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i love vinyl open air

rottleben - kyffhäuserkreis

06.-07.07.2012

[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild, gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt, gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb- oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you see is what you get! evtl. zu sehende verformungen und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen wir euch auch gerne die original-größen.]
 

während wir dem sonnigen leben ausserhalb deutschlands gefrönt haben, gabs auch in der heimat sonnige ereignisse, zum beispiel das i love vinyl open air in rottleben. da wir euch durch das review zur dazugehörigen warm up party in kassel (siehe review) bereits vorgewärmt haben, müssen wir euch auch ein paar impressionen des eigentlichen events zur verfügung stellen.

herzlichen dank also an die i love vinyl veranstalter selbst, die uns mit gut 70 bildern versorgt haben. besser hätten wir das fototechnisch auch nicht hinbekommen, wenngleich wir beim anblick der bilder schon ein wenig wehleidig auf unser nicht-erscheinen blicken.

der titel des von den mo´s ferry leuten initiierten openairs ist nicht nur lippen-bekenntnis sondern kern des ganzen geschehens! denn es werden ausschließlich platten gespielt, keine laptops, keine mp3s. nur das gute alte vinyl mit seinem unverwechselbaren und einzigartigen klang kommt zum einsatz, was die auswahl des lineups natürlich etwas einschränkt.

wobei einen das beim ersten lesen des lineups nicht wirklich ins auge sticht, denn dort tauchen erstmal ranghohe namen wie hell, m.a.n.d.y., dapayk solo, møenster, marcel knopf, kleinschmager audio, lydia eisenblaetter, robert fellmer, mousse t, disco boys (ja, auch diese sind bekennende vinyl-player!) und viele andere auf...

noch erscheint diese limitierung auf einen tonträger nicht all zu revolutionär, jedoch schreitet die "ver-digital-isierung" mit großen schritten voran und noch ein paar jahre in die zukunft gedacht, könnte es das gewesen sein mit dem (meist) "schwarzen gold". dabei ist es doch gerade die elektronische musikszene, die der scheibe mit den rillen noch einmal 20-30 jahre galgenfrist verschafft hat.

und wir hoffen inständig, dass festivals wie das i love vinyl weiter dazu beitragen, dass die produktion von platten noch lange fortgeführt werden wird und nicht das selbe schicksal erleidet, wie die gute alte musik-kassette, welche nahezu völlig von der bildfläche verschwunden ist.

denn mal abgesehen vom klang selbst (welcher durchaus ermöglichen könnte, dass die platte schon alleine aus akkustischen gründen nie ganz aussterben könnte), ist es doch diese direkte verbindung von mensch zu plattenspieler, die den eigentlichen kunstfaktor ausmacht. verbunden mit einem guten musikgeschmack (ok, der lässt sich digitalisieren...) und einer technisch versierten gehör-/handgelenks-feinmotorik, entsteht insgesamt einfach eine kunstform für sich, dass "auflegen"!

wer seine sets mit cds spielt, der "schiebt rein", wer musikdateien spielt, der "lädt" und "clickt", aber wer platten spielt, der und nur der, der "legt nun einmal auf"!

und was passiert, wenn dieses "auflegen" nicht mehr im vordergrund steht, dass haben wir schon bei den subkulturkollegen des hiphops gesehen, wo man sich seit "verraten" seiner roots (von einigen wenigen ausnahmen einmal abgesehen, eben diese the roots selbst), in endlosen trance-/billig-trash-pop aufgüssen á la (oder sogar produziert durch selbigen) david guetta ergeht.

in diesem sinne, put the needle on the record!

2012 by bullytm, pics by ilovevinyl.de] - powered by STORM Urban Water H2O + ENERGY !





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