[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild,
gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt,
gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne
nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb-
oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you
see is what you get! evtl. zu sehende verformungen
und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund
der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung
eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit
groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen
wir euch auch gerne die
original-größen.]
christian
war heute abend in plauen...
"...
eine "Gute Nacht" wünschte am Samstag das Zooma in
Plauen. Im Vornherein sollte dieser Veranstaltungstitel
nicht als "Erwartung" verstanden werden können,
sondern als "Versprechen".
Versprechen
in dem Sinne, mit dem wohl verheißungsvollstem
Line-Up im ganzen Thüringer Raum aufwarten zu
können oder anders: Die Gewissheit, fortschrittliche
niveauvolle Avantgarde-Elektronika-Musik um die Ohren
geknallt zu bekommen. Im Rahmen eines exklusiven
Lehrauftrages (unser Dank gilt dem Herren Goldt, welcher
dieses Booking in dieser Form herbeiführen konnte)
der Gebrüder (im Geiste) Wruhme und Goldt.
Na,
das hört sich doch fein an, oder? Allerdings. Es
klang prächtig in den Ohren. Um das schomal
vorwegzunehmen. Aber wie sollte es auch anders sein: Auf
der einen Seite Robag Whrume,
Ex-Wighnomy (wie oft muss man es noch nennen...) &
Pampa-Artgenosse (ein Verhältnis (was auch immer
für eines...) mit DJ Koze muss zwangsläufig
Früchte tragen), welcher vergangenes Jahr mit seinem
Album Thora Vukk in sämtlichen einschlägigen
Poll-Rankings mitmischte; auf der anderen Seite
ein Oliver Goldt, das schwarze Gold
sozusagen in der Seele eingeritzt, welcher nicht selten
die Essenz seiner DJ-Amusements als jene betrachtet,
welche auch nach Schulunterrichtsstunden, jedwelcher Art,
im besten Falle in den Köpfen der Partizipanten
gedeihen sollte.
Nämlich:
das "Entstehen-Lassen" einer unmittelbaren,
einschlägigen und vor allem - nachhaltigen -
Bewusstseinsveränderung und Horizonterweiterung. In
vorliegendem Falle (zum Glück!) in unserer
heißgliebten Musik. Dass dies die Abkehr in der
Masse etablierter Gestaltungsmuster und Normkodexe
bedeuten kann - in vielen Fällen "muss" - sollte
jedermann klar sein. Zumindest für jene, welche den
Versuch unternehmen, Spaß an solch
"fortgeschrittener" Klangkunst zu finden. Gerade bei
solchen Grenzgängen und "Aktivismus an der Schwelle"
trennt sich die Spreu vom Weizen bzw. das Sonnendeck von
der Kantine.
In
dieser brachte Sugar D, wie sollte es auch anders sein,
die Kugeln ins Rollen (jene Deckenbehänge in ein
Illuminations-Konzept zu integrieren, könnte man
sich auch gut vorstellen...). Und für diesen Raum
genügten hierfür prägnante Seitenhiebe. So
unmissveständlich sonnenklar, dass diese aufs
Leichteste Wirkung zeigen sollten. Der Reizpegel in
extreme Höhen ausschlagend, das substantzielle
"Unterschwellige" auf der Strecke - in den meisten
Fällen - gelassen. Aber wie dem auch sei,
Geschmäcker möchten bedient werden, und warum
besitzt ein Club mehrere Floors? Das eine ergänzt
das andere.
Fakt
ist: Die House-Jünger konnten sich in dieser Nacht
"auf dem" Sonnendeck delikate, mit "geistigem Mehrwert"
angeräucherte Häppchen elektronischer
Klangeskunst abholen, bedacht partioniert und liebevoll
beseelt von den Lehrmeistern Robag Wruhme und Oliver
Goldt. Dumm nur, wenn man da nicht zugriff.
Über
dem Daumen gepeilt kann man dieser Nacht somit nur eine
Note aushändigen: Note 1 - in Worten: E I N S - mit
* - in Worten: S T E R N..."