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gute nacht

zooma -plauen

07.12.2012

[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild, gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt, gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb- oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you see is what you get! evtl. zu sehende verformungen und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen wir euch auch gerne die original-größen.]

gute nacht diesen freitag in plauen... danke an christian für die eindrücke & bilder... bitteschön:

"... Die "Gute Nacht" - Veranstaltungsreihe im Club Zooma genießt unter dem Szenevolk großes Ansehen, nicht zuletzt aufgrund der engagierten Bookings, welche Schlag auf Schlag das Who-is-Who des elektronischen Musikzirkels in das beschauliche Plauen bringen. Zuletzt gastierten bspw. Johannes Heil, Gregor Tresher und Ruede Hagelstein. Newcomer Acts geben sich ebenso wie gestandene Haudegen die Klinke in die Hand. Vergangenen Samstag fand jene Eventreihe ihren vorläufigen Abschluss, zumindest für dieses Jahr. Auch den entsprechend würdigen Abschluss - kein geringeres Label als der mittlerweile renommierte Sprössling "50 Weapons" des Mutterschiffes Monkeytown, dem Label von Modeselektor, brachten die Sonne auf das Deck.

Beim Namen genannt: Phon.o, dieses Jahr in besonders hohem Maße in den Schlagzeilen der Blätterwälder mit seinem vielerorten gefeiertem Album "Black Boulder" (nebenbei mein persönliches Lieblingsalbum 2012, wen´s interessiert…) und Benjamin Damage, welcher ebenso den Album-Smasher "They!" zu Beginn dieses Jahres in Kollaboration mit Doc Ganacea herausbrachte (diese Alben seien jedem beseelten Techno-Head ans Herz gelegt). Also: Mehr oder weniger besondere Protagonisten der Berliner Technoszene, auf der anderen Seite jedoch trotzdem mit noch mäßigem Bekanntheitsgrad in weiten Teilen Deutschlands, zumindest in und um Plauen, wie sich im Laufe des Abends herausstellte.

Den Anfang auf dem "Sonnendeck" machte ein Resident des Clubs, PK 45. Gewohnt stilsicher "geleitete" er in den Abend, im Mittel "sachte", jedoch auch schon mit einigen "Ausuferungen". Da wurden "kurzer Hand" auch mal die großen Hymnen von Moderat (A New Error) oder Daphni (Ye Ye) gespielt. Das Publikum hielt sich in "Maßen" - leider - was wohl auch an dem "Außergewöhnlichkeitsstatus" der Hauptprotagonisten des Abends liegen mag. Wären wir beim Stichwort:

Die "Außergewöhnlichkeits-Musik" eines Phon.o´s sollte nun Einzug halten, wir schreiben 01:30 Uhr.

Phon.o nimmt seine wahlheimatlich Berlin-geprägten Tanzbeine in die Hand und lässt die letzten zwanzig Jahre Hauptstadt münden in einem Dub-Techno-Step-Flow ohne jede Nerdigkeit. Egal an welchem Ort (vgl. Panoramabar Berlin vor ein paar Wochen), egal zu welcher Zeit (kurz nach dem Sandmännchen zur Boiler-Room-Nacht - UUNBEDINGT ANSCHAUEN!): Phono´s Live Act ist stets jede Reise wert! Ein Opus Magnum sozusagen, genauso wie jeder einzelne Track von seinem bereits erwähnten Album.

Nach einer Stunde trat nun Benjamin ins Rampenlicht. Benjamin Damage von der Insel, präsentiert an den Abspielern unnachahmlich seinen und den Sound des Labels, unbekümmert von dem Umstand der immer leerer werdenden Tanzfläche. Ein smarter Boy, nur ein weiterer Bruder im Geiste der fortwährend wachsenden Jungen-Bande des 50 Weapons-Clan´s.

Die "homogenere Party" in dieser Nacht fand in der Kantine statt, dort beschallten den kleinen, aber besonders feinen House-Floor die Homies "Nippert & Eichhorn" in einem gekonnten Schauspiel im Back2Back-Stil. Schön mit anzusehen, schön mit zuzuhöhren. Seichter House-Sound at it´s best. Party satt sozusagen!

Klarer Gewinner in Sachen Feier-Qualität des Abends: Kantine. Klarer Gewinner in Sachen "Lehrauftrag-Anspruch": Das Sonnendeck. Man möchte meinen: Kollektive Arbeitsteilung. Bei einer wirklich "guten Nacht" jedoch sollte der Synergie-Effekt aus einer Symbiose von Rave-Abschuss und Horizonterweiterung gezogen werden.

Bleibt zu sagen: Hochachtung vor diesem formidablen Booking auf Veranstalterseite und ausgetragenen Handwerkskünsten seitens der Hauptacts. Solche Abende verdienen leider in hiesiger Gegend zu wenig Respekt, zu wenige Musikbegeisterte finden den Weg ins Zooma. Man weiß einfach nicht "was gut ist", Zooma weiß es, und das ist gut so. Denn genau für diesen Anspruch an Qualität und Neuheit stehen die "Gute Nacht"-Partys. Bleibt zu hoffen, dass im neuen Jahr dieser Weg programmatisch weitergegangen wird ..."

2012 by bullytm, text & pics by christian h.] - powered by STORM Urban Water H2O + ENERGY !





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