[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild,
gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt,
gebilde
2. bei
szenemag für gewöhnlich ohne nachbearbeitung in
"reinform". keine verwendung von farb- oder sonstigen
filtern, keine manipulation, what you see is what you
get! evtl. zu sehende verformungen und lichteffekte
entstehen ausschließlich auf grund der
gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung eines
konventionellen fotoblitzes.
3. die
umrandeten fotos sind mit
groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen
wir euch auch gerne die
original-größen.]
das war
heute nicht ganz einfach mit der entscheidung um die
abend/nächtliche gestaltung. angebote gabs - wie so
oft - genug. in erfurt, hollstadt, laucha,
nürnberg... aber für uns galt es heute die
region zu supporten, noch dazu die, die selten mit
ausgefallenen elektronischen gästen aufwartet - die
rede ist von coburg, im norden bayerns!
in der
dortigen loom
lounge
gastierte heute neben berk offset eine kleine
delegation aus neuhaus am rennweg/lauscha sowie die jungs
& mädels der klangtherapie
truppe.
überhaupt
liest man im loom in den letzten, aber insbesondere
kommenden monaten immer mal wieder das ein oder andere
elektronische date im sonst eher brei gefächertem
programm der coburger locations. vielleicht ein
lichtblick mit substanz?
das
loom ist eine kleine lounge im coburger steinweg, in dem
der geneigte bürger tagsüber einkauft sowie der
ebenso geneigte nachtschwärmer sich die zeit bei
diversen alkoholikas vertreibt. einheimische sowie
zwangsläufig in coburg tätige studenten,
industriekaufleute, werkzeugmacher, kunststoffformgeber,
konstrukteure, maschinenbauer und nicht zu letzt
versicherungskaufleute schlagen dort (also im steinweg)
auch gern "die zeit tot" bis in die frühen
morgenstunden.
teils
auch wörtlich, was anwohner sowie die örtliche
polizei bestätigen können. wenn man also
überhaupt von einem turbulenten coburger nachtleben
sprechen kann, dann wäre das definitiv hier in den
angrenzenden clubs, bars und lounges des steinwegs zu
suchen.
nur mit
der musik (wie gesagt) ist das immer etwas schwierig. da
kann/will sich keine der hier in coburg ansässigen
venues (und da gibts zahlenmäßig schon
einige...) völlig festlegen und bespielt im
zweifelsfall wechselseitig alle musikrichtungen.
umso
dankbarer nehmen wir angebote wie das heute abend an,
wenn es mal wieder jemand wagt... insofern schonmal danke
an den sandro (also den betreiber der loom lounge) sowie
die djs/veranstalter heute abend.
bei
unserer ankunft gegen 0uhr war die nacht gerade im
entstehen. die ersten tanzten bereits (ziemlich
frenetisch sogar) zu dem set von lust&liebe
(heute allerdings krankheitsbedingt nicht mit partner
chrillux, somit "nur" sintosha), welche dem
klangtherapie-kader angehört.
das
frenetische tanzen schließt die sich hinter dem
dj-alias verbergende djane explizit mit ein, welche
sichtlich spass an ihrem musik-vortrag hatte. und nachdem
die veranstaltung berk offest als headliner führte,
war es für uns auch nicht überraschend, dass
die musikrichtung des abends recht straff in verschiedene
richtungen des techno gehen sollte.
im
anschluss übernahm demas, den man sonst aus
den gefilden auf/um den rennsteig öfters
liest/hört.
da es
heutzutage eben keine selbstverständlichkeit mehr
ist, erwähnen wir es gleich vorweg: demas legte mit
"richtigen" platten auf - sehr zu unser aller freude. ein
mann der alten schule sozusagen, was nicht verwundert, da
die gegend um neuhaus schon immer so eine art
techno-hochland war, mit elektronischen kunstvereinen wie
klartext oder auch den ganz frühen
stunde null aktivitäten, die
weit weit zurück bis in die 90er reichen (einfach
bei uns mal im archive
klicken und per strg + f die stichwörter "neuhaus",
"stunde null" & co suchen).
und
demas machte seine sache ziemlich gut. technisch
natürlich einwandfrei (gut, sonst macht man das ja
auch nicht, also vor publikum auftreten und eine
scham-attacke riskieren, wenn einem die platten davon
laufen), aber auch sonst mit einem guten spannungsbogen
und schöner auswahl zwischen alten sowie neuen
tracks. bei den alten tracks wäre da allen voran
plastikmans "spastik" zu nennen, welcher
kurzzeitig den gewölbekeller in seinen grundfesten
erschütterte.
im
anschluss ab 2uhr ungefähr folgte dann berk
offset, welcher die kleine, aber mittlerweile
rappelvolle tanzfläche mit seinem "fehlerfunk"
weiter antrieb.
das
musikalische vorspiel von demas dürfte ihm ganz gut
zu gesicht gestanden haben, experimentiert er
schließlich auch ganz gerne mit den frequenzen.
seinen sound techno zu nennen, wäre da fast ein
wenig zu kurzsichtig. denn bei jedem berk-set schwingt
immer eine gute portion experimentierfreude mit, auch im
nicht tanzbaren bereich.
berk
ist zusammen mit alex kork der cannibal cooking club,
welcher bei technoaffinem publikum keinerlei vorstellung
mehr bedarf. zusammen mit eben jenem alex kork betreibt
berk das label 9
volt musik,
auf dem gleichgesinnte wie z.b. andomat3000, miro pajic
& co ihr (un)wesen treiben.
berk
selbst ist aus jena und von daher verwundert es nicht,
dass seine veröffentlichungen z.b. bei musik
krause (also dem label des krause duos, die wiederum
auch bei freude am tanzen sind) rauskommen. darüber
hinaus gabs aber auch schon tracks auf snork
enterprises sowie dem label von dapayk mo´s
ferry prod.
und
trotz aller technobasierter düsterness,
entmenschlichtem maschinenrhythmus und "gestörter"
geräusche jeglicher art, kriegt das der berk in eine
form gegossen, die überwiegend sehr tanzbar,
energiegeladen und teilweise sogar humorvoll bleibt :)
mal abgesehen davon, dass er selbst auch fast immer ein
lächeln auf dem gesicht trägt. so eine
(techno)maschine ist eben auch nur ein mensch!
obwohl
es ab 6uhr heute noch eine afterhour gab, mussten wir uns
aber dann während des berk-sets langsam
verabschieden.
sehr zu
unserem bedauern, denn die ganze "abstrakte nacht" ging
dem vernehmen nach noch bis 9uhr und mit den noch
folgenden djs jumping point (also nochmal neuhaus,
respektive lauscha), sintosha
(klangtherapie-kader) sowie kevin fredriksen (loom
resident), bin ich mir nicht sicher, ob die backsteine
des kellergewölbes alle noch so fest sitzen...