[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild,
gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt,
gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne
nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb-
oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you
see is what you get! evtl. zu sehende verformungen
und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund
der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung
eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit
groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen
wir euch auch gerne die
original-größen.]
die
qual der wahl, fluch und segen gleichermaßen. an
diesem wochenende hatte man eine geradezu traumhafte
auswahl an parties in erfurt und umgebung. alleine
freitags konnte man zwischen efdemin im
cosmopolar, matthias tanzmann in der egabox und
justin cowley im mojo wählen. samstags wurde
das rennen zwischen magda im centrum, karotte +
ana in der muna, tom clark in der alten
motorenfabrik, krause duo in nordhausen, jake
the rapper + douglas greed in plauen und
mbeck + aquarius heaven im kassa
bestritten.
... ihr
seht, die liste ist lang und nicht mal vollständig.
ich selbst pflege gerne den brauch, im zweifelsfall immer
für die musik zu entscheiden und von den genannten
erschien daher efdemin am interessantesten.
wenngleich es zugegeben ein kopf an kopf rennen mit
matthias tanzmann war...
denn in
guter erinnerung ist mir sein set vor 2 jahren beim bayou
festival zusammen mit mathias kaden (siehe
review
2009).
damals bei ähnlich gutem wetter, wie das auch dieses
wochenende der fall war. nur ganz so warm war es noch
nicht, aber das wird noch. die meisten großen, aber
auch kleinen festivals für den sommer sind schon
komplett und klingen nach einem gigantischen sommer.
neben guten alten bekannten, die ihre lineups schonmal
mächtig hochwertig ausstaffiert haben, sind da auch
reanimationen wie z.b. der klassiker lovelee day
dabei (this year dem vernehmen nach mit richie hawtin...
eine kleine sensation).
also
scheint das mit der qual der wahl noch eine ganze weile
so zu bleiben. gut so, auch wenn das für die
veranstalter-fraktion natürlich harte zeite sind,
wenn die verschiedenen möglichkeiten sich zeitlich
so überschneiden, wie dieses wochenende!
heute
wars mein zweiter besuch im cosmopolar und der dritte
für szenemag insgesamt. da es sehr spontan zuging
heute, war ich schon extrem früh da und konnte
ungestört noch einmal die location in augenschein
nehmen. daher (erstmal) nicht wundern, wenn da kaum
jemand auf den nachfolgenden pics zu sehen ist (sie sind
so gegen 23.30 entstanden).
unser
erster besuch war vor etwa einem jahr (siehe
review
2010)
und seither hat man sich grundsätzlich erstmal
gehalten und weitestgehend etabliert, trotz aller
widerstände und schwierigkeiten die ein club in
dieser größer naturgemäß so mit
sich bringt.
der
schlüssel scheint ein recht breit gefächertes
angebot zu sein. ein bestandteil davon ist ein gut
abgestimmtes und ausgewähltes elektronik-lineup,
welches z.b. in form der clubnacht (wenn man sich
da nicht am berghain orientiert hat, denselben
anlagenhersteller hat man ja auch...) freitags anwendung
findet. dort ist man ziemlich hochwertig dabei und setzt
neben gediegenen leuten (toni rios letztens z.b.), auch
auf neues und (fast schon) gewagtes... jazzanova, ida
engberg, italoboyz und kaiserdisco z.b.!
ansonsten
kann man nach einem jahr im elektronik-bereich schon eine
gute liste an hochkarätern vorweisen, tiefschwarz,
m.a.n.d.y., dixon, noze, ana, mitja prinz, julietta.. man
geht also zwischen seinen (für uns szenemager
streitbaren) programmen wie tokio nights, afterwork
partys, studio54 nächten etc. einen qualitativ
durchaus guten weg.
publikumstechnisch
läßt sich die cosmopolar-crowd noch nicht so
richtig einordnen. selbst heute nach dem abend kann ich
das immernoch nicht richtig benennen. allerdings geht
(nicht nur publikumstechnisch) mir der vergleich mit dem
cocoon in frankfurt nicht aus dem kopf (nur etwas kleiner
und in erfurt eben), was ja grundsätzlich nichts
schlechtes bedeuten muss.
was man
ziemlich gut sagen kann, ist, dass sich das
cosmopolar-team ganz gut eingefunden zu haben scheint und
das die abstimmung von ton- und licht sehr gut
funktioniert. das heißt stimmungstechnisch ist man
deutlicher weiter vorne, als noch vor einem jahr.
insbesondere der glasklare klang der funktion one anlage
hat mich auch heute beeindruckt!
die
"clubnacht" selbst zeichnet aus, dass es in der tat etwas
clubbiger zugehen soll. das heißt etwas
gedämpfteres licht sowie verschiebung der dj-kanzel
auf tanzflächenniveau, anstatt von der "großen
kanzel" zu predigen.
dort
spielten heute in den ersten 2 stunden bis 1.30uhr
henriette ford sowie raycoux
jr..
das
für meinen geschmack sehr deepe und gut abgestimmte
set von henriette ging dabei vollends unter, denn wie
gesagt, vor 00.30 tat sich nicht sonderlich viel um die
tanzfläche. erst danach, als ray übernahm,
wurde es bis 1.30 annehmbar voller.
aus
veranstaltersicht dürfte man wohl aber ziemlich
sicher nicht zufrieden sein mit der besucheranzahl des
abends.
anyway,
wir gehen schon zu lange weg, als das wir uns dadurch die
stimmung vermiesen lassen. die musik war gut und
insbesondere bereits während des sets von ray kam
das geliebte gefühl von freiheit und
grenzenlosigkeit auf.
ein
gefühl, welches efdemin ab halbzwei
natürlich verstand, weiter zu
transportieren.
sein
sound und die anlage harmonierten meiner meinung nach
perfekt. es peitschte, ohne weh zutun und man wurde an
den passenden stellen von einem warmen klangteppich
eingehüllt. genau so, stelle ich mir das im
optimalfall vor. nur eben mit noch ein paar mehr
leuten...
sein
set war erwartungsgemäß gut und brachte diese
- wie ich finde - typische mischung aus house und
staubfreiem slo-mo-techno zusammen, welche man auch von
seinen produktionen her kennt. alles reduziert aufs
wesentliche und mit einem hang dafür, dass gut ding
eben weile braucht. den akkustischen dingen raum geben,
das ist efdemins geschäft. und wenn dieser raum
erstmal angemessen ausstaffiert wurde, dann wird auch
einmal ordentlicher "zugelangt".
so war
ich für meinen teil am ende der nacht zufrieden,
auch wenn diese nicht so ewig lange war. mission
completed also...
ich
freue mich daher sehr auf die kommenden dates im
cosmopolar, allen voran das (wohl über jeden zweifel
erhabene) date am 28.5. mit dj hell, welcher ja schon
seit sehr sehr langer zeit nicht mehr in thüringen
war (siehe review
2005).
auch die mischung selbst, dj hell & cosmopolar, find
ich ziemlich gelungen, legen doch beide viel wert auf
"ein gewisses understatement".
in
diesem sinne, bis bald!