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nachtdigital @ robert johnson

23.11.2012

[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild, gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt, gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb- oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you see is what you get! evtl. zu sehende verformungen und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen wir euch auch gerne die original-größen.]

unabgestimmt haben alle szenemag-korrespondenten seit anfang november urlaub. schlechte abstimmung im szenemag-jahresurlaubsplan... die ganze servicebereitschaft ist dahin... sei es drum, jetzt sind alle wieder erholt und los gehts mit rob, der review-technisch das schweigen bricht. vielen dank an ihn & euch viel spass beim lesen:

"... .Nach einer etwas längeren Pause waren wir am Freitag wieder im Robert Johnson in Offenbach. Endlich muss man sagen! Diesmal hatte ich auch die Kamera dabei und habe versucht ein paar brauchbare Bilder zu knipsen.

Die Nachtdigital-Clubtour mit dem diesjährigen Partnerlabel Pampa aus Hamburg machte Stopp in Offenbach und mit dabei waren Robag Wruhme und die Macher/Betreiber vom Label Kann aus Leipzig Manamana alias Sevensol und Map.ache (Bender, der dritte im Bunde war diesmal nicht dabei).

Der allerorts beliebte Onkel Gabor, der sich zuletzt mit seinem großatigen Auftritt zum Auftakt des Nachtdigital festivals 2011 - was für ein tolles Set! - und seinem feinfühligen Longplayer auf Pampa unvergessen gemacht hat, braucht in dieser Runde nicht weiter vorgestellt zu werden.

Den beiden Leipzigern Manamana möchte ich ein wenig mehr Worte widmen. Schon lange sind Sevensol und Map.ache vor allem im Nachtleben der sächsischen Metropole aktiv. Ihr Stern ging für mich auf dem Nachtidigital 2008 auf, bei dem sie erstmals spielten und im gleichen Jahr mit der Geburt des Labels KANN für Furore sorgten. Seitdem hat das Label viele, sehr viele, schöne Platten hervorgebracht, u.a. mit Stücken von Sevensol & Bender "Molly", Map.ache "Enola" und der "In Days of Old"-Reihe von Daniel Stefanik.

Aktuell erscheint gerade das erste Album von Map.ache auf Kann. Ein Reinhören wird definitiv belohnt. Manamana vertritt Kann und Leipzig nunmehr europaweit und verzaubert die Leute mit ihrem unwiderstehlichen Charme basierend auf House aller Spielarten und der Fähigkeit große Euphorie Momente zu kreieren. Wo Erobique nach seinem vielbeachteten Auftritt während des diesjährigen Nachtdigital-Festivals vermeintlich ein Stimmungsloch hinterließ, knüpften Manamana mit einem sehr starken, druckvollen und tief beseelten Set an und leiteten damit perfekt in die technoidere Nacht über. Aber jetzt kehren wir mal wieder in die Gegenwart zurück.

Kurz nach 1 Uhr begaben wir uns in das wilde Offenbacher Getümmel. Und das kann man wortwörtlich nehmen. Die Tanzfläche war entgegen unserer Besuche im Sommer bereits voll besetzt und das Energielevel gut geladen. Die beiden Leipziger heizten der Meute mit pumpenden Deephouse-Rhythmen ein und sorgten schon frühzeitig für Jubelschreie. Bis zur Übernahme der Regler von Robag Wruhme gegen 3 Uhr nahmen die beiden etwas Drive raus und ebneten mit verträumten, weniger funktionalen Platten den Weg für das große Musikherz aus Jena.

Sein musikalischer Heimathafen Kompakt/Köln spiegelte sich am Anfangen seines 2,5h "Konzerts" mit schönen, breiten Flächen und klaren, knallenden Kickdrums wider. Er legte einen wirklich beeindruckenden Auftritt hin. Für mich ein wahres Dj-Konzert. Robag Wruhme wählt für sein Verständnis eines Dj-Sets einen etwas anderen Ansatz. Er ist ein wahrer Meister im Umgang mit der Effekteinheit des Pioneer-Mixers und nutzt diese nahezu pausenlos. Die beiden CD-Spieler ermöglichen ihm ständig zum Beispiel Reden und Zitate von Dr. Martin Luther King oder Helge Schneider einzustreuen, diese zu loopen und somit ein Gesamterlebnis - Robag Wruhme- zu schaffen. Dabei arbeitet er sich auch viel an seinem eigenen Repertoire an Produktionen (heute tolle Momente bei "Donnerkuppel" oder " Easy Woman") ab.

Im Anschluss spielten die drei Protagonisten des Abends zu dritt weiter. Die Stimmung im Club war bis hier hin schon sehr gut und steigerte sich nun nochmal. Es war toll zu beobachten, wie sich Sevensol und Map.ache mit ihrem Platten auf den Stil von Mr. Wuppdeckmischmampflow einstellten und sich ein sehr tolles und abwechslungsreiches Set entwickelte.

Heute in der Rubrik - Gehört, Für toll Befunden und Gemerkt - :

Robag Wruhme mit Sevensol & Bender "Captain Trollig", Kadebostan "Caracas Soul", Mike Huckaby "Baseline 89", Mathew Jonson "Typerope" und Jürgen Paapes "So weit wie noch nie". Die Manamanas u.a. mit Moloko "Sing it back", Joy Orbison "Ellipsis", Tom Tragos "Use me again" in einem supertollen Mix mit einer anderen Disconummer und das tolle Stubborn Heart "Need Someone".

Abschließend bleibt zu sagen, dass sich ein Besuch im Robert Johnson definitiv immer lohnt und aus meiner Perspektive sicher 2-3 durchschnittliche Clubnächte aufwiegt. Daher gilt, lieber einmal mehr nach Offenbach gefahren, als vielleicht woanders hin. Es ist einfach toll in dem Raum zu stehen, die Musik und die Atmosphäre so direkt zu spüren und sich einfach sofort fallen lassen zu können.

"Warum immer nur am Rand stehen und den anderen beim Feiern zuschauen, SELBER FEIERN" - Helge Schneider

..."

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