[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild,
gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt,
gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne
nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb-
oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you
see is what you get! evtl. zu sehende verformungen
und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund
der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung
eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit
groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen
wir euch auch gerne die
original-größen.]
[anm.d.red:
in tagen wie diesen erscheint der verweis auf das freie
wort wichtiger denn je, selbst auf so unpolitischen
plattformen wie der unsrigen... also genießt,
respektiert und akzeptiert es! und optimalerweise
könnt/dürft/sollt ihr uns gerne eure, auch
anderslautenden meinungen, zur verfügung stellen!
wir nehmen diese dann gerne mit rein!]
der
chris h. ist zurück aus seinem wintersemester
und prompt auf dem weg ins cosmopolar.
eben noch im hörsaal, jetzt schon im... hmm, mit
zuhören hat so ein club ja auch viel zutun... aber
lest selbst:
"...nun
denn, der Start in meine persönliche Party-Saison
2011 ließ lange auf sich warten - mittlerweile
haben wir ja schon Mitte Feburar, aber doch besser
spät als nie! Somit nahmen wir einen Gig eines
bekannten DJ-Duos - firmierend unter dem Namen
"Luna
City Express"
- zum Anlass, eine relativ neue Clubinstitution unter die
Lupe zu nehmen.
Eine
Partystätte, welche erst im vergangenen Jahr ihre
Pforten geöffnet hat, und seitdem mit einem
breitgefächertem Programm an Acts/Künstlern
aufwartet. Die Rede ist vom Cosmopolar Club. Inmitten
Erfurts gelegen, unweit entfernt vom ehrwürdigem,
allseits bekanntem Centrum-Club. Wer nun Vergleiche mit
diesem oder anderen Clubs in dieser Region - bleiben wir
doch bei der gängigen Bezeichnung "Osten" -
anstellen möchte, darf lange suchen, denn das
Cosmpolar nimmt zweifelsohne eine Sonderstellung in
hiesiger Clublandschaft ein.
Der
funkel-bling-bling-Glanz anmutende Name "Cosmopolar" ist
ziemlich treffend gewählt, denn hier handelt es sich
wahrlich nicht um einen "Schuppen" (das darf nicht als
abwertend aufgefasst werden
) á la Muna,
Kassablanca und Co. Es ist ein neuer Ort, an welchem
unmittelbar nach Verschütten eines Cocktails ein
Club-Beschäftigter zur Stelle ist, um die
Tanzfläche restlos, klinisch rein zu fegen (man
könnte natürlich ausrutschen und der
Schwerkraft zum Opfer fallen), oder ein Ort, an welchem
der gut geschulte Security den Mann zur Seite nimmt, weil
dieser ein weibliches Wesen mehr als zweimal vermeintlich
"begrabscht" hat.
Um
es auf den Punkt zu bringen: Der Club versprüht
einen etwas "andersartigen" Charme, als den, den man von
altgedienten, eingetanzten Locations wie bspw. die im
Absatz weiter oben Genannten, kennt. Das Cosmopolar hat
gewiss die Berechtigung für die Führung eines
weiten Booking-Rosters bzw. für die Darbietung
unterschiedlichster Musik-Genres.
Es
handelt sich hierbei um eine höchst moderne,
anspruchsvolle Event-Location, welche sicherlich eine
Bereicherung des Nachtlebens für die Stadt-Erfurt
darstellt/darstellen wird.
Zugegebenermaßen,
erinnert mich jenes Umfeld mehr an einen feinen
House-Club, als denn an das gewohnte, verruchte, dunkle
Bild eines Techno-Clubs. Es wäre aber doch viel zu
schade, wenn dass dort installierte "Funktion One" -
Soundsysten nicht mit diesem Musikfeld befüttert
werden würde. So reihen sich im Programm-Sheet neben
Black/HipHop-Größen dann auch mal Namen wie
Ida Engbert, Lützenkirchen, Guido Schneider, Boris
Dlugosch, etc. ein.
