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5 jahre klub

klub village - veilsdorf

26.10.2013

[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild, gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt, gebilde

2. bei szenemag für gewöhnlich ohne nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb- oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you see is what you get! evtl. zu sehende verformungen und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung eines konventionellen fotoblitzes.

3. die umrandeten fotos sind mit groß-formaten hinterlegt. auf wunsch mailen wir euch auch gerne die original-größen.]


warum in die ferne schweifen... der klub village öffnete heute für den herbst wieder seine pforten und noch dazu feierte er sein lebhaftes 5-jähriges bestehen. da müssen wir also nicht groß überlegen, ob man nicht ggf. doch woanders hinfährt, nein, dass ist einfach pflicht. denn angesichts der unzähligen durchzechten und -durchrave´ten nächte in veilsdorf, gehen wir immer davon aus, hier auf unsere kosten zu kommen!

auch wenns - zugegeben - etwas unregelmäßiger im village-event-kalender geworden ist. die letzte party war im juni auf der terrasse, ziemlich spontan und ohne große ankündigungen. doch jetzt scheints wieder los zu gehen.

und natürlich kann es durchaus auch vorteile haben, sich nicht auf ein 1-party-pro-monat-korsett festzulegen, wie der der heutige abend bewies.

es war von anfang an (24uhr) sehr voll, die musik von anfang sehr toll und auf dieser hohen woge der "vollen tollheit" surften wir nun auch bis in die frühen und späten morgenstunden (trotz zeitumstellung).

musikalisch läutete sven tasnadi den abend für uns ein. bis ca. 3uhr früh (ohne zeitumstellung gerechnet) spielte er und um bei den wogen- und wellenmetaphern zu bleiben, machte er das gewohnt gekonnt mit einem geradezu perfekten flut & ebbe, spannung/entspannung, laden/entladen spiel... wobei die ebbe-phasen natürlich nicht wirklich dazu führten, dass wir ganz auf dem trockenen saßen. aber wie gesagt, sven macht das schon ziemlich perfekt mit dem spannungsbogen, der sich immer wieder aufbaut, entlädt und dann sachte wieder richtung höhepunkt pulsiert.

klingt fast ein wenig nach hausfrauen-erotik-roman heute, aber spaß bei seite, in der tat - um das mal offen auszusprechen - hat ein gutes dj-set eben auch eine sexuelle komponente.

gerade wenn wir von housemusic (bei techno ist das vielleicht etwas anders durch den eher industriellen und kalten maschinenbackground, wobei, selbst da...) sprechen, welche sowohl eher versteckte, als auch ganz offensichtliche hinweise auf das liebespiel hat. sei es beispielhaft eine donna summer, die unverhohlen (unter begleitung von giorgio moroder) von "i feel love" singt, während moroder im hintergrund mit seinen synthesizern den musikalischen orgasmus einleitet. oder eben die vielen nicht ganz so offensichtlichen deepen housetracks, die einfach durch ihren rhythmus auf den höhepunkt hinarbeiten.

gut angelegt, gezielt und geballt vorgetragen, bleibt das meiner meinung nach weiterhin die befreienste art, musik zu genießen!

heute abend für meinen geschmack auch in genau der richtigen dosierung, 3h sven tasnadi, 3h george morel im anschluss und dann noch etwas (quasi die zigarette danach, um beim bildnis von oben zu bleiben) old´lando´drum´duo, welche den ausklang und die weitere sonntägliche musikbeschallung übernahmen.

denn irgendwann muss dann ja auch einmal ein ende kommen. schließlich - ein letztes mal für heute der sex-vergleich - kann man auch nicht 3 tage lang durchp*ppen (wobei... manch einer vielleicht schon... was - andere baustelle - dann auch wieder clubgeschehnisse wie im berghain/bar25&co erklärt).

nach 3h sven tasnadi waren wir dann auch schon gut angefixt für die heutige nacht. george morel übernahm nun die (durch zeitumstellung 1h verkürzte) nacht für die nächsten 3 (vollen) stunden.

offen gesagt gab es im vorfeld in unserem bekanntenkreis schon einige, die die nase rümpften angesichts des bookings von george morel. ob es den denn noch gäbe und warum wir da unbedingt hinwöllten und so weiter und so weiter.

