[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild,
gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt,
gebilde
2. bei
szenemag für gewöhnlich ohne nachbearbeitung in
"reinform". keine verwendung von farb- oder sonstigen
filtern, keine manipulation, what you see is what you
get! evtl. zu sehende verformungen und lichteffekte
entstehen ausschließlich auf grund der
gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung eines
konventionellen fotoblitzes.
3.
manche fotos sind mit groß-formaten
hinterlegt. auf wunsch mailen
wir euch auch gerne die
original-größen.]
diese
woche wäre die gelegenheit gewesen, endlich auch das
juciy
beats
festival in dortmund bei uns in aller form zu
würdigen. ansich haben auch alle - uns betreffende -
umstände gepasst: zeit, am richtigen ort,
presse-anfrage geklappt, lust & laune...
dann
kurz vor abfahrt richtung dortmund noch einmal kurz
emails und homepage gechecked: abgesagt! eine
sturmwarnung stand für nordrhein-westfalen an und
ehe man sich wg. zu großer vorsicht deswegen beim
veranstalter hätte beschweren können, zog auch
schon regen und mächtig wind auf (obwohl wir noch
100km von dortmund entfernt liegen).
also
planänderung und erstmal kein openair für
heute. was für einen privat ja nur eine kurze
entscheidung ist (aber selbst da schon einige wellen nach
sich zieht...), ist für einen veranstalter
natürlich eine katastrophe. das juicy beats hat noch
dazu dieses wochenende 20-jähriges, was die
angelegenheit umso bitterer macht.
sei es
drum... es war definitiv die richtige entscheidung, aus
sicherheitsgründen abzusagen. nicht erst seit der
loveparade in duisburg (deren trauriger jahrestag diese
woche zufällig war) kann man als veranstalter nicht
leichtfertig an so eine sache rangehen, sondern muss den
tatsachen ins auge schauen. zumal es obendrein definitiv
keinen spass gemacht hätte bei ca. 12°, regen
und windböen unter freien himmel
auszuharren.
sehr
schade, denn wie gesagt, 20 jähriges jubiläum
wurde dieses jahr gefeiert. kleiner trost bleibt, dass
das juicy beats dieses jahr erstmalig auf 2 tage verteilt
stattfand und am vortrag zumindest schon einmal
kräftig gute stimmung herrschte (fettes brot z.b.
spielte am freitag). auch am heutigen samstag gings
vormittags grundsätzlich noch - den
facebook-/google-einträgen nach - recht friedlich
und angenehm zur sache. ab 12uhr wurde es dann aber
offiziell und die veranstalter reagierten. eine
mammut-aufgabe, nun 14 floors, 6 bühnen und alles
mögliche an gedöns drum herum in sicherheit zu
bringen.
wir
hoffen sehr für das juicy beats, dass man gut
versichert gewesen ist (ja, als veranstalter kann man
solche wetterereignisse "rückversichern"...) und
einfach bei der 21. ausgabe in 2016 nachholt, was 2015
sprichwörtlich ins wasser fiel.
abschließend
aber noch einmal viel respekt von unserer seite aus,
für diese konsequente und auf das wohl der besucher
ausgerichtete entscheidung!
zurück
damit zu "unseren privaten" und trivialen problemen...
was machen wir dann heute, wenn nicht juicy
beats??
das
festival ist ja hervorgegangen vor 20 jahren aus einem
rein elektronischen ansatz und hat sich - auch angesichts
der zunehmenden größe/erfolgs - immer weiter
ausgedehnt. auch musikalisch und künsterlisch. so
spielen mittlerweile auch indie-bands, hiphop-combos,
poetry-slamer und von kurzfilmen haben wir auch irgendwo
was gelesen... also wirklich breit gefächert in alle
richtungen.
gerne
hätten wir all das mitgenommen und uns auch neue
eindrücke geholt, aber - zugegeben -
grundsätzlich wären wir wg. dem elektronischen
programm hingefahren. diesbezüglich standen unserem
geschmack entsprechend auf dem programm: konstantin
sibold, whomadewho, adana twins,
erlend øye & the rainbows,
fritz kalkbrenner, mixmaster morris,
manuel tur, ingo sänger, dplay,
mahan, dennis herzing, klaus fiehe,
larse, ante perry, juliet sikora,
kant, p.a.c.o., paji, adam
berecki, adryiano... kurzum: ein schönes
programm mit vielen allgemein bekannten, aber auch ein
paar (natürlich ebenfalls bekannten...)
größen aus dem großraum
ruhrgebiet!
was -
am rande erwähnt - den juicy beats betreibern auch
sehr am herzen liegt, diese mischung aus heimat- und
weltbekanntem.
und
irgendwo müssen die ja nun alle hin, wenn sie heute
ein date in dortmund auf dem terminkalender stehen
hatten... wir wurden auch recht schnell fündig bei
facebook (das ding hat tatsächlich auch vorteile...)
und fanden immerhin 3 abendveranstaltungen, die einen
teil des o.g. lineups aufzufangen schienen: die oma
doris, das suite023 und der mad club.
wo es all die anderen hinverschlug, blieb uns leider
verborgen. aber da muss man wohl im hochkapitalisierten
electro-business davon ausgehen, dass schlichtweg
gecancelt und vertraglich wie auch immer geartete
klauseln (und ggf. erneut noch einmal
"versicherungsleistungen") eintraten.