Oder
wie eben vergangenen Samstag, an welchem Norman Weber aka
50% von Luna City Express im Club gastierten. Die anderen
50 %, also Marco Resmann, konnten während der
Spielzeit - 01:00 - 04:30 - leider nicht zugegen sein.
Gerade Hr. Resmann hätte man aber auch gerne
gehört, macht er doch gerade solo stark auf sich
aufmerksam. Sein Anteil an Back-Katalogen bei Labels wie
upon you, mobilee, moon harbour, highgrade oder klang
elektronik kommt schließlich auch nicht von
ungefähr.
So
blieb die Veranwortung der "klanglichen Befruchtung" der
F1-Anlage auf den Schultern von dem sympathischen Norman
Weber hängen, was dem Ganzen in musikalischer
Hinsicht gewiss keinen Abbruch tat. In einer Manier eines
Mathias Kaden wippte er im Rhythmus seiner housy, groovy
Beats und intensivierte somit physisch nochmals die
unüberhörbare "Dynamik" und "Straighness"
seines Sets.
Technoide
Parts im Wechsel mit housigen, vocallastigen Passagen
baten sich den Gästen, welche den Club in jener
Nacht eher in einer "mäßigen" Anzahl
füllten. Das Cosmopolar erstreckt sich schon
über große Flächen, und die möchten
schließlich auch gefüllt werden. Dass dies
nicht zu jeder Partynacht geschehen kann, liegt auf der
Hand.
Das
Publikum an sich war sehr durchmischt und sicherlich kann
man einen ziemlich hohen Prozentanteil davon nicht zur
"wahren" Technoszene dazuzählen. Ich wage zu
behaupten, dass 70 % der Leute den Einlass-"Scan" der
strengen Türpolitik eines Robert Johnson aufgrund
unangepassten Kleidungsstils nicht überstanden
hätten. Aber natürlich haben auch jene
Köpfe ihre Daseinsberechtigung im Club und wissen
stimmungsvoll zu feiern.
[anm.d.red.:
schließlich befinden wir uns in einem
dankenswerterweise freien/befreiten land!]
Bemerkenswert
- eig. muss man es doch nicht erwähnen - war/ist die
Soundqualität. Und selbstverständlich wurde
auch einiges für die Raumakustik getan, wie bspw.
abgehängte Deckensegel beidseitig über der
Tanzfläche. Es ist eine Genugtuung mit anzuschauen,
wie stark und sensibel dort der "Nährboden" für
die elektronische Musik präpariert wird. Anders
würde man solch einem Soundsystem auf diesem Niveau
auch nicht gerecht werden.
Auch
wenn noch mehr menschliche Absorptionskörper
schön gewesen wären, bot sich eine mehr als
"ästethische" Sound-Kulisse. Allein dieses Faktum
ist für mich persönlich Anreiz genug, einen 2.
Besuch in naher Zukunft zu starten.
Man
könnte sicherlich noch mehrere Absätze für
die Beschreibung der Location füllen, allen voran
z.B. die nicen LED-Bänder "Watergate-Like", welche
die komplette Decke zieren, ich erspare mir dies aber,
und lege jedem ans Herz, sich diesen Club einmal selbst
zu geben.
Das
Cosmopolar wird jedenfalls seinem Namen gerecht und aus
meiner Sicht bleibt zu hoffen, dass der ein oder andere
Techno-Act mehr seinen Platz im Programm
findet.
... dieser hier z.b.! :)
Zum
Schluss noch ein Gedanke meinerseits: Die zierliche,
"schüchterne" Discokugel - ein Objekt in der
Partykultur mit enorme Symbolkraft - kann man getrost
abmontieren, die LED-Bänder sprechen
schließlich für sich. Mit dem Cosmpolar ist
man augenscheinlich im neuen Zeitalter des 21.
Jahrhunderts angekommen.
..."