[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild,
gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt,
gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne
nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb-
oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you
see is what you get! evtl. zu sehende verformungen
und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund
der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung
eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit
groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen
wir euch auch gerne die
original-größen.]
jackpot
- dieses wochenende hat das potential, als das offiziell
hochfrequentierteste openair-wochenende 2013 in die
geschichte einzugehen. wetter war perfekt und die anzahl
der möglichkeiten unter sonne und freiem himmel zu
tanzen, erschien nahezu grenzenlos. zumindest ging uns
das so, als wir uns über die freizeitgestaltungen
dieses wochenendes gedanken machten.
klar
war man dieses wochenende im umkreis von - sagen wir mal
- 200km um frankfurt/hanau auf den love
family park
festgelegt. aber an anderer stelle wiederum, konnte das
i
love vinyl
open air in thüringen im mittelpunkt des interesses
stehen. weiter oben im norden das moxxom,
weiter unten im süden in münchen der
backstage
rave,
im westen die pollerwiesen
in leverkusen und mehr in der mitte deutschlands, etwas
oberhalb von kassel, kommt dann das steinberg
open air
hier ins spiel.
wie
kommt man da jetzt genau auf diemelstadt und das
steinberg openair? nun, ganz einfach, man ist vor ort
oder sagen wir, unweit davon entfernt. warum also
hunderte von euro (ok, vielleicht nicht ganz soviel...)
für anreise, ticket, getränke, verpflegung und
hubschrauberlandeplatz bezahlen, wenn das gute (quasi)
direkt vor der haustür ist?
und
eben dort, unweit von ostwestfalen-lippe entfernt, fand
heute abend zum dritten mal das steinberg openair statt.
um genau zu sein in diemelstadt-wrexen, einem ort, den
die meisten von euch - wenn überhaupt - sicherlich
ausschließlich vom autobahnausfahrt-schild auf der
a44 her kennen könnten, wenn sie von kassel richtung
ruhrgebiet fahren.
das
steinberg-openair ist eins dieser kleinen, von
lokal-enthusiasten ins leben gerufene openairs, welches
das elektronische treiben in die eigene heimat bringen
möchte. das tut es zum dritten mal dieses jahr und
die tatsache, dass das lineup größer und die
namen darin bekannter werden, zeigt, dass sich auch das
steinberg openair wachsender beliebtheit erfreut. im
grunde haben so ja alle openairs angefangen, egal ob sie
heute 25.0000 oder noch mehr besucher anziehen. anders
ist es nicht zu erklären, warum z.b. 70.000 menschen
nach lärz pilgern (siehe fusion letzte woche) oder
(noch schwieriger zu erreichen als der ort lärz)
saalburg mit seinen alljährigen über 25.000
besuchern (= sonnemondsterne)...
natürlich
kann man auch mit einem mords-lineup so ein openair aus
dem nichts in den boden stampfen. aber solche, auf reinen
gewinn ausgerichtete veranstaltungen kriegen seltenst 5
jahre voll (viele nicht mal 2 jahre in folge), geschweige
denn 10 oder bei manchen unserer deutschen openairs 20
und mehr.
hier in
einem alten steinbruch auf dem steinberg (daher der
name), richtet man nun zum dritten mal sein openair aus
und gehört damit zu den "organisch wachsenden" und
nicht auf kommerz ausgerichteten openairs (was
natürlich schonmal herzblut-pluspunkte
gibt).
merkt
man auch sofort, als man in den "steinbruch"
hineinläuft. ein kompakter kessel, der für
tausend, vielleicht 2.500 leute platz bietet. würde
mal schätzen, ca. 1.500 waren insgesamt da (was
beachtlich ist... und es gibt somit noch etwas luft
für die vierte, fünfte ausgabe des openairs,
also weiteres organisches wachstum).
2
floors wurden geboten für 15 euro abendkasse, einen
outdoor- und damit hauptfloor sowie einen indoor-floor in
dem gegenüberliegen flachbau (scheinbar die
steinbruch-info-zentrale... grins). alles ist ziemlich
gut bestückt mit soundanlage, licht, ausreichend
bars (mit ausgesprochen günstigen preisen - ohne
qualitätseinbußen), überall wurde
liebevoll und detailreich dekoriert. das meiste der deko
müsste von stellmacher & jansen kommen,
jenem deko-team, was uns schon seit urzeiten begleitet
und (ich meine...) aus dem großraum kassel stammt
(somit also unweit von diemelstadt).
musikalisch
sind wir erst mit jonas woehl ins geschehen
eingestiegen. das gesamtprogramm startete 18uhr, eine
gute zeit für das von bäumen umgebene
steinbruch-areal.
schön
zu hören, dass jonas seinem sound treu bleibt, den
wir bereits vor ca. 1 jahr in bielefeld erstmalig
hörten (siehe review).
ein schöner housesound mit viel eigener note, den
der dresdner auch heute unters volk brachte. entsprechend
verwundert es uns auch nicht, dass er neben seinem
eigenen label pathetique, auch bei get
physical zu finden ist.
jonas
spielt ja bekanntlich live und ist somit soundtechnisch
etwas (wie sollte es auch anders sein) auf seine eigene
note festgelegt. darauf musste sich das publikum am
anfang erstmal einstellen (schade, dass wir den act
vorher verpasst haben...). doch im laufe seines sets
klappte das reibungslos und alle stellten sich nachhaltig
auf seine geschwindigkeit sowie sound-dynamik ein. sogar
so sehr, dass dann gegen ende des livesets auffällig
oft die arme in die höhe flogen.
gegen
null uhr dann ablösung von fabian reichelt &
raycoux jr., welche den geschmack des publikums dann
erstmal etwas weiter ausloteten mit ihren platten. fabian
singt dann an passender stelle immer noch ein wenig dazu
(was aber auch mal wechseln kann... back 2 back also...
nur soviel ist sicher, ray singt definitiv nicht -
grins). des weiteren wird ein externer looper
eingebunden, wodurch ray das ganze auch noch etwas zum
live-set ausbaut.
fabian
und ray spielten in den folgenden 2 stunden ein lebhaftes
set, was viele höhepunkte lieferte. insbesondere
immer dann, wenn fabian mit seinen gesangseinlagen noch
dazu kam. das macht er meines erachtens nach so gut und
dezent, dass - wenn man es nicht sehen würde auf der
bühne - man meinen könnte es käme so von
platte!
so nahm
die anzahl der fliegenden arme/hände also noch mehr
zu...
noch
mehr entladung gabs dann ab 2uhr mit dem set von
daniel steinberg, welcher zwar kein namenspatron
oder gar verwandter des gleichnamigen steinberg open air
ist, aber mal mindestens ein gutes omen
darstellte.
daniel
ist gewissermaßen der headliner heute abend, was
nicht nur seine facebook-klicks, sondern auch eine
vielezahl von veröffentlichungen (incl. mehrerer
alben!) auf den diversesten labels (z.b. jesse
rose´s front room label) belegen. nicht nur
unter "daniel steinberg", sondern auch unter "harry axt".
zusammen
mit nils ohrmann betreibt er selbst aber auch das label
arms & legs.
wer
sich von seinem musikalischen schaffen ein noch genaueres
bild machen möchte, der checke doch bitte seine
soundcloud-site,
wo übrigens aktuell auch ein sehr schöner
sunday-mix online steht (paßt ja grad ganz gut -
zum zeitpunkt des reviews hier ist sonntag mittag...).
auch
heute zeigte sich daniel facettenreich und vielseitig,
blieb aber seinem publikum treu, d.h. der euphorie-faktor
nahm nicht ab. im gegenteil!
während
all dem draußen, pumpte es aus dem indoor-floor
natürlich auch nicht schlecht. dort war eher die
härtere gangart präsent (wie man sie in und um
kassel immernoch findet und schon immer fand!), welche
von z.b. paul.groove sowie später
insbesondere berk offset treffend vorgetragen
wurde.
wobei,
trotz aller "härte", humor und ein augenzwinkern
muss sein, wie das intro von berk offset unter beweis
stellte!
zugegeben,
wir blieben nicht bis zum schluss, sondern
verließen den steinbruch während der sets von
daniel steinberg und berk offset. denn, der nächste
tag sollte ebenfalls wieder sehr sonnig werden und -
nunja - da gabs dann auch nochmal ein kleines openair an
anderer stelle :)
alles
in allem aber: steinberg, weiter so! es sollte uns nicht
wundern, wenn der steinberg-kessel schon bald etwas zu
klein wird! :)
ps:
apropos kleine openairs im umkreis.... ein grund, warum
wir nicht früher in diemelstadt waren, ist auch das
kleine openair gewesen, was spontan in detmold in der
nähe des hangars
stattfand. dj-technisch auf regionales und
bielefeld-bekannte beschränkt, wars doch ein recht
nettes warmup da oben beim flugplatz gegenüber
(luftlinie) vom hermannsdenkmal... wächst da ggf.
schon wieder das nächste große openair heran?
:)