[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild,
gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt,
gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne
nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb-
oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you
see is what you get! evtl. zu sehende verformungen
und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund
der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung
eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit
groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen
wir euch auch gerne die
original-größen.]
der
verplanteste szenemag-nerd derzeit, christian h., war
dieses wochenende in der fränkischen schweiz
unterwegs. nicht zum motorradfahren etwa, nein, zum klang
fahren. was sonst? klangtherapie festival,
bitteschön!
"...
´Momentaufnahme:
Wir
steigen ins Auto. Die Sonne scheint. Wir drehen die Musik
lauter. Sanfte Bässe ertönen und eine
wunderschöne Melodie. Wir treten aufs Gas und fahren
los. Los in Richtung Freiheit. Der Feldweg beginnt. Der
Schotter knistert unter unseren Reifen. Wir sehen
Vögel am Himmel kreisen. Wir kurbeln die Fenster
runter und atmen tief durch. Es ist der Geruch und
Anblick, der uns vertraut ist, aber durch den Winter
lange Zeit verborgen blieb. Wir nähern uns dem Ziel.
Freudige Gefühle strömen in uns hoch und wir
wissen, jetzt ist es bald wieder soweit. Das Feld der
Ehre ruft nach uns!!
Dieser
Moment war wie ein Startschuss in Richtung Klangtherapie.
Wir haben uns zusammengesetzt und alle Neuerungen, die es
auf der Klangtherapie 2011 geben wird, niedergeschrieben.
Wir haben uns über alle Punkte ausführlich in
langen Gesprächsrunden Gedanken gemacht. Bitte habt
für alles Verständnis. Nichts passiert aus
reiner Willkür, sondern hat seine guten Gründe.
Also, genießt den Sommer und habt euch
lieb!´
Um
sich das besondere Lebensgefühl näher bringen
zu können, welches auf dem Klangtherapie-Festival in
der Fränkischen Schweiz (fast ein "Heimspiel")
erfahrbar gemacht werden kann, bedarf es nicht unbedingt
meiner Schreibkraft an dieser Stelle. Liest man sich den
obigen Text von der Homepage der Veranstaltung durch,
kann man sich sicherlich schon aufs Leichteste auf diese
besonderen drei Tage im Juli einstimmen.
Das
Klangtherapie-Festival Nähe Hollfeld in der
Fränkischen Schweiz erlebte vergangenes Wochenende
seine bereits 9. Austragung und zählt somit
unlängst zu den fundamentalen, prägenden
Eckpfeilern der hiesigen Festival-Landschaft. Mehr noch:
Für mich persönlich möchte ich dieses
beschauliche, schnuckelige Event zu eines der intimsten,
mehrtägigen Feiereien überhaupt in Bayern
zählen. Gleichsam wie die charmante, attraktive
Lokation ("mitten in der Pampa", nur über Feldweg zu
erreichen) gilt an dieser Stelle auch anzuführen:
Ohne ein opulentes Headliner-Arsenal (siehe
sonnemondsterne & co) schafft man es,
jährlich an die 3000 Menschen zu mobilisieren.
Die
Grundgedanken des Klangtherapie-Festivals sind keineswegs
zu übersehen, es geht um Freiheit, Liebe,
Glücklichsein,
LEBEN! Für jedermann
erreichbar gemacht durch die universelle Sprache der
Musik. Und an diesen Tagen kann es ziemlich egal sein,
aus welchen Fingern diese Musik geschraubt wird - denn:
Es geht ja nur um Musik. Und die war auf breiter
Fläche überproportional gut, wenn auch
teilweise mit ein paar wenigen
Qualitäts-Ausfällen.
Aber
das ist nicht verwunderlich, da - wie schon gesagt - das
Künstlerknäuel nicht aus den dicken Fäden
gestrickt ist, wie beispielsweise bei einem
Nachtdigital-Festival in Olganitz mit gefühlten 32
Headlinern. Hier aber reichen Namen wie Brian
Sanhaji, Die Vögel,
Dapayk, the Fanfary of
Kadebostany, A.N.A.L.,
Kollektiv Ost, Luna
C
um nur einige zu nennen.
Um
Missverständnisse aus dem Weg zu Räumen muss
gleich gesagt werden, dass genannte "Hauptacts", gepaart
mit den "Mittel- und Unteracts" (oder besser: "Newcomer")
- ein absolut adäquates Künstleraufgebot an
dieser intimen Örtlichkeit darstellten. Einen Sven
Väth möchte dort wohl keiner sehen. Und diese
Faktoren geben auch die Würze des Publikum-Mixes:
Anstatt den großem Ansturm von Partytouristen, gibt
es dort das Essen - und Trinken - der ländlichen
Bevölkerung.
Somit
war es vlt. meine erste mehrtägige Techno-Sause, wo
der Betäubungsgarant erster Wahl nicht die
herkömmlichen, allseits-bekannten chemischen
Substanzen waren, sondern ein ebenso bekanntes Gemisch
aus Wasser, Malz und Hopfen. Das Saufgelage auf dem
Zeltplatz war immens, die Stimmung auf dem Zeltplatz -
wer möchte es glauben - enorm hoch. Umso
schöner, wenn jene Parameter (also lediglich die
enorme Stimmung) auch auf das eigentliche
Festivalgelände bezogen werden
können:
Ob
im großen Techno-Zirkuszelt (wo sich viele
gedanklich gut auf SMS eingestimmt haben könnten,
aufgrund nahezu gleicher Ausschmückung der
üblichen Zelte auf dem 60000-Mann-Festivals), der
halboffenen "Shampoobar" (mein Favourite!), dem
Drum&Bass-Zelt und den vielen anderen kleinen aber
feinen Nebenschauplätzen in und ausserhalb des
Areals, die gute Grundstimmung war stets spürbar.
Freiheit,
Liebe, Freude, Leben, Musik. Eine Proklamation seitens
der Veranstalter, der hält was er verspricht. Die
gefühlt 3000 Leute (lt. Organisator heuer erstmals
das Kartenkontigent aufgestockt auf 4000 Köpfe)
nahmen diese zu schätzende Gabe dankend an, und was
dabei heraus kam: Ein ganz persönliches, i-wo
familiäres Techno-Open-Air, auf welchem die pure
Techno-Musik und dieses "Gemeinschafts-Ding" ganz hoch
gehalten wurde. Das hat man spätestens -
spääätestens! - gemerkt, wenn man sich
Samstag früh morgens in der Shampoobar befunden
hatte, und die aufgehende Sonne das Herz zum strahlen
brachte.
An
allen Ecken und Kanten war eine Detailverliebtheit "in
das Gute" unverkennbar. Massen-abfertigung und -abzocke
ade, es lebe der Gast. Es lebe die Musik. Es lebe die
Liebe. Es lebe die Freiheit. Es lebe Klangtherapie!
Für solch ein kostbares Gut - und vor allem in der
Szene "Oberfrankens" (wenn man da überhaupt von
einer sprechen kann
) - bleibt zu guter letzt
eindringlich zu sagen: Bleib so wie du
bist!
..."