[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild,
gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt,
gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne
nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb-
oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you
see is what you get! evtl. zu sehende verformungen
und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund
der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung
eines konventionellen fotoblitzes.
3. die besten fotos (meist zu beginn des
reviews) sind mit groß-formaten
hinterlegt. auf wunsch mailen
wir euch auch gerne die
original-größen.]
wie
versprochen, widmen wir uns im herbst wieder mehr der
guten, alten heimat. zum beispiel erfurt, immerhin seit 2
monaten nicht mehr besucht und clubmäßig sogar
letztmalig im mai 2009 geehrt. höchste zeit
also.
nicht
das hier der eindruck entsteht, da wäre in der
zwischenzeit nichts gegangen, aber die äußeren
umstände waren nun mal eben nicht so günstig.
immerhin, ein paar sehr schöne openairs haben wir in
der zwischenzeit in erfurt dennoch auf die reihe
bekommen.
whatever.
der oktober glänzt mit mehreren guten dates in
erfurt, heute cool
dixon club,
in 14 tagen beinfreiheit,
dann erobique im presseklub,
die unvermeidliche - fast schon
traditionsmäßige - große
m_nus
nacht
und am ende des monats noch einmal centrum
mit pan pot (ich sag nicht, dass die aufzählung
abschließend ist!).
hinter
den o.g. parties im oktober stecken natürlich
mehrere veranstalter. sagen wir mal mindestens 3. ohne da
zu sehr ins detail gehen zu wollen (geschweige denn zu
können), sagen wir einfach mal, konkurrenz belebt
das geschäft. und am beispiel oktober kann man ja
sehr schön sehen, dass die veranstalter sich
entweder gut abgesprochen haben oder sich
zufälligerweise eine gute streuung ergeben hat. uns
freuts natürlich, denn es zeigt, dass in erfurt ein
schön flächendeckendes elektronisches angebot
möglich ist - nicht das daran je ein zweifel
bestand.
speziell
der cool dixon club trat vor ziemlich genau einem jahr an
(siehe review
2008),
den partyreihen erfurts eine eher kleine serie
hinzuzufügen. klein & fein, wie man so
schön sagt. klein bedeutet, dass man zwar das
ehrwürdige centrum nutzt, sich jedoch dort auf die
erste etage beschränkt. fein wiederum meint die acts
die gebucht wurden, denn auf grund der kleineren
tanzfläche, die es vollzukriegen gilt, braucht man
keinen großen namen und kann somit qualitativ mehr
in die tiefe gehen (nicht das sich große namen und
qualität ausschließen).
auf
grund des 1-jährigen geburtstages nahm sich der
dixon club heute heraus, noch die 3. etage mit dazu zu
buchen, aber ohne sein bisheriges konzept zu
verraten.
das
booking heute blieb sich selbst treu und hatte ganz oben
den mathias kaden incl. live bongos, johannes
moses und danjel auf dem flyer. auf dem
zweiten floor sowie darüber hinaus hatte es
thomas marlow, minimize 1000, patty
g. und sebastian heck.
dieses
angebot reichte, um den ersten stock sehr gut zu
füllen. auf dem zweiten war die tanzfläche
phlegmatischer.
da wir
ja schon länger nicht mehr vor ort waren, haben wir
die neue gestaltung der ersten etage heute erstmalig
gesehen. es ist gut gelungen, dem floor ein neues und
ganz eigenes bild zu geben. wenn man es nicht besser
wüsste, könnte man die 1. etage nun für
einen ganz eigenen, selbständigen club halten und
nicht nur einen eingebetteten zweiten floor des
gesamt-centrums. ist schön geworden!
musikalisch
braucht es bei mathias kaden und johannes
moses wenig erklärung. beide sind bestens
bekannt und auf grund vieler schöner nächte
auch berühmt.
insbesondere
der erstgenannte, der vor kurzem sein erstes album
"studio 10" veröffentlichte (und dieses
natürlich gebührend in der muna in bad
klosterlausnitz feierte) und damit seinem erfolgreichen
musikalischen schaffen einen weiteren baustein
hinzufügte. seine kreative schaffenskraft scheint
demnach weiterhin ungebrochen. von gera aus in die welt
sozusagen.
heute
nur ein paar kilometer weiter westlich in
erfurt.
mathias
legte heute in kollaboration mit johannes auf und dazu
integrierte man noch live bongos. wobei bongo vielleicht
einwenig zu antiquiert klingt. denn
größtensteils handelte es sich eher um die
hochtechnisierte neuausgabe in form eines
roland-geräts, welches z.b. auch von guillaume sehr
gerne verwendet wird (siehe review
zooma 2008).
das teil vereint drums und theremin in einem und eignet
sich bestens für den live-einsatz.
soweit
nicht überraschend, dass kaden & moses &
live drums eine ziemlich gute mischung abgeben und alles
abfackeln würden. musikalisch im perkussiven
techno/house und deepen house-genre verhaftet.
allein
von der seite betrachtet schonmal eine gute
nacht.
was uns
angeht fielen darüber hinaus noch danjel und
ein kollege von ihm sehr positiv auf. diese legten im
vorfeld zu mathias kaden & johannes moses auf und
haben schonmal außergewöhnlich gut auf das
bevorstehende vorbereit.
insgesamt
sehr gut. hier und da ist vielleicht noch etwas
feinschliff notwendig, aber grundsätzlich ein
ziemlich gutes und stimmungsvolles set!
ein
stockwerk drüber begeisterte z.b. thomas
marlow von enliven music.
leider
haben wir dort nicht alles lückenlos mitbekommen.
denn sicherlich hatten minimize 1000, patty
g und sebastian heck auch ihren
reiz.
gibts
auch schattenseiten zu nennen? ja. gibt es, neben all der
euphorie sind 2 sachen negativ aufgefallen.
einmal
die fotografen-flut (mich incl. - zugegeben), die
teilweise richtig penetrante ausmaße annimmt (da
nehm ich mich selbst jedoch raus!), selbst bei der heute
ja - wie gesagt - eher kleinen/feinen party.
zum
anderen - ok das ist an- und fürsich erstmal eine
positive schattenseite - der stardom um mathias kaden.
die popularität von mathias hat mittlerweile einen
grad erreicht, der die ersten groupies auf den plan ruft.
so fanden sich in der ersten reihe vor dem dj-pult
erstmal eine linie von mädels mit handy- und
pocketkameras bewaffnet... stellenweise nervig, wenn man
den wertvollen platz auf der tanzfäche eben zum
tanzen nutzen möchte und vor allen dingen
sollte!
ansonsten
aber ein schöner abend, mit vielen netten und
bekannten gesichtern. home is home, dass gilt nicht nur
für die arena in berlin!