[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild,
gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt,
gebilde
2. bei
szenemag für gewöhnlich ohne nachbearbeitung in
"reinform". keine verwendung von farb- oder sonstigen
filtern, keine manipulation, what you see is what you
get! evtl. zu sehende verformungen und lichteffekte
entstehen ausschließlich auf grund der
gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung eines
konventionellen fotoblitzes.
3.
manche fotos sind mit groß-formaten
hinterlegt. auf wunsch mailen
wir euch auch gerne die
original-größen.]
"we
lost dancing" hieß eine der corona-hymnen, die
etwas cheesy und dick bittersüß vielen aus dem
herzen sprach, als alles kulturelle und nicht nur das,
stillstand. jetzt über 2 jahre später sieht es
gott sei dank nicht mehr so düster aus, soweit es um
die ursache coronavirus geht. unser eindruck ist -
ebenfalls "thank god" - das doch vieles aus der
partyfraktion überlebt und zwischenzeitlich "einfach
weiter machen" konnte - gut so.
aber
klar, andere, teils vollkommen neue ursachen haben
zwischenzeitlich alles ab anfang 2020 erlebte in den
schatten gestellt. allen voran die realen diskussionen um
atombombeneinsätze (1x zu beginn der ukraine-krise,
im rahmen der momentanen iran-proteste & dann ganz
aktuell noch einmal in sachen "schmutzige bombe" erneut
im rahmen des ukrainekriegs). krass das man diese worte
im zusammenhang mit einem partyreview in verbindung
bringen muss... generell ist doch die partykultur, vor
allem speziell hier bei uns in deutschland, im
allgemeineren natürlich auch in europa, seit im
grunde anfang der 90er sowie dem fall der berliner mauer
grundsätzlich erst mal von frieden untermalt und
streng genommen dadurch überhaupt erst
ermöglicht! auch die jahrzehnte davor, so bitter sie
hüben wie drüben stellenweise gewesen sein
möchten, hatten in europa seit dem ende des 2.
weltkriegs erstmal eine lange (wenn nicht die
längste) phase von frieden und für viele
wachsenden, zumindest aber halbwegs stabilen wohlstand
mit sich gebracht.
speziell
für die jugend, die ihre sturm-/drangzeit
zufällig 1989 und in den folgejahren hatte, hielt
das schicksal noch dazu eine relativ neue musikart
bereit: elektronische musik oder im engeren und
populärerem sinne: techno & house (auf
untersparten gehen wir jetzt mal nicht ein...). das
fühlte sich nach freiheit an und, dass war nicht nur
die botschaft, sondern die erlebte realität. sie
vergrößerte sich gefühlt mit jedem
jahr/jedem jahrzehnt. gerade am beispiel der
elektronischen musik, ist dieses lebensgefühl und
diese idee von "wir tanzen alle friedlich zusammen" quasi
viral gegangen. nahezu kein land, kein kontinent, auf dem
sich nicht raveparties oder eine jahrelang stabil
clubkultur etablierte. selbst und gerade auch in
russland.
dass
eben jenes russland nun im februar 2022 mal eben - so
schien es - ein nachbarland einnehmen und überrollen
wollte, macht einen auch jetzt immer noch fassungslos.
klar, dass kündigte sich rückblickend
betrachtet an, mit annexion der krim, tschetschenien,
georgien/kaukasus, syrien und noch ein paar inoffiziellen
kriegs-/konfliktbeteiligungen anderswo... sortiert man
das rückblickend einfach mal so trocken
chronologisch ein, lag es fast auf der hand, dass so ein
aggressives vorgehen irgendwann auch einmal in die
nähere geographische nachbarschaft einschlagen
musste. mit ungeahnten entwicklungen (da ist das
"nicht-überrollen der ukraine", durch deren
zähen widerstand noch die positivste ungeahnte
entwicklung - derzeit) und (stand 25.10.2022) vollkommen
offenem und nicht kalkulierbaren ausgang. man fühlt
sich schon stark in die zeit vor 1989
zurückkatapultiert... nur diesmal kalter und
heißer krieg in einem... traurig...
...
doch zur wahrheit gehört natürlich auch, dass
hunger, leid, krieg, verbrechen, ungerechtigkeit, schmerz
auch schon vor dem ukraine-krieg auf dieser welt leider
allgegenwärtig immer und überall vorhanden war
und ist. parallel zu nahezu jeder party auf dieser welt,
passiert in gleichem atemzug irgendwo an anderer stelle
etwas, dass einem eben jenen atem stocken lässt...
nur bringt einem dieses bewusstsein auch nicht weiter,
auch wenn es einem in jedem moment seines lebens einfach
nur dankbar, demütig und ein stück weit dazu
auffordern sollte, über seinen eigenen tellerrand
hinaus zu schauen...
