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oh! yeah!

rokoko - suhl

17.05.2014

[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild, gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt, gebilde

2. bei szenemag für gewöhnlich ohne nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb- oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you see is what you get! evtl. zu sehende verformungen und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung eines konventionellen fotoblitzes.

3. die umrandeten fotos sind mit groß-formaten hinterlegt. auf wunsch mailen wir euch auch gerne die original-größen.]


ordentlich infiziert von den frankie knuckles tribute sets der vergangenen wochen, anlässlich des tragischen und schicksalhaften diabetes-todes (59 jahre alt...) dieser godfather-of-house-legende, sehnten wir uns dieses wochenende nach dem erbe eben dieser new york & chicago house-tage.

von den zahlreichen möglichkeiten unseres heutigen aufenthaltortes (südthüringens), kamen daher im grunde nur 2 parties in den auswahlkreis: der rokoko klub suhl mit sven tasnadi und dem old´lando´drum´duo sowie das spitz in eisenach mit daniel stefanik & co.

und im zweifel, ganz klar, für den "näher gelegenen"! also suhl! zumal sich hinter dem old´lando duo die klub village residents kle dodo und john poll verbergen, also im besten sinne musikalisch bekannte!

das gilt selbstverständlich auch für sven tasnadi, welcher sowohl hier im umland (durch regelmäßige gigs im klub village/veilsdorf, mecca/mido/neuhaus, klangkino/gebesse), als auch weit darüber hinaus (seiner homebase leipzig z.b.) ebenfalls bestens bekannt ist.

überhaupt erfährt seine person eine immer größer werdende aura, nicht explosionsartig, aber doch immer stärker wachsend. jüngstes beispiel: die aufnahme seiner aktuell gespielten top-ten in die printzeitschrift groove (nicht in klein, sondern schön präsent mit foto und so)...

... ältere beispiele: seine unzähligen veröffentlichungen auf moonharbour, cargo edition, seinem (mit daniel stefanik und juno6 eröffnetem) eigenen label oh! yeah!, liebe*detail, smallville und nicht zu vergessen: cocoon rec., wo er somit nun seit geraumer zeit auch als cocoon-künstler auf deren website erscheint.

aber was genau soll der ganze hype? wo kommt der her?

wir können es euch (zum aberwiederholten male) am beispiel des heutigen abend ganz gut direkt vermitteln. svens gefühl für die musik bildet den kern der ganzen aufmerksamtkeit. in seinen dj-sets merkt man das am besten, denn sein händchen für den ort und das publikum dort ist fast schon beängstigend sicher. wie gesagt, wir haben das jetzt schon so oft und in so unterschiedlichen locations erlebt, dass das kein glück mehr sein kann, dass ist definitiv können.

sven setzt respektvoll, aber doch bestimmt an, wenn er die plattenspieler und/oder cd-spieler übernimmt und entwickelt dann sehr schnell seine ganze eigene geschichte und definition von (zumeist) housemusic. allerdings in dem sinne, dass er sie entkernt und eben (wir schließen an unsere einleitung an) respektvoll deren erbe weiterträgt. waren bei dem heroe frankie knuckles die gesänge noch stark prägend neben dem "jackenden" beat, sind es in sven tasnadi´s sets nur noch fragmente von gesangs-passagen. allerdings so gewählt, limitiert und eingesetzt, dass bei jedem (ok, fast jedem...) zwar die erinnerung an diese häufig bekannten "phrasen" geweckt wird, sie aber nie bis zum exzess ausgespielt oder zu ende formuliert werden müssen um zu funktionieren.

es geht auch so, der beat treibt einen voran und die erinnerung an die alten klassiker trägt einen weiter und weiter.

das macht er so behutsam und geschickt, dass schnell ein paar stündchen vergehen können und man garnicht merkt, auf welche länge/breite er sein set da eigentlich angelegt hat.

wir können also nur sagen - weiter so, weiter viel erfolg! denn der wird noch viel mehr zunehmend - ihr werdet sehen!

nicht vergessen möchten wir noch das old´lando´drum´duo. sperriger name, aber keineswegs sperriger sound. im gegenteil. butterweicher slo´mo´housesound wurde von den beiden (kle & john) gespielt. ein sound, der zwar noch nicht all zu weit verbreitet ist, aber de facto einfach dadurch punktet, eben etwas langsamer gespielt zu werden. einmal darauf eingelassen, ermöglicht das eine weit tiefere und aufmerksamere wahrnehmung der tracks. die elemente der platten wirken schlichtweg intensiver, als wenn sie sich bei höherer geschwindigkeit verdichten und überlagern würden...

... ist aber auch, muss man sagen, nicht jedermans sache. insbesondere, wenn man geschmacklich eher von der technoseite auf die elektronische musik schaut.

sei es drum, wir amüsierten uns heute prächtig in suhl und können nur immer wieder sagen, "der prophet gilt (leider) nichts im eigenen land"... von daher, gehet hin und tanzt in frieden!

vielen dank an sven, kle, john, dominik & rokoko-crew!

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