[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild,
gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt,
gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne
nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb-
oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you
see is what you get! evtl. zu sehende verformungen
und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund
der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung
eines konventionellen fotoblitzes.
3. die besten fotos (meist zu beginn des
reviews) sind mit groß-formaten
hinterlegt. auf wunsch mailen
wir euch auch gerne die
original-größen.]
wir
lassen das neue jahr ruhig angehen. schließlich
liegt mit 2009 ein ereignisreiches szenemag-jahr hinter
uns, welches erneut nicht weniger unter beweis gestellt,
als dass es nahezu überall möglich ist, sich
anspruchsvoll mit elektronischer musik zu befassen.
selbst im (nach wie vor eher als strukturschwach zu
sehendem) gebiet um ostwestfalen. verglichen damit, sind
wir hier in thüringen geradezu
strukturstark!
für
thüringens landeshauptstadt galt das in 2009
grundsätzlich erstmal auch. wenngleich bewegung ins
spiel kam und 2010 noch kommen wird. alte clubs unter
neuer flagge, neue veranstalter in alten locations, alte
veranstalter in neuen locations und die üblichen
verdächtigen in ihren üblich hochwertigen
partyreihen... warten wir mal ab, wie sich das noch
entwickeln wird. für den moment werten wir die
veränderungen (auch die, die noch anstehen) positiv
und hoffen, dass sich alles zum guten oder noch besseren
wenden wird.
einer
der üblichen verdächtigen in dem
freizeit-unterhaltungs-spiel ist beispielsweise die
spinning
wax
reihe. jeden mittwoch, zu meist freiem eintritt,
lädt man hier zu elektronischem programm und das
schon seit einigen jahren. das spricht für die
beständigkeit und macht hoffnung.
schließlich
ist es nicht so selbstverständlich (wie z.b. in
berlin die "meet:" reihe im watergate
jeden mittwoch), an einem werktag in thüringen
eine partyreihe zu veranstalten. so auf die schnelle,
fällt mir da nur die "schöne freiheit" in
jena´s kassablanca
ein, welche das ähnlich praktiziert. auf
großen jetlag-tourismus kann man in thüringen
(trotz flughafen z.b. hier in erfurt) schließlich
eher lange warten.
wir
selbst kommen auch nur deswegen in den genuss, weil wir
zufällig resturlaub verpulvern bzw. auf neue
aufträge warten (grüße gehen raus!).
ansonsten dürfte sich der kreis der potentiellen
besucher auf studenten, schüler, musiker,
selbständige, arbeitslose,
w*ffen-/n*tten/dr*gen-handelskaufleute oder alles
zusammen, konzentrieren.
eine
interessante mischung, die heute - ich sag mal
vorsichtig... - nahezu vollständig auch vertreten
war.
freier
eintritt heißt auch, dass man experimentieren kann,
ja muss. zwar lassen es sich die spinning wax leute nicht
nehmen, ab- und an sehr überraschende gäste wie
z.b. robert dietz (siehe spinning wax im dezember 2009)
zu buchen, jedoch setzt man ansonsten eher auf kleinere
bookings von befreundeten künstlern, labeln etc. und
natürlich auch auf den nachwuchs.
heute
vertreten durch ayana,
welche die o.g. young
folks on decks
repräsentiert. eine gruppe um djs wie darüber
hinaus clook
& decker,
duffbeers,
platzschaffen.
des
weiteren h2o,
welcher die sogenannten nachmittagsdjs
vertritt.
ihr
seht, viele neuen namen, viele neue links. ich hör
selber grad in ein paar davon rein und bin sehr angetan
von dem duffbeers sommerhouse-mix,
welcher mit sehr deepem house aufwartet, der geradezu
erschreckend qualitätssicher ausgewählt wurde
mit mick huckaby, brother´s vibe und moodyman/kenny
dixon. respekt.
auch
heute abend war der sound ziemlich gut. stilistisch
pendelte es zwischen techno und house, minimal bis medium
hin- und her. den ein oder anderen, vereinzelten
technischen patzer, verzeiht man gern. schließlich
hat jeder dj mal klein angefangen und perfektion bleibt
sache der götter. perfektion = tod.
außerdem
ist es wirklich schön zu sehen, dass es auch
weiterhin begeisterte nachkömmlinge gibt, die der
musik genauso viel abgewinnen können, wie man
selbst. denn alles andere würde das aussterben
unserer so heiß geliebten musiksparte bedeuten.
eine vorstellung, mit der man sich (siehe tod) zwar
irgendwann leider auseinandersetzen muss, die aber - gott
sei dank - derzeit noch alles andere als absehbar
scheint.
so
bleibt es spannend zu sehen, ob bzw. wer der o.g.
künstler sich im laufe der zeit noch mehr durch sein
gespür/können für musik hervortun wird.
mit beispielen wie den wighnomy brothers, mathias kaden,
marek hemmann, johannes moses, empro, marcus meinhardt
etc. mangelt es sicher nicht an potentiellen vorbildern
hier aus der gegend. und auch wenn wahrscheinlich keiner
der genannten bereits millionär sein dürfte,
paßt die vision vom "tellerwäscher zu
millionär" doch ganz gut.
in
diesem sinne...