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uncanny valley betriebsweihnachtsfeier

altes wettbüro - dresden

26.12.2011

[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild, gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt, gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb- oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you see is what you get! evtl. zu sehende verformungen und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen wir euch auch gerne die original-größen.]
 

kurz vor jahresende beglückt uns christian h. noch mit ein paar eindrücken aus dem alten wettbüro in dresden. kleine location, aber schon republik-weit bereits bekannt, u.a. auch deswegen, weil man das glück hatte, in einer groove-ausgabe vorgestellt worden zu sein. bitteschön... dankeschön...

"... das Label Uncanny Valley ist ein junges, aufstrebendes Kollektiv an befreundeten Musikern. Die Basis für all die Aktivitäten und künstlerischen Outputs bildet vorrangig - wie so oft - die Liebe zur Musik. Für die eigenbrödlerischen Feingeiste dieser Bande stehn Gemeinschaftsdenken vor Eigennutz, nicht umsonst hat dieses Imprint in jüngster Vergangenheit einen enormen Popularitätsschub in hiesiger Szenelandschaft einschl. dazugehöriger Qualitätskontrollinstanzen wie Fachzeitschriften á la Groove, De:Bug & Co erlangt. Ansässig im "Ballungsraum" Dresden-Leipzig ein weiteres Indiz für eine stets wachsende Musik-Community im Osten unseres Landes.

Frontman dieses inspirierenden Zirkels, nebst anderen Querköpfen, ist Albrecht Wassersleben. Ihm haben wir unsere Einladung zur hauseigenen Betriebsweihnachstfeier im Alten Wettbüro, welches neben der Showboxx in Dresden die zentrale Anlaufstelle für anspruchsvolle Elektronik-Musik in der Landeshauptstadt Sachsens darstellt, zu verdanken. Ein origineller Titel von Veranstaltung, welche natürlich hinsichtlich Ablauf, Stimmung, Atmosphäre in keinster Weise mit den üblichen "Betriebsweihnachtsfeiern", wie ihr sie kennt, zu vergleichen ist (Im Grunde werden bei Uncanny Valley wöchentlich solche Feiereien abgehalten...).

Wir erinnern uns noch gerne an den, um weiterhin aus den unternehmerischen Sprachgebrauch zu schöpfen, "Kick-Off"-Termin im Juli 2010 bei unserem geliebten Festival "Nachtdigital". An jenem Wochenende wurde das Label sozusagen "kurzerhand" geboren, nachdem die Veranstalter bei den "Künstlern aus dem Land der Ahnungslosen" anfragten, ob sie nicht die Seebühne für einen Tag hosten möchten. Des Weiteren dürfen wir uns glücklich schätzen, die Sause auf dem "Sleepless-Floor" des diesjährigen MELT!-Festivals (siehe review) miterlebt zu haben. Auch dort gab es ein Label-Showcase, einen halben Tag lang. Auf Einladung/Empfehlung von Gerd Janson, einem geschätzten DJ-Kