[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild,
gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt,
gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne
nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb-
oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you
see is what you get! evtl. zu sehende verformungen
und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund
der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung
eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit
groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen
wir euch auch gerne die
original-größen.]
das le
bonheur festival hat uns beim letzten mal so sehr
beeindruckt, dass wir bzw. um genau zu sein der
christian h. gleich noch einen besuch bei der
zweiten auflage startete. diesmal in offenbach, hinter
dem schneckenberg. für alle, die bei der dritten
auflage am 09.07.2011 hinwollen, schonmal der hinweis,
dass es da dann am schneckenberg sein wird (also nich
dahinter...)... danke an christian, der glück mit
dem wetter hatte:
"...
Die Le Bonheur - Austragungen sind eine
Veranstaltungsreihe oder vielmehr Festival-Reise - so der
treffend formulierte Titel in Facebook - über die
Sommermonate im Raum Frankfurt. Die Ortsangabe deshalb so
unpräzise gefasst, da die ursprünglich geplante
Location - der Club Longbeach in Hattersheim - aufgrund
Anwohnerbeschwerden bzw. strengeren Auflagen von der
Behörde aufgegeben werden musste.
Nun
musste ein freies Plätzchen "hinter dem
Schneckenberg" (Formulierung aus dem Pressetext)
herhalten, die Festivalgänger, um Veranstalter,
Musiker and so on zufrieden zu stellen. Freilich, an die
Ästhetik und exponente Lage eines Club Longbeach
(siehe
letztes mal)
um einiges nachstehend, erzeugte der Ort auf dem ersten
Blick ein wenig den Anschein, als Provisiorium zu
dienen
Aber: Charme ist ein dehnbarer Begriff
dazu später mehr.
Somit
fand man sich unterhalb des künstlich
aufgeschütteten Schneckenbergs am Rande Offenbachs
ein und eine Orientierung sollte auch nicht schwer
fallen: Fand man doch wieder annähernd die gleichen
Venues wie bei der 1. Auflage, einen Mainfloor
bestückt mit einem Zirkuszelt und eine zweite, mehr
unscheinbare Open-Air-Area mit einem Erdbeerstand, ich
korrigiere: Erdbeerstand umgerüstet zur
DJ-Booth
Haben wir da nicht schon unseren
Charme?!
So
viel zum Aussenrum. Kommen wir zum Wesentlichen - dem
Unterhaltugsprogramm. Und das kann sich sehen lassen,
denn von Auflage zu Auflage - 5 an der Zahl (so
far
) erstrahlt es immer wieder aufs Neue in vollem
Glanz mit den unterschiedlichsten Protagonisten der
Szene: Neben Homies (lokalisiert im Rhein-Main-Gebiet)
wie Sis, André Galluzzi, Plattenpeter,
Frank Lorber, Pascal Feos, Roman Flügel, Nick
Curly (es geht noch weiter
) kann man
auch A- wie B-Promi-DJ´s aus anderen Gegenden wie
Hamburg oder Berlin und letzenlich auch aus Übersee
bestaunen:
Kollektiv
Turmstrasse, Robag Wruhme, Wareika, Masomenos, Âme
. *durchatmen*
und schließlich ein
Dubfire aus Washington DC
Ohne Zweifel, das
Programm ist allzeit eine erhabene Auslese vom Besten vom
Besten. Somit kann es einem auch fast egal sein, welchem
Date man die Ehre erweist, ein Qualitätssiegel in
jeglicher Hinsicht sollte an jeder Sause
dranhängen
An Fronleichnam, dem vergangenen
Donnerstag, waren wie wieder zu Gast, und hier nun ein -
diesmal kürzerer auf den Punkt gebrachter - Bericht
aus unserer Perspektive.
Grob
über den Daumen bzw. Rave-Finger gepeilt sollten
sich annähernd gleich viel Besucher auf dem
Gelände bewegt haben, wie vor Wochen noch im Club
Longbeach. Grob über den
möchte ich
behaupten, die Stimmung war nochmal ein paar Stufen
ausgelassener
demnach: Besser! Grob über
möchte ich behaupten - maßgebend meine
subjektive Wahrnehmung (!) - die Musik war in ihrem
ästhetischen Ausruck und Variantenreichtum noch
aussagekräftiger. Lierum Larum: War der 1. Austrag
schon gut, sollte der 2. nochmal eine Schippe oben drauf
laden, nicht nur auf den Schneckenberg
Ob
das 2-stündige Set einer Monika
Kruse ab 14:00 Uhr, mit vocallastigen,
housigen Rythmen, gepaart mit ihrer zu jederzeit
freundlichen Miene und einem Lächeln. Dann ein
forscher und nach vorn galoppierender Mix von dem
Nimmer-Satt-Party-Haudegen André
Galluzzi oder zu guter letzt im Main Room der
Amerikaner Dubfire - vormals Deep
Dish (wem dieser Name noch nicht so geläufig sein
sollte
) - mit einem sehr facettenreichen Mix
(allein dieser ist mehrere Absätze wert, aber ich
möchte mich eben kurz halten
) von trancig
über minimal über techno bis hin zu Rave-Bomben
wie die jedermann-bekannte Dubfire´sche
Re-Interpretation von Grindhouse eines Radio Slave
Unter dem Zirkuszelt lies es sich prächtig
aushalten.
Jedoch:
Der 2. Floor, die "Open-Air-Stage" (mit diesem
ominösen Erdbeerstand
) trumpfte noch einmal
höher auf. Und hier möchte ich nun auf diesen
gewissen Aspekt zu sprechen kommen: Der
"Rave-Underground-Charakter". Freilich nicht in so
strenger Ausprägung wie in den 80ern noch in
England, oder "Summer-of-love"-Frankreich, aber in
gewisser Weise im Grundgedanken dahin anpeilend,
versprühten die Umgebung und Aufmachung dieses
Floors einen ganz besonderen CHARME:
Die
DJ-Kanzel-Architektur ist bis auf das Wesentliche
entschlackt, große Stages pase. Hauptsache ein Dach
übern Kopf und Boden unter den Füßen,
fanden sich die DJ´s auf Augenhöhe mit den
Tanzenden in diesem entlegenen, von Hügeln und
Bergen flankierten Ort ein. Bars und andere
Nebenschauplätze spielen erstmal keine Rolle.
Maßgebend für die intime und familiäre
Athmosphäre sind jenes Wiesenstück als
Dancefllor und Erdbeerstand als DJ-Kanzel. Das nenn ich
mal Reduktion auf das Wesentliche!
Zu
dieser Wohlfühl-Atmosphäre trug aber nicht nur
die Lage des Platzes an sich bei, selbstverständlich
auch die Musik - und die war Groß: Ob ein
Plattenpeter,
Sis mit seiner Freundesbande als
Stimmungsmacher, Pierre oder
Samuel Maasho mit frischen,
minimalen, seichten wie tiefem, schweren wie leichten,
Rhythmus-Sounds, ab und an vernetzt mit
Rave-Auswüchsen: Der Sound lief sozusagen einher mit
der aussergewöhnlichen Lokation.
Nur
zu schön, dass DJ Petrus auch seinen guten Beitrag
zum Le Bonheur geleistet hat. So viel, ausgenommen ein
paar Tröpfelchen zur Mittagszeit, so gut wie kein
Regen vom Himmel, und die Sonne trat zur meisten Zeit in
voller Pracht in Erscheinung. Um 22:00 Uhr dann noch ein
Feuer-Show (die wir leider nicht mehr mitnehmen konnten)
oben drauf gesetzt, und ein (fast, denn nichts ist
)
perfekter Tag sollte zu Ende gehen.
Wanderzirkus
hin oder her, dem Festival tat meiner Meinung nach der
Location-Wechsel keinen Abbruch, auch wenn andere das
sicherlich anders sehen mögen. Der Club-Longbeach
hatte seinen Reiz, aber auch das Plätzchen unter dem
Schneckenberg hält eine Portion Charme bereit,
welche Ansporn genug sein sollte, aufs Neue sich in diese
Konzert-Reise "Le Bonheur" zu begeben mit all ihren
farbenfrohen Ausschweifungen, Zwischenstationen,
Endstationen, Orte und Nicht-Orte. Gerne
mehr!
..."