbar und "jacking", if you know what i mean. bestätigt also, dass trotz aller süße, auch ein wenig bitterness gut, ja geradezu nötig ist. denn ohne das bittere, wäre es eben nicht so süß (drei lebensweisheiten in einem review... das muss dann für heute reichen).

interessant war, das ging nicht nur mir so, dass die crowd heute nochmal wesentlich aufgeweckter war, als beim letzten mal. anscheinend weiss man auch hier erst so nach und nach zu schätzen, was laurin hier veranstaltungsmäßig monat für monat präsentiert.

den auftritt von terry im village club in veilsdorf vor ein paar monaten (siehe review 2009) hab ich ja leider verpasst. von daher passte das heute abend ganz gut und wurde auch gegen alle (teils auch wunderschöne) widerstände durchgezogen.

selbst 3h reichten, um einen angemessenes "release" für diese woche zu erhalten.

der gute mann im anschluss an terry war dirk siedhoff. in meiner wahrnehmung neben laurin schafhausen eine weitere, regionale treibkraft für gute elektronische unterhaltung, im rennen gegen stumpfsinn und anti-dancemusic.

zusammenfassend also hoch gepokert und gewonnen ;) besten dank!

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