[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild,
gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt,
gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne
nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb-
oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you
see is what you get! evtl. zu sehende verformungen
und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund
der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung
eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit
groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen
wir euch auch gerne die
original-größen.]
nachdem
wir gestern in kassel und dem dortigen leuchtturm
kultureller schaffenskraft gewesen sind, drängt sich
der vergleich heute mit bielefeld ja geradezu auf. noch
dazu, nachdem beide städte relativ viele federn im
zweiten weltkrieg lassen mussten, was dem heutigen
stadtbild deutlich anzumerken ist.
so
weist auch bielefeld einige neubauten auf, die nicht so
richtig ins stadtbild passen wollen. die gegensätze
zwischen alt und neu wechseln sich auch hier ab.
bielefeld ist einwohnertechnisch jedoch etwas
größer, gut 100.000 menschen mehr leben
hier.
auch
hier in bielefeld gibt es natürlich
kultureinrichtungen, die sich damit beschäftigen,
raum für subkultur zur verfügung zu stellen.
nur, dass eine dieser seit über einem jahrzehnt
bestehenden institutionen heute leider ihre letzte
veranstaltung zum besten gibt... das kulturkombinat
kamp.
mitten
in einem wohngebiet (was wohl auch mit grund für die
schließung ist...) gelegen, hat sich hier seit 12
jahren ein jugendzentrum etabliert, was mit seinem
angebot alle strömungen von sub- und jugendkultur
ansprach - politisch unabhängig. in seiner art
erinnert es uns an die artverwandten objekte anderer
städte wie z.b. das kassablanca in jena.
natürlich
lässt sich mit subkultur und jugendarbeit (im
regelfall) kein geld verdienen und das scheint jetzt auch
teil des problems zu sein, denn die location bedarf
diverser sanierungsmaßnahmen. die abwägung auf
politischer seite scheint nun zugunsten anderer
interessen ausgegangen zu sein, denn von dort ist mit
keiner finanzieller hilfe zu rechnen, was leider die
schließung des objekts nach sich zieht.
sehr
schade, denn schließlich ist es nicht
selbstverständlich, wenn sich so ein hochkreativer
raum einmal gefunden und gebildet hat. auch wenn der
vergleich natürlich etwas hinkt, so zeigt doch das
beispiel berlin, dass sich auf lange sicht soviel
sub-/hochkultur auch auszahlen und von alleine tragen
kann.
aber
nunja, dass ist wohl die konsequenz im detail, wenn auf
hochpolitischer ebene von "sparen sparen sparen" die rede
ist, dass eben genau solchen konkreten objekten der
geldhahn abgedreht wird.
um den
somit vorerst letzten tag angemessen zu begehen und um
ein zeichen zu setzen, ließ man die zugesprayten
wände natürlich noch einmal ordentlich wackeln.
nachmittags
ab 16uhr bereits mit kotelett & zadak, welche
den (leider etwas verregneten) nachmittag
beschallten.
später
des abends bzw. in der nacht ging man dann ab 22uhr ins
innere und zog zusammen mit jochen günther,
mattew adams und andere noch einmal alle register.
dazu noch ein soul/funk/hiphop floor, ein café mit
swing/blues/rock/balkan und vieles mehr.
so
hoffen wir, dass man bald fündig wird und eine neue
heimat findet. vor allem hoffen wir jedoch, dass die
erkenntnis, dass jugendarbeit und unterstützung von
subkultur kein "nice to have", sondern schlichtweg ein
"must have" ist - auch in bielefeld!