aber im großen und ganzen war uns das ziemlich schnuppe. zum einen vertrauten wir (tun wir aber immer...) da ein stück weit auf die village-boys/girls, dass sie diesen ja bestimmt nicht ohne grund gebucht haben und zum anderen - soviel respekt muss sein - ist george ein langgedienter und sehr erfahrener dj. vielleicht nicht ganz der ersten stunde, aber doch ziemlich "early" mit dabei. solche leute haben unseres erachtens nach immer ein gewisses grundpotential, vorausgesetzt natürlich, sie sind mit leib, seele und spass bei der sache - spielen also nicht nur noch ein paar jahre runter, bis es dann für die rente reicht!

und wer da auf die schnelle immer noch zweifel hat oder - für das jüngere publikum unter euch - doch nicht so richtig weiss, was sich unter dem namen george morel soundtechnisch versteckt, dem sei folgender track als gedankenstütze und erhellung gleichermaßen sehr ans herz gelegt: "let´s groove", von ihm erschienen auf (achtung, noch so ein großer grundpfeiler der housemusic-geschichte) strictly rhythm records (deren geschichte googled ihr bitte aber schön selbst nach).

ok, wir geben aber offen und ehrlich zu, dass auch wir nicht ganz 100%ig sicher waren, was uns da heute genau erwartet. schließlich haben auch wir george schon eine ganze weile nicht mehr in clubs unseres einzugsgebiets (was ja dann doch 3-4 bundesländer mittlerweile abdeckt) in erscheinung treten sehen.

aber, ums kurz zu machen und gleich vorweg zu nehmen, er schloss nahtlos an das sehr gute set von sven an.

kein vocalhouse, kein disco-abklatsch (wieso kommen leute in unserem bekanntenkreis eigentlich auf sowas???), kein plakatives monotones runterspielen von hits... nein, george hat wirklich den faden von sven einfach aufgenommen und weitergestrickt. natürlich ein paar klassiker eingebaut, eben jenes o.g. stück von ihm selbst (let´s groove) in einem edit, der - da war dann doch nochmal der sex - den höhepunkt so richtig schön ausweitete und über mehrere minuten hinweg streckte.

unser ganz persönlicher höhepunkt war dann in den 3h romanthony´s "the wanderer" (hab jetzt auf die schnelle nur einen sehr vocallastigen edit davon gefunden, gespielt hat george heute abend eine sehr perkussive und somit weniger gesangslastige version des stücks). auch deswegen, weil george damit diese erst vor kurzen sehr jung verstorbene unverkennbare house-legende postum würdigte, was dem ganzen natürlich auch ein wenig bitterkeit beimischte. aber, dass süße wäre ohne das bittere eben nicht so süß - in diesem sinne "hold on" romanthony (rip!).

im laufe des sets blühte george auch so richtig auf und wir für unseren teil spürten merklich, dass er es sehr genoss, wie sehr seine definition von housemusic frenetisch gefeiert wurde, selbst in einem - 100%ig für ihn - unbekannten kleinen dörfchen im tiefsten südthüringen.

so denken wir schon, dass der aus miami stammende george auch seinen spass heute abend mit uns und dem klub village hatte! wir auf jedenfall können sagen, wir hatten ihn und danken recht herzlich (sowohl dem george, als auch dem sven!).

es übernahm dann die nächsten stunden (und glaubt mir, als wir um ca. 8uhr [neue zeit] gingen, war noch lange nicht ende...) das old´lando´drum´duo, also john poll und kle dodo, die sich mit ihrem set - so schien es - nochmal auf eine lange sonntägliche reise einstellten und (siehe oben) es erst einmal etwas ruhiger angehen ließen.

ihr seht, wir wurden nicht enttäuscht! herzlichen glückwunsch, klub village! auf die nächsten 5 jahre! egal in welchem rhythmus ihr uns mit parties beglückt. hold on & the show must go on!

 

ps: übrigens steht schon ein datum fest, der 25.01.2014, wenn die (aktuell auch in der groove erwähnte) wolke-crew zu gast sein wird, also neben dem luna city express auch markus schäfer, thomas stieler und natürlich die hoch verehrten klub village residents.

pss: die wieder erweiterte und neu verfeinerte anlage sei auch nochmal explizit erwähnt. pumpt ordentlich das teil!

 

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