[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild,
gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt,
gebilde
2. bei
szenemag für gewöhnlich ohne nachbearbeitung in
"reinform". keine verwendung von farb- oder sonstigen
filtern, keine manipulation, what you see is what you
get! evtl. zu sehende verformungen und lichteffekte
entstehen ausschließlich auf grund der
gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung eines
konventionellen fotoblitzes.
3. die
umrandeten fotos sind mit
groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen
wir euch auch gerne die
original-größen.]
ich
gebs ja gerne zu, nach so vielen eindrücken in
barcelona letzte woche war es schier undenkbar, jetzt
einfach erstmal auszusetzen. da kam es uns gerade recht,
dass es trotz fußball-wm gute "möglichkeiten"
gab, noch dazu, wenn sich damit eine weitere lücke
schließen ließ, nämlich münster!
szenemag-technisch offiziell noch nicht in erscheinung
getreten und gerade in den letzten 2 jahren sehr
aufmerksam von uns beobachtet.
[anm.d.red.:
wobei wir uns dunkel erinnern im club fusion einmal
hans nieswandt gehört zu haben, um das jahr 2000
herum! allerdings seinerzeit noch ohne kamera!]
neben
dem seit 1997 quasi schon legenden-status einnehmenden
fusion
club,
gibts noch einige mehr in münster. jüngst in
der groove wurde z.b. der neue club der
stur
gewürdigt. darüber hinaus begegnet uns immer
wieder auch der club
charlotte
und eben das conny
kramer.
dabei nehmen wir das "nur" aus der ferne wahr, d.h. die
aufzählung dürfte mehr als unvollständig
sein.
man
muss aber fairerweise sagen, dass das conny kramer, der
fusion club und das favela
(noch ein weiterer club) alle zu einem komplex (am
hawerkamp 31) gehören, räumlich jedoch für
sich getrennt laufen (bei großveranstaltungen aber
sicher zusammengelegt werden können).
der
hawerkamp als solcher wiederum, bietet darüber
hinaus noch einige venues mehr an und ist so eine art
"kunstpark ost" des nordens, also ein areal mit
verschiedenen clubs, diskos, konzertbühnen...
optisch ausgesprochen zugesprayed, verwinkelt und im
ersten moment etwas verrucht - also: genau unser
ding!
fast
ein wenig wie in barcelona´s dunklen gassen, nur
ohne taschendiebstahl, p*sse-geruch und prostituierte.
man muss hier also keine angst haben, im gegenteil, beim
fotografieren der straßenzüge wurden schnell
1-2 securitys auf mich aufmerksam, die sicherzustellen
wollten, dass ich in der dunklen ecke keine verbotenen
dinge tue.
however,
es wurde zeit für einen besuch und wie so oft
entscheidet im zweifelsfall das lineup, ob wir
kosten/mühen dazu wagen (münster ist nicht
gerade um die ecke für uns). dj clé
stand heute auf dem lineup - das mit den
kosten/mühen war also sehr schnell
abgehakt.
zumal
wir seinen auftritt mit ewan pearson zusammen vor einigen
wochen am thüringer strand22
in jena leider verpasst haben. eine gute gelegenheit also
sowohl münster kennen zu lernen, als auch unseren dj
cle abend nachzuholen.
zwerghain
nennt sich die partyreihe, welche für das booking
heute verantwortlich war. jeden 3. freitag im monat sorgt
diese reihe im conny kramer für ein wenig
(überwiegend) berlin-feelin´ und eindeutig
elektronische unterhaltung. ansonsten steht das conny
kramer aber auch allgemein für eher undergroundige
musikrichtungen, von dupstep, ragga, bishin zu funk, soul
und hiphop.
der
club besteht aus einer tanzfläche mit bar sowie
einem zweiten raum (ebenfalls mit bar) zum chillen. die
soundanlage ist angemessen, die einrichtung (durchaus an
berlin angelehnt) zurückhaltend funktional sowie
nicht zu edel. die eintritts-/getränkepreise sind
sehr moderat (studentenstadt eben...) und
licht-/projektionen passen ganz gut zu der zwerghain
reihe, nur insgesamt etwas zu hell war es für
unseren geschmack (insbesondere anfangs).
die djs
cali boom und tec noir spielten bei unserer
ankunft und versuchten zwischen house sowie techno die
sich langsam füllende tanzfläche in bewegung zu
bringen. diese war dann auch gegen halbzwar ganz gut
gefüllt und erlebte mit (damit knüpfen wir
nahtlos an dessen liveset in barcelona letzten freitag
an) kölsch´s track "goldfisch"
sowie ten wall´s "walking with
elephant", erste große
höhepunkte.
dj
clé übernahm dann gegen 2uhr das
geschehen und schwenkte mit seinem sound erstmal einmal
eindeutig um in richtung housemusic, recht kompromisslos
- was wir gut fanden!
zusammen
mit mike vamp war er für das projekt märtini
brös verantwortlich. wir bleiben bei barcelona
und können in diesem zusammenhang auf einen
live-auftritt aus dem jahr 2003
verweisen, damals im la terrazza - siehe
review.
dort spielte auch steve bug, welcher die märtini
brös damals bei seinem label pokerflat unter vertrag
hatte. seither jedoch ist es sehr still geworden um das
duo selbst, als auch um mike vamp und dj
clé.
sehr
erfreut waren wir daher, als clé in den letzten
jahren wieder mit einigen dj-gigs in erscheinung trat,
insbesondere in seinem auch früheren dunstkreis
berlin, aber auch hamburg und allgemein deutschlandweit
liest man ihn nun wieder häufiger.
von
berlin ging auch clé´s kreative entwicklung
aus. beginnend bei residencies im tresor, e werk, suicide
club und der pfefferbank, war er insbesondere anfang bis
ende der 90er eine feste größe. in der
späteren zusammenarbeit mit mike vamp als
märtini brös, erlebte clé bis
anfang der nullerjahre seinen höhepunkt.
vielleicht
war ihm dieses doch sehr rege treiben dann irgendwann zu
viel. gut erinnern wir uns z.b. daran, dass selbst im
oben bereits zitierten barcelona-besuch 2003, uns ein
paar sehr euphorisierte spanier voller vorfreude ihre
martini-flasche anboten, als wir gemeinsam im la terrazza
anstanden, bevor dann später der märtini
brös liveact losging (witzigerweise ist noch dazu
der "wermut" ein spanisches nationalgetränk).
d.h.
die märtini brös waren definitiv kein auf
deutschland begrenztes phänomen, sondern hatten
bereits ganz europa erfasst.
das
clé nun wieder öfters an den plattentellern
steht (JA!!! platte!! vinyl!!!), finden wir daher
ausnahmslos gut und verstehen es einfach als zeichen
dafür, dass er seine spielfreude für
elektronische musik im allgemeinen, housemusic im
besonderen, einfach nicht lassen kann.
seine
plattenauswahl heute mutete daher nicht überraschend
sehr ausgefeilt und gut ausgesucht an. mit recht deepem
zeugs ging es los, was er dann im laufe des sets zu
seinem eigenen spannungsbogen ausbaute.
darauf
muss man sich natürlich einlassen und sollte nicht
nach dem schnellen, kurzen effekt-hasch suchen.
hit-ballerei suchte man in dj clé´s set daher
vergebens...
... gut
so! wir für unseren teil freuten uns sehr über
clé´s besuch hier in münster und
erfreuten uns ebenso so sehr an seinem set!
zwerghain,
schätze wir sehen uns nun
öfters! :)