...
dabei ist der grund für das hier seit wirklich sehr
sehr langer zeit mal wieder entstandene review ein
ausnahmslos positiver, womit wir dann doch trotz aller
besorgniserregender weltpolitik-lage(n)
rüberschwenken wollen zu der illussion von "friede,
freude, eierkuchen" (frei nach dr. motte) und der damit
verbundenen hoffnung auf eine bessere, vor allem
friedlichere welt!
das
schicksal puzzelte uns an diesem wochenende mehrere
ereignisse zusammen, welche es ermöglichten, einer
kleinen privaten einladung nachzukommen.
der
geneigte und etwas ambitionierte leser kriegt die
location vielleicht anhand der bilder sogar einfach raus.
auf grund des "privat-charakters" können/wollen wir
aber nicht zuviel verraten, sonst kriegen wir eben keine
privaten einladungen mehr von dort - ihr versteht?
:)
nur
soviel, die location hat schon verschiedenste konzepte
hinter sich, die alle (für diese konkrete
region hier) erstaunlich erfolgreich waren und jeweils
auch ihre berechtigung hatten. festzuhalten bleibt, dass
es immer irgendwie weiterging - bis eben heute, weil sich
jeweils jemand fand, der/die mit herzblut, enthuisiasmus,
liebe zum detail und vor allem mit der nötigen liebe
zur musik den laden am laufen hielten.
auf
einer gemütlichen außenterrasse mit
exzellentem klang, wird/wurde hier mal eben eine
veranstaltung auf die beine gestellt, die so genauso auch
in berlin (ok, soviel verraten wir... dort war/ists
nicht ;) !) oder anderswo hätte stattfinden
können. das ist nicht beliebig gemeint, sondern ganz
im gegenteil der "real shit", der hier geboten
wird.
was
speziell uns anging, die wir ja nun schon seit etwas
längerer zeit keine gelegenheit fanden, party in
diesem sinne zu machen, fühlte es sich im grunde so
an, als wäre man nie weg gewesen. auch wenn - nicht
nur bei uns - sich das leben bei allen irgendwie
weiterentwickelte und nicht jeder lebensentwurf so
wahnsinnig viel zeit übriglässt, um sich wie in
jungen jahren mal eine nacht oder gar ein ganzes
wochenende "auszuklinken", ist man umso dankbarer
für einen abend wie heute (noch dazu, wenn er so
unverhofft zu stande kam).
witzigerweise
ploppten gerade in den letzten monaten einige doku´s
im fernsehen/den mediatheken und im internet auf, die die
geschichte von techno/house im speziellen sowie
elektronischer musik im allgemeinen näher
beleuchteten. beispielhaft sei - falls nicht schon
gesehen - die doku auf ard bzw. deren mediathek genannt,
die die entwicklung der deutschen elektronischen musik
wirklich gut und sehr facettenreich/fundiert beleuchtet
("Techno House Deutschland" - 8 folgen). vor allem widmen
sich zwei folgen ausschliesslich dem ostdeutschen
geschehen, was tatsächlich so sehr ins detail geht,
dass auch von ohrdruf, muna, kassablanca, artern
& co die rede ist. ihr seht, es lohnt sich
wirklich da mal reinzuschauen, nicht nur aus
nostalgischen gründen.
bis
heute -was mich/uns angeht zumindest- besteht dieser
spirit eben weiterhin! weil es manchen leuten nicht
reicht, über alles zu schimpfen oder gar aus
langeweile irgendwelchen ganz anderen blödsinn mit
erheblichen negativen folgen für die gesellschaft zu
treiben. nein, es gibt noch leute, die krempeln die
ärmel hoch und machen was, ziehen was auf, halten
was durch, bieten was an, wollen keine große
belohnung dafür, erfreuen sich einfach daran das es
gefällt... noch dazu, hier nahezu kostenlos...
und
soviel sei verraten, wir sind heute nicht gerade in einem
ballungsgebiet... das heißt angebote dieser art
sind eher die ausnahme, als die regel und daher umso
erwähnenswerter!
tja,
was sollen wir also sagen... wir dachten ja schon ein
wenig, dass man langsam ggf. etwas zu alt sein
könnte, wie gesagt, dass das leben viele
verschiedene neue herausforderungen/zwänge/nöte
ein unbeschwertes feiern im grunde fast verhindern und
corona gab einem dann quasi den rest sowie ein wenig die
ultimative letzte ausrede/bestätigung dafür...
wohlgemerkt nicht für die elektronische musik als
solche, die begleitet uns - durch corona mehr denn je -
natürlich weiter. nur eben das eigentliche "feiern",
"clubbing" oder wie auch immer man das nennen will, dass
hatte und hat kaum noch platz.
aber
siehe da, im grunde alles quatsch, alles zeitlos... alles
unverändert... es pumpt immernoch, es macht
immernoch spaß, es kribbelt, es begeistert,
lässt einen nicht stillstehen... und vor allem nicht
nur uns... wenn wir uns so umschauen, sind doch einige um
uns herum in einem ähnlichen alter (wenn auch bei
weitem nicht ausschliesslich).
also,
alles gut, die rave-maschine läuft weiter! das
karussel dreht sich immer noch, the beat goes
on!