[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild,
gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt,
gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne
nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb-
oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you
see is what you get! evtl. zu sehende verformungen
und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund
der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung
eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit
groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen
wir euch auch gerne die
original-größen.]
rob
beglückt uns spontan und unverhofft mit ein paar
eindrücken von unten links in deutschland,
stuttgart! danke dafür und euch viel spass! gerne
mehr davon!
"...
Hallo liebe Gemeinde. Wir haben versprochen die
Stuttgarter Szene weiter zu verfolgen und daher haben wir
uns entschlossen, in den Tag der Deutschen Einheit in
Stuttgart hinein zu tanzen. Genauer gesagt in den
Wagenhallen.
Dies ist, so denke ich, ein altes brach liegendes
Industriegelände in der Nähe des Nordbahnhofs.
Die Wagenhallen sind eine "Multifunktionsarena" in Sachen
Veranstaltungen. Aber keine Angst, die Wortschöpfung
hat nichts mit ähnlichen Arenen zu tun, die einen
großen Mobilfunkbetreiber im Namen tragen. Hier
geht es gemütlich und industriell charmant zu. So
erinnern wir uns auch gerne an unseren ersten Besuch im
Frühling dieses Jahres zu einem The Whitest Boy
Alive Konzert.
Heute
nun stand eine Technoveranstaltung der Verantwortlichen
des Stuttgarter SEMF
(Stuttgart Eletronic Music Festival, wenn man so will der
kleine Bruder von Time Warp) auf dem Programm. Als
Gäste waren Johannes Heil und Christian Löffler
gebucht.
Ersterer
muss wahrscheinlich nicht groß vorgestellt werden.
So ist er doch ein alter Hase im Techno-Geschäft.
Selbst ich habe eine alte Kanzleramt LP aus dem Jahre
1998 im Schrank stehen. Reality To Midi heißt die
und ist eine krachende Technoabfahrt im Albumkontext.
Auch heute noch ist er produktionstechnisch aktiv. Sein
letztes Album kam immerhin auf Cocoon heraus und die
letzten Maxis u.a. auf Break New Soil, Glücks- und
Starkstromschallplatten. So waren wir gespannt, was wir
heute von ihm erwarten konnten.
Leider
deckten sich die Spielzeiten von Johannes
Heil und Christian
Löffler, sodass wir nur das Ende seines
Livesets hören konnten. Dies war sehr ansprechend.
Ich würde es als eine Mischung seiner Discographie
bezeichnen. Als wir kamen liefen Tracks mit einer noch
gedrosselten Geschwindigkeit von locker unter 130bpm, die
aber dennoch sehr druckvoll daherkamen und die
Stuttgarter Technokids schön durchschüttelten.
Kurz darauf zog Johannes Heil das Tempo dann merklich an
und man fühlte sich wie im Main Circus von
SonneMondSterne an einem Freitagabend : Dass sich dieses
Gefühl nicht mehr abstellen sollte, dafür
sorgte dann der Anschlussact
Crackpots.
Die
beiden jungen Protagonisten holten dann so richtig den
Industriedampfhammer heraus und gaben den Leuten
mächtig eins auf den Deckel. Für uns war es im
dem Moment doch ein bisschen zu viel des Guten und wir
machten uns auf den Heimweg, denn das eigentliche
Tagesziel, den Auftritt von Christian
Löffler, hatten wir ja bereits hinter
uns.
Der
junge Mann aus Warnemünde präsentierte sich
zurückhaltend sympathisch und war auch für ein
kleines "Interview" zu haben. Er berichtete u.a. von
seinem restlos ausverkauften Debütalbum "A Forest"
(Vinyl + CD insgesamt 1500 Stück, Respekt!!) und von
eventuellen Umzugsplänen in die Technometropole
Deutschlands im kommenden Jahr. Beim hören seiner
Musik drängt sich ein Vergleich mit Pantha du Prince
auf. Christian Löffler scheut diesen nicht und sieht
es eher als Lob und Ansporn zugleich mit einem so
großen Künstler verglichen zu werden.
Der
Auftritt heute fand auf dem zweiten, kleineren Floor
statt. Dj Jul! hatte diesen mit
groovigen Housebeats schon recht flott aufgewärmt
(Lob dafür!). Pünktlich zum Start des Livesets
war der Floor dann gut gefüllt und die musikalische
Reise des Christian Löffler konnte losgehen.
Für mich war diese 1h wunderschöne
melancholische Harmonie. Und das im 4/4-Takt im
ordentlichen Tanzschritt. Höhepunkt war sein Remix
von "Spare" für Good Guy Mikesh & Filburt.
Fabelhaft! Und um im Vergleich mit Pantha du Prince zu
bleiben. Da befindet sich Christian Löffler sicher
auf Augenhöhe, zumindest hier in Stuttgart wenn man
die Reaktion und das Mitgehen des Publikums
betrachtet.
Ich
denke man wird diesen jungen Mann im Auge behalten
müssen. Für alle, die sich ein Eindruck von
seinem Sound machen wollen, sei auf das mitgeschnittene
Set aus dem Boiler
Room
Berlin dieses Jahres verwiesen.
Insgesamt
war es ein toller Abend. Stuttgart, weiter
so!
..."