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klangburg - klangfarben openair

@ madenburg - eschbach

15.08.2015

[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild, gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt, gebilde

2. bei szenemag für gewöhnlich ohne nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb- oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you see is what you get! evtl. zu sehende verformungen und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung eines konventionellen fotoblitzes.

3. manche fotos sind mit groß-formaten hinterlegt. auf wunsch mailen wir euch auch gerne die original-größen.]


diese woche schwemmte uns das leben in den pfälzer wald, wo wir ganz spontan am frühen abend auf das klangfarben openair in eschbach (in der nähe von landau/rheinland-pfalz) stießen. unter dem namen klangburg zauberten die veranstalter zum zweiten mal in dieser location ein wirklich schönes openair event.

fast schon zu idyllisch die umgebung, mit weinbergen, viel wald und einer kleinen burg (namens "madenburg"), von der aus man einen fantastischen blick bis nach heidelberg, mannheim und so weiter hat. wendet man seinen blick von der ferne zurück in den innenhof der burg, sieht man ein sehr liebevoll gestaltetes house/techno-openair, was wir hier so sicher nicht ohne weiteres erwartet hätten.

ganz unserem credo folgend, dass es doch bestimmt überall anspruchsvolle elektronische unterhaltung geben muss, wenn man nur genau hinschaut. entsprechend positiv waren wir auch heute einmal wieder überrascht, mit welchem konkreten hohem anspruch man hier in der pfalz zur sache geht.

übrigens, das klangfarben-event-management wartet generell mit sehr interessanten lineups auf, wie wir an der timeline gesehen haben: rey & kjavik, mollono.bass, dan caster, joyce muniz, stereo express, oliver schories, kant. in diversen locations in und um landau sowie bisher auch in neustadt an der weinstraße und karlsruhe.

schliesslich weiss man ja nie so richtig was einen erwartet, wenn man quasi ins blaue hinein einmal etwas neues, anderes, noch dazu in einer bisher (für uns persönlich zumindest) nur wenig in erscheinung getretenen gegend ausprobiert.

aber wie gesagt, wir waren sehr schnell sehr positiv überrascht. hätte uns auch gewundert, denn schließlich stehen die headliner marc romboy und robert babicz ja musikalisch auch für sehr guten geschmack.

wie das bei burgen so üblich ist, galt es vor eintritt 10min weg auf den burgberg zurück zu legen. unser tägliches pensum an bewegung hatten wir dadurch somit auch bereits abgehakt. noch dazu, nachdem wir oben auf dem berg feststellten, fototechnisch noch etwas an ausrüstung vergessen zu haben, also in summe gleich 3x10min bewegung. genügend zeit aber auch, um den schönen kontrast zwischen der natur und dem gleich stattfindendem elektronik-festival zu genießen.

wettertechnisch hatten die veranstalter glück, es war zwar (siehe wochenende zuvor) nicht gerade 30° wetter und auch etwas bewölkt, aber mit t-shirt, leichter jacke (falls es doch noch regnen sollte) und turnschuhen war man schon passend ausgerüstet. bis weit in den abend hinein hielt sich das auch stabil, sodass man die jacke im grunde nur nach einbruch der nacht gegen die kälte benötigte (beim tanzen gings natürlich auch ohne...).

vom setup her war alles wesentliche am start. ausreichend dimensionierte anlage, genügend bars für getränke, eine gelegenheit um was zu essen, sitzecken (zusätzlich zu den burgmauern)... worauf man auch sehr viel wert legte war die lichtgestaltung, die dann später des nachts der burg noch einmal eine ganz andere atmosphäre gab.

bei unserer ankunft spielte einer der initiatoren, dj flex.

das mit dem aufstieg zur burg selbst hatten wir zeitlich etwas unterschätzt (wie gesagt, erst recht da wir den weg 2 mal liefen) und haben im grunde nur noch 2-3 tracks von flex gehört. der danach spielende marc romboy hingegen lag genau in unserem zeitfenster.

der aus mönchengladbach stammende marc ist - wie so oft - ein alter hase im geschäft. anfang der 90er ging es los und bis heute hat er eine ziemlich volle biographie erarbeitet. ausgehend von einem dj-gig beim tribal gathering im münchen 1994, über die gründung des labels "le petit prince" zusammen mit klaus derichs in eben genau dieser hoch- und gründungsphase von techno/house, bis zu seiner fruchtbaren zusammenarbeit mit stephan bodzin in den letzten jahren.

"le petit prince" sollte den älteren unter euch noch recht viel sagen, war es doch eins dieser labels, dass im grunde jeder kannte, der sich damals mit musik beschäftige. mit vinyl- und cd-veröffentlichungen von thomas p. heckmann, emmanuel top, microwave prince, phuture u.v.m. auch kein wunder. diese rave-phase war - bekanntlich - irgendwann ende der 90er jäh zu ende.

mit stephan bodzin (für sich betrachtet ja auch alles andere als ein unbekannter im business) gründete marc daher 2004 das label "systematic recordings", auf welchem bis heute tracks von blake baxter, robert owens, gui boratto, mike dunn sowie stephan bodzin und marc romboy selbst erschienen.

gerne auch zusammen in kollaboration, wie z.b. auf dem 2009 erschienenen album "luna", welches sowohl für bodzin als auch romboy ziemlich gut durchstartete.

remixt marc ja selbst auch mal ganz gern, erschienen selbsterständlich auch von seinem album luna mit bodzin ca. 20 remixes, deren auftragnehmer von robag wruhme, über roman flügel bishin zu moritz von oswald reichten.

marc sagt selbst, dass er an elektronischer musik so schätzt, dass sie auf der ganzen welt geschätzt und verstanden wird... und so war auch sein set heute "a universal sound of techno and house" - wie es so schön in der biographie heißt.

gespickt natürlich mit dem ein oder anderem track aus eigenem hause, wie z.b. von stephan bodzin. aber auch sonst mit diversesten remixes (z.b. auch von gusgus) und edits.

alles wenig monton, gut tanzbar und nicht allzu vertrackt in irgendeine richtung - gefiel uns sehr! eben universal! :)

und - ich drehs mal um, was in sao paulo, st tropez, groningen, marseille, graz, brüssel, london, amsterdam, berlin, hamburg, stockholm, prag, den haag (auszüge aus marc´s stationen 2014)... funktioniert, dass funktionierte auch hier in der pfalz ausgezeichnet!

trotz des eher verhaltenen wetters übrigens mit beeindruckend hohem besucher-zuspruch!

ein wenig schade nur, dass es später gegen 22uhr ein klitzeklein wenig das nieseln begann. wir, die alten schissbuchsen, traten daher den heimweg durch den wald an - zu unserer entschuldigung: wegen des heimwegs, der noch mit dem auto zu bestreiten war.

somit verpassten wir unique (den anderen mit-initiator) sowie insbesondere robert babicz (aka rob acid... der auch viel mit romboy/bodzin zusammen macht), der später das abschluss-live-set hier in eschbach geben sollte!

dennoch, die eindrücke reichten um eine große fette "sehr gut" plakette an die burgmauer zu meiseln - natürlich nur gedanklich gesprochen, nicht das wir hier probleme mit dem denkmalschutz bekommen!

gerne wieder...

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