so
machten wir aus der not eine tugend... die oma
doris wollten wir uns eh schon immer mal anschauen,
da hier seit einiger zeit regelmäßig
wiederkehrend sehr interessante dates veranstaltet
wurden. noch dazu strandete hier konstantin sibold
an, der - siehe review vor 14 tagen - uns ohnehin
zusätzlich sehr reizte. als das ganze dann auch noch
zu freiem eintritt (denn auch presseanfragen machen so
spontan/kurzfristig keinen sinn) zu haben war... nunja,
wars schnell gebongt.
wobei
wir schon noch versucht hatten, auch in der suite023
vorbeizuschauen. doch diese war hemmungslos
überfüllt - kein wunder, denn mit ante
perry, juliet sikora, tube &
berger, kant u.v.m. feierte man dort quasi
kittball records betriebsfeier und hatte noch dazu
hier in dortmund ja heimspiel (ohne
fußball-metapher gehts hier in dortmund schlichtweg
nicht!). auch am rande erwähnt sei, dass man einen
teil der void-anlage, die für den kittball floor auf
dem juicy beats bestimmt war, kurzerhand hier aufstellte.
was das alles insgesamt für einen kurzfristigen
logistischen aufwand bedeutete, könnt ihr euch
sicherlich denken...
...
somit bereits jetzt auch an der stelle ein lob an die
jeweiligen crews & clubs vom juicy beats, für
das kurzfristige reagieren und lösen!
hier in
der doris gings auch bereits um 18uhr los. man empfing
also im grunde schon sehr früh und sehr schnell all
jene, die nachmittags vom juicy beats gelände
wetterbedingt flüchten mussten (geht mal so von
20.000 bis 30.000 leuten aus).
nebenan
von der doris freestylten z.b. auch hiphop-crews in einem
pub und spontane lösungen wie diese gab es
sicherlich für alle möglichen musikrichtungen
heute abend/nacht einige in der stadt. dortmund erlebte
somit eine art unfreiwilliges
juicy-beats-honky-tonk.
wir
hatten den festival- (und honky-tonk-) gedanken, also das
umherschweifen und überall etwas mitbekommen,
abgehakt. unsere konzentration galt der oma doris und
davon möchten wir euch 2 schnipsel unserer
eindrücke geben:
einmal
das set von adam berecki &
adryiano.
nicht
das der club zusätzlich nötig hatte aufgeheizt
zu werden, aber durch deren set gings straight richtung
siedepunkt. im pingpong legten die beide auf und ihr
zusammenspiel gefiel uns sehr!
später
spielte konstantin sibold.
ab hier
kochte es dann. jeder, der noch einen pullover oder eine
jacke mit sich trug, war spätestens jetzt bedient.
menschen (müssen ja nicht nur frauen sein...) in
kurzen und knappen outfits waren hingegen stark im
vorteil und die heimelige bar in der oma doris war nun
restlos überfüllt.
konstantin
spielte einen coolen und deepen sound, in dem z.b. auch
der aktuelle edit von blaze´s lovelee day
gut reinpasste. ansonsten ging es im schönen
wechsel rauf und runter. pushendere tracks, wieder etwas
nachlassendere. sehr gut!
zu
seiner person selbst sei noch gesagt, dass er
insbesondere durch seine remixe seit 2-3 jahren von sich
reden macht. er veröffentlicht z.b. bei
innervisions, also âme & dixon´s label,
aber auch bei kompakt, dfa und einigen labeln mehr. seine
remixes, aber auch eigene produktionen sind derzeit
schwer im trend.
stammen
tut er ursprünglich aus stuttgart, wo er mit leif
müller heute noch die partyreihe common sense
people betreibt, derzeit im dortigen club climax
institute. groß geworden ist er jedoch durch das
rocker33, einem anderen legendären club in
stuttgart und spätestens mit dem groove-jahrespoll
2013, in dem konstantin zum "newcomer des jahres"
gekürt wurde, gings dann so richtig los. seither
liest man ihn im grunde überall in deutschland,
europa und zunehmend auch dem rest der welt!
dass
das alles kein strohfeuer ist, können wir am
beispiel des heutigen abends erstmal bestätigen.
konstantin hat ein gutes gefühl für musik, was
er mit seiner track-auswahl unter beweis stellte. dazu
hat er sichtlich spass und ist mit leibe & seele
dabei!
mal
abgesehen von den anderen clubs/locations, die wir -
siehe eingangsbemerkung - bei facebook nicht gefunden
haben, ist uns auch - sturmbedingt - hier in der oma
doris einiges entgangen. der abend wurde ja zusammen mit
dem club bohei aus essen gehostet und neben den o.g.
standen so z.b. noch ingo sänger &
urban absolutes, dplay & cherry
hämpler, cosanne, fonkydan,
wolke und steko auf dem 18uhr begonnenem
timetable.
um
vielleicht noch kurz die location selbst zu würdigen
(wir waren schließlich zum ersten mal hier vor
ort), noch ein paar eindrücke zum club selbst.
das oma
doris ist ein ehemaliges tanzcafé (hieß
früher auch "tanzcafé hösels"), mitten
in dortmunds innenstadt. die einrichtung entstammt
überwiegend noch sichtlich dieser zeit, wurde aber
natürlich sound- und lichttechnisch
überarbeitet. dennoch versprüht das ehemalige
disco-foxtrott-interieur mit tisch-nummern, gepolsterten
sofas, drehsesseln, stuck und red-light-lampen auch heute
noch seinen charme. diese mischung aus
oldschool-einrichtung, aber new school sound hat
irgendwie was. und thematisch ist der house-sound
heutiger tage ja ohnehin nicht vom alten disco-erbe
trennbar.
alles
in allem wurde somit aus einem als festival-date
geplantem wochenende ein lupenreiner club-abend. man muss
eben flexibel sein...