alles
in allem sind 4 stunden schlaf keine wirklich gute basis
für anspruchsvollen journalismus. aber gut, einen
gewissen amateur-charme wollen wir uns schließlich
bewahren. davon unabhängig sind wir definitiv der
überzeugung, dass die eindrücke so - direkt
nach dem wochenende - am frischesten sind. quasi direkt
aus dem durch schlafmangel nur mangelhaft versorgten
gehirn, über 10 grobmotorische gliedmaßen und
das virtuelle universum direkt auf euren pc.
geprägt
war das wochenende erstmal ganz klar durch kälte!
nass-kalte, alles durchdringende kälte! ein guter
zeitpunkt um all den (trotz dessen) haldnackten
mädels und jungs respekt zu zollen. auch much
respect an die security´s, die gesamte crew und
letzten endes an euch alle vor ort! wobei ihr und wir
natürlich auch zumindest die möglichkeit
hatten, der kälte in den zelten zu
trotzen.
zu den
rahmenbedinungen möchte ich nicht viele worte
verlieren, dazu haben wir in den vier letzten jahren
schon alles gesagt. nur soviel: nach wie vor eine
angenehmsten locations, die man sich für so ein
openair in deutschland vorstellen kann.
einwenig
neue deko hier und da, neuer aufbau vor der
hauptbühne und in diversen zelten. hervorragende
licht/ton-verhältnisse unterstrichen das ganze (vor
allem) in der nacht noch zusätzlich. kleinere
ausfälle des soundsystems waren
härtefälle, z.b. beim
prodigy-auftritt.
7
floors gabs zum auftakt. 2 davon openair, die mainstage
sowie die brandenburg-allstars-stage. grade angesichts
der temperaturen waren diese ausgesprochen gut besucht.
vor allem für die brandenburg-bühne ein sehr
positives echo! am morgen und am samstag kamen dann noch
weitere floors dazu, sei es auf dem freshboot oder
anderswo.
dann
wollen wir mal gleich beim besten beginnen, was der
freitag zu bieten hatte.
the prodigy sorgten zwischen 1 und 2uhr für
das erste - und wohl unumstrittene - highlight des ersten
festival-tags.
mit dem
aktuellen album versuchen prodigy an alte über-hits
und klassiker der ersten stunde anzuknüpfen. die
auswahl ihrer performten songs stellte uns auch ein paar
titel davon vor. so richtig geknallt haben aber
natürlich vor allem die tracks, die prodigy deren
bekanntheitsgrad verliehen haben.
songs
wie "poision", "firestarter", "no good" oder
"dieselpower". beeindruckend war von vornherein die
wirkung, die sie erzielten. gleich mit dem ersten track
kochte die tanzfläche über. alles sprang und
pogete, was nur ging und wer vorne in der ersten reihe
stand, sollte das auch alsbald bereuen.
doch
auch an diesen jungs geht das alter nicht vorbei. so
waren sie eigentlich auffällig seriös
gekleidet. aber keine angst, diesen ersten eindruck der
seriosität machten sie durch entsprechendes
auftreten, posen, fratzen&grimassen, mimik&gestik
wieder wett.
und
ähnlich wie in der musik, stand das mastermind liam
eher im hintergrund an den pults und decks, während
die beiden poser im vordergrund die show dominierten!
nicht dabei - leeroy, der sich ja mittlerweile als dj
verdingt (konnte man letztes jahr z.b auch bei sms
hören).
und
auch wenn dieser auftritt alles und jeden vereinnahmte,
gabs natürlich noch vieles vieles mehr zu erleben.
z.b. direkt vor dem prodigy-auftritt röyksopp
mit ihrem live-act.
nicht
ohne grund sind die beiden finnen zur zeit unterwegs
durch die diversen clubs, festivals. sie
veröffentlichten vor kurzem ihren
melody-a.m.-album-nachfolger "the understanding". nach
millionen verkäufen ihres erstlingswerks sind die
erwartungshaltungen entsprechend groß.
so gabs
während ihrer performance neben tracks wie "sparks"
und "poor leno" ausgewogen auch tracks des neuen albums.
vorgetragen von einer der gast-sängerinnen auf dem
neuen album.
sehr
passend z.b., dass beim track "sparks" tatsächlich
sternenklarer himmel über der hauptbühne
herrschte!
übrigens:
das album ist meiner meinung nach noch viel besser, als
dies beim auftritt rüberkam. dabei muss aber
erwähnt werden, dass auch hier die anlage mindestens
einmal ausfiel, was natürlich etwas stimmung und
drive kostete!
insgesamt
ein krasser gegensatz zu den im anschluss daran
aufgetretenen prodigy.
darüber
hinaus gab es noch eine unzahl an djs/live-sets in den
diversen zelten. je nach vor- und belieben konnte man
sich mit den interpreten aller möglichen
färbungen von techno/house, aber auch drum´n
bass versorgen.
mal
abgesehen von t.raumschmiere & band, der mit
seinem punk in mittlerweile fast reinform nur noch
bedingt in den elektronischen rahmen zu passen scheint,
waren topseller und erste-liga-acts wie z.b. richie
hawtin, dave clarke, ricardo villalobos, mathew johnson
live, rush, michael mayer, northern lite (und
bitte, die reihenfolge der aufzählung nicht auf die
goldwaage legen; danke!) ...
als
auch ewige garanten feinen beats wie tiefschwarz,
ellen alien (die unserer meinung nach jedoch
enttäuschte und viel von ihrem vor jahren noch
exklusiven experiementiergeist eingebüßt hat)
, paul brtschitsch live, alter ego live,
tobi neumann am start.
erfrischend
dazu auch ein paar neue namen, die das ganze
auflockerten, als da wären dani siziliano,
basteroid, ame, dominik eulberg,
munk, ada live, alex smoke live,
ame, sleeparchive, blame, phono... und so
so viele mehr.
mir und
uns davon in guter erinnerung geblieben z.b. dominik
eulberg, dani siciliano... denn alle der
genannten (und auch der nicht genannten) kann man sich
einfach nicht zu gehör führen. teilweise
wollten wir das auch einfach nicht, sei es nun mangels
elan, zeit oder vor allem in den späteren
morgenstunden wiederstandskraft gegen die
witterung.
so
verbleibt für uns als herausragendstes moment des
freitags ziemlich klar und deutlich prodigy. auch
wenn ich deren aktuelles musikalisches schaffen für
nicht so dermaßen kreativ halte... dennoch, 8uhr
frühs reichte uns erstmal für heute. hab ich
eigentlich schon respekt den djs gezollt, die danach noch
weiter auflegten? den ganzen tag über? nein? na dann
mach ich das doch hier an der stelle nochmal explizit:
much respect!