[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild,
gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt,
gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne
nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb-
oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you
see is what you get! evtl. zu sehende verformungen
und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund
der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung
eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit
groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen
wir euch auch gerne die
original-größen.]
dj
koze
war uns heute abend am genehmsten unter den vielen
möglichkeiten der alternativen abendgestaltung. zum
einen: haben wir ihn schon länger nicht mehr
gehört, was kein wunder ist, denn in
mitteldeutschlands breitengraden war er schon länger
nicht mehr anwesend - mal abgesehen von großevents
wie z.b. sonnemondsterne. letztes club-review mit dj koze
hatten wir hier auf szenemag im jahr 2005 aus dem
kassablanca/jena.
seinerzeit zusammen mit mense reents und seinem
egoexpress liveact.
zum
anderen: das rahmenprogramm heute abend stimmte.
bedeutet, dass dem dj koze in der rakete noch ein
kopfhörerkonzert seines projekts
adolf
noise
voranging. dieses fand gegen 21uhr im neuen museum in
nürnberg statt und läutete sozusagen die
große stefan kozalla gala heute abend ein.
was in
der wahrnehmung eines eher auf den club beschränkten
zuhörer/tänzers wie eine art spielweise und
side-projekt anmutet (also adolf noise), verbindet im
grunde alle kreativen fäden, mit denen koze
aufwarten kann. so war es im prinzip dieses projekt, was
die brücke von stefans anfänglicher hip-hip
karriere (fehlt da nicht ein hop?!?!) im
fischmob-team zum herausragenden elektronik-dj
schlug. das musikalische schaffenswerk von adolf noise
ist dabei nur schwer in worte zu fassen. es ist so eine
art collage aus sound-schnipseln, handgespielten und
anschließend ge-loop-ten instrumental-parts, mit
viel humor versehene dialoge (selbst eingesprochen oder
aus der medienlandschaft weltweit gerippt) und und
und.
über
dieses immer mehr drive annehmende side-projekt gelangte
stefan irgendwann auf die club-tanzflächen dieser
welt und erspielte sich in ein paar jahren ab 2000 einen
ausgezeichneten rang & ruf. das ging (in unserer
wahrnehmung) so weit, dass ihn das große
rave-monster aufzufressen drohte in den letzten jahren.
das merkte man daran, dass dann doch auch mal das ein
oder andere eher unspirierte set zu hören war
(gerade auf den o.g. großveranstaltungen). diese
gefühlte wahrnehmung lassen wir bewusst wertungsfrei
stehen, denn schließlich besteht bei jedem job ab
einem gewissen grad die gefahr, dass man abstumpft und es
eben nur noch ein job ist.
doch in
diese "rave-hölle" geriet koze nur zeitweise und
fuhr schnell wieder gen himmel auf. das zeigen seine
remixe (aktuell ist eine kleine compilation seines
schaffenswerkes in der beziehung erschienen), seine
produktionen und eben auch das adolf noise projekt -
"anschaulich" durch das heutige kopfhörerkonzert
bewiesen.
wie der
name schon sagt, bestand dieses tatsächlich daraus,
dass sagen wir 500 leute in einer aula mit
funk-köpfhörern saßen
(größtenteils zumindest...) und dj koze
zusammen mit mense reents über eine stunde lang live
musik, samples und kleinkunst zum besten gab. der
typische koze-humor war ebenso vertreten, wie sein
sicheres händchen für harmonien und
musikalische arrangements. er verstand es wirre samples
so zusammenzufügen und einzubetten, dass unterm
strich ein perfekt klingendes gesamtkunstwerk herauskam.
selbiges gilt natürlich für seinen kollegen
mense reents (egoexpress, goldene zitronen...)
ebenfalls.
das
ganze eher untanzbar, was einige gäste so nicht
erwartet zu haben schienen. die masse allerdings genoss
die darbietung aufmerksam lauschend, klatschend und oft
lachend - uns inklusive.
ein
paar stichwörter: tocotronics kapitulation,
... ihr habt doch zu viel zeit..., "das neurosedativum
von format", "auf adolf!"... fehlte eigentlich nur noch
"... was genau geht in jen(a)er city auf zwei stellen
hinter dem komma genau???".
mit
soviel positiver energie geladen brannten im prinzip alle
darauf, zusätzlich zu der hörspieldarbietung
nun auch ein wenig ablasshandel mit dem eigenen geist zu
betreiben. ergo war ein großteil der
köpfhörerkonzertbesucher auch eine stunde
später in der rakete
anzutreffen - ebenfalls uns inklusive!
diese
war um 0uhr bereits gut voll, was dem gesamtkonzept
(köpferhörerkonzert/dj-abend) schonmal recht
gab!
den
abend eröffneten jool & paluka
von elektronisch
rocken
bzw. pumping velvet. in einem eher etwas
zurückhaltenderem tempo spielten sie gut rollende
tracks, die meiner meinung nach eben gerade wg. dieser
geschwindigkeit nochmal besonders gut wirkten.
erwartungsgemäß
platzte der knoten dann punktgenau mit dem beginn von dj
koze´s set und es gab nur noch wenig halten. das
rave-monster von siehe oben flackerte kurz auf, hielt
sich aber dann doch zurück. die euphorie war zwar
ausgesprochen hoch, die tracks aber dennoch nicht
stumpfsinnig und seelenlos. ganz im gegenteil!
wenn
ich ja nicht noch etwas kopfschmerzen vom gestrigen
hätte, würde ich das jetzt auch gerne noch
einwenig in worte fassen. so allerdings, seh ich mich
dazu außer stande und muss euch mit
"großartig" und den bildern zurücklassen. ihr
werdets sicher verkraften...
unterm
strich kann ich euch also einen besuch eines dj koze
abends nun wieder wärmstens empfehlen. am besten im
club-kontext, also nicht auf den sonnemondsterne´s,
timewarp´s und mayday´s dieser welt. und noch
besser im zusammenhang mit dem
kopfhörerkonzert.
mit
diesem etwas wortkargen schluss entlasse ich euch mit
einem warmen: know what i mean?