[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild,
gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt,
gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne
nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb-
oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you
see is what you get! evtl. zu sehende verformungen
und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund
der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung
eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit
groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen
wir euch auch gerne die
original-größen.]
lange
nichts mehr von mingo gehört, der uns einen
blick zurück in die zukunft gewährt...
bitteschön & dankeschön:
"...
Underground Delivery, Ulli Brenner
und DJ DAG? Irgendwie bekannte
begriffe aber dennoch schon weit hinten in der staubigen
Abteilung im Hirn abgelegt. Nun hieß es zurück
denken und ja, da war ja was. Um die Jungs von
ae-records, welche für die
Organisation des Underground Delivery OpenAir
verantwortlich sind, war es die letzten Jahre recht
ruhig. Bekannt seit dem ersten OpenAir im Erlauer
Schwimmbad 2003 machten die Jungs auch kurze Abstecher in
andere Locations, so z.B. auch ins alte Kino Römhild
(siehe review).
Dennoch
war nun 4 Jahre Funkstille und bereits Männertag
diesen Jahres meldeten sie sich, wie sollte es auch
anders sein, in Ihrer Stammlokalität (dem Schwimmbad
Erlau) lautstark zurück - was jedoch unter den
hiesigen Männertagsevents wie in Gebesee und in/um
Meiningen etwas unterging.
Im
direkten Anschluss an diese Party kam aber nun die
Werbung des nächsten Events und hier staunten wohl
so einige als die Namen DAG und Brenner auftauchten.
Vielleicht nicht mehr zeitgemäße Artists in
unseren Breitengraden, aber mit Sicherheit sehr vielen
Leuten der ersten Technojahre, auch hier in
Thüringen noch ein fester Begriff.
Hauptstichwort
ist hier klar die CLUBNIGHT! Jedoch hier noch eine kurze
Beschreibung für die jüngeren Mitleser, was
eine "Clubnight" im hier gemeinten Sinne genau
war/ist:
1979
startete Ulli Brenner als DJ in der Bad Homburger
Tanzschule Simon, an der bereits Michael Cretu Platten
auflegte. 1980 wechselte er in den Frankfurter Club
Vogue, später als Omen international als
Geburtsstätte des Techno bekannt. Brenner war von
1982 an Nachfolger von Michael Münzing als
Resident-DJ im Dorian Gray am Frankfurter Flughafen, bis
ihn 1987 Sven Väth ablöste. 1993 bis 1998 legte
er im Paramount Park in Rödermark bei Frankfurt am
Main auf. Ab 1994 gehörte Ulli Brenner gemeinsam mit
Sven Väth, Mark Spoon, Talla 2XLC und DJ Dag zum
Resident-Team bei den Clubnights des Hessischen
Rundfunks, der renommiertesten Techno-/Elektro-Radioshow
in Deutschland zu dieser Zeit, heute bekannt unter dem
Namen YouFM Clubnight.
Außer
DJ Dag legt keiner der vorgenannten mehr bei der
Clubnight auf. DAG selber trägt maßgeblichen
Anteil am Sound of Frankfurt, der Anfang/Mitte der 90er
Jahre eine Trance-Euphorie auslöste. Bekannt wurde
er auch durch seine Beschwerde über die
Verkürzung der Clubnight von 3 auf 2 Stunden
während einer Live Sendung. Dag war bereits als DJ
in allen geschichtsträchtigen Clubs wie zum Beispiel
Omen, Dorian Gray, U60311 und Cocoon Club vertreten. In
der Zeit um die Jahrtausendwende arbeitete Dag auch als
Resident DJ im Londoner Club UK/Complex und Tribal
Gathering. Auch ist Dag einer der Wegbereiter in Ibiza in
Sachen Technomusik.
Zurück
zum eigentlichen, dem Underground Delivery 7. Wie schon
erwähnt fand dies wieder am Schwimmbad in Erlau
statt. Dieses mal mit 3 Floors (Hauptbühne, Zirkus
und Chillout). Was hier auf jedenfall deutlich wurde: man
steckte wieder viel Arbeit in kleine Details und viele
Lichtspiele. Auch das kleine Zirkuszelt erwies sich als
gute Lösung für den zweiten
Floor.
Jedoch
war die Aufteilung für uns etwas zu
großzügig gehalten. Vielleicht rechnete man
auch mit noch mehr Besuchern, wobei hier gleich gesagt
werden sollte, es war sehr gut besucht und wie sollte es
auch anders sein: es kam ein sehr hoher
Altersdurchschnitt. Die 2 Hauptacts lockten wohl noch mal
den ein und anderen Techno Fan aus vergangenen Tagen auf
die Tanzfläche. Und zugegeben: gefeiert wurde genau
so ausgelassen wie vor 15 Jahren! Sehr toll!
Zum
musikalischen Geschehen möchte ich nur kurz die zwei
Urgesteine zusammenfassend beschreiben mit: Klassisch
trancig, gepaert mit Neuzeit Elektro. Die im Vorfeld von
uns erwartete Dauertrance Veranstaltung blieb somit aus,
auch wenn der eine und andere "kult-trance-track" mit
eingebaut war. (Beispiel: Dance 2 Trance - Power of
American Natives) Leider kann ich zu den restlichen
Künstlern auch nicht viel sagen, da mir vor Ort das
Lineup nicht bekannt war und somit nicht nachvollziehbar
war/ist, wen wir hörten.
Das
Fazit lässt sich nun recht kurz fassen: schöne
Zeitreise in die Anfänge der elektronischen Musik
sowie ein Lob für den Mut der AE-Jungs so etwas zu
Wagen..."