[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild,
gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt,
gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne
nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb-
oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you
see is what you get! evtl. zu sehende verformungen
und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund
der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung
eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit
groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen
wir euch auch gerne die
original-größen.]
ungeplant
machte sich der christian h. auf den weg nach
jena. das nennen wir ehrenamt in reinkultur!
deutschland´s jugend ist selbstloser als man
denkt... ;) also danke an christian und euch viel spass
mit seinen eindrücken in bild/text.
"...
Geneigte
Leserschaft, erlebte Rauschflüge wie vergangenen
Freitag (mir kommt es vor wie vor ein paar Minuten) im
Freude-am-Tanzel-Schmelztiegel Kassablanca
lassen es nicht zu, dieses Wochenende auf unserer
Plattform Szenemag unkommentiert zu lassen. Und so ergibt
sich nun spontan unser 1. Bericht für den Monat
November, ebenso spontan wie meine Fahrt nach Jena. Aus
Gründen eben jenes Umstandes, als nicht offizieller
"Pressemann" am Freitag vor Ort gewesen zu sein, ebenso
der Tatsache, dass das Essentielle einer Sache in wenig
Worten auf den Punkt gebracht werden kann, halt ich mich
- gemessen nach meinen Maßstäben zumindest -
kurz.


Es
sind, wie so oft ich es hier schon ansprach, die gewissen
Momente im Flow-Zustand. Wenn einfach alles läuft,
dein im Normalfall hellwacher Wahrnehmungsapparat ausser
Betrieb geschaltet ist, du dich auf sanften, scheinbar
endlosen Umlaufbahnen innerhalb deiner intimen,
mäandernden Fantasiewelt alst, geistig wie
körperlich. Alles in diesem Moment
Nebensächliche wird aufs Leichteste in die
entlegensten, verstaubten Ecken deines Gehirns (wenn es
dass denn noch gibt
) verschoben, was zählt,
ist nur noch DER Moment. Ein andächtiger Moment, der
Genussfaktor over the top, das Bestreben, so viel wie nur
geht davon doch nur mitzunehmen.
Und
ja, ihr ahnt es schon, dass haben wir im Kassa dann auch
getan - bzw. uns blieb keine andere Wahl, weil der
äußere Rahmen für solch eine elementare
Entfaltung deines Wesens einfach gegeben war. Aber man
hätte sich diesen auch mit einem Blick auf den
Veranstaltungsflyer
erahnen können, war doch dieser bestückt mit
einem verheißungsvollen Schlagwort bzw. Aussage, um
was es hier geht: Eine Reminiszenz an eines der für
unsere Szene bedeutensten Festivals, dem
Nachtdigital.
Ich
könnte jetzt meinen Reblick, dessen innehaltenden
Betrachtungen dieser Nacht ich nur annähernd
wiedergeben kann, mit einem Verweis auf meinen
Nachtdigital-Report (siehe
review)
beenden, da doch dieser genau die Pointen trägt,
welche ich mit diesem Text doch sicherlich auch zu
vermitteln versuch. Aber nichts desto trotz mach ich mal
weiter, lohnenswert wären nun die faktischen Dinge,
weniger die Aussagen zwischen den Zeilen, weil eben jene
Nacht im Kassa ähnlich bedeutungsgeschwängert
daherkam, wie alljährlich oben genanntes Festival im
Juli.



Ex
Whighnomy (muss man es noch erwähnen?)
Monkey Maffia, Dial-Head
Lawrence und zu guter letzt, wenn
genannte Beiden nicht schon genug wären, das
Sahnehäubchen: Steffen
Bennemann, den ND-Spirit manifestierend von
Kopf bis Fuß. So zog sich von Anbeginn unseres
Aufenthalts ab 0:30 bis zum bitteren (!) Ende gegen - in
welcher Zeitzone leben wir nochmal? - ca. 07:00 Uhr der
bekannte tiefrote Faden, seinen Weg unaufhörlich
bahnend durch die gewaltigsten, ausuferndsten
Soundscapes, welche mich in diesem Jahr - neben ein paar
wenigen anderen - umhüllten.
Besonders
Lawrence und Bennemann, welche ein freundschafltiches
Verhältnis pflegen, brachten den Laden
fortwährend zum Beben, spätestens mit ihrem
Back2Back-Set, welches an Emotionalität nur so
überquoll. Aber nicht nur der Faktor Melodie, auch
alle anderen elementaren Bestandteile des Technos, wie
Dynamik, Rhytmik, Repetition, und nicht zuletzt die eher
"weirden" Soundfreskeln kamen zum Vorschein. Man bekam
den Eindruck, sie hätten alles spielen können,
denn i-wie passte alles wie die Faust aufs Ohr.
I-wie,
ja
ein wahrhaftes Zauberstück.

Ein
unnachahmlicher, stets rythmischer Fluss, mit all seinen
Höhen und Tiefen, nur so überschäument an
Tiefe, war allzeit im Raum present. Ein Manifest an die
(Techno-)Musik. Die Freude war nicht nur den zahlreichen
Gästen ins Gesicht geschrieben, natürlich auch
den Protagonisten, und so zog es Lawrence wie Bennemann
ab und an auf den Dancefloor zum "Selbertanzen". Gegen
Ende hin uferte die ganze Sause immer mehr aus, und, ich
habe es schon erwähnt, ziemlich viel wird egal, und
nun auch der Musikstil: Der Raum wurde nun nicht mehr mit
"Four2theFloor"-Soundästhetik beschallt, andere
Musikspiele wie R´nB, Pop, und sogar Schlager
bekamen ihr Stelldichein im Kassablanca.

Musik
in dieser Form zu präsentieren, ist nur mit jenen
Menschen machbar, welche der Liebe zu ihr verfallen sind.
Die Kreation solcher Gefühlswelten bei den Menschen
muss als Kunstwerk gesehen werden, das Erleben solcher
Augenblicke für den Gast als Gabe einer höheren
Macht. Ich lass das mal so stehen und beende meinen
high-gespielten Gedankenbrei mit der Erkenntnis: Am Ende
geht es mehr als "nur" um Musik...
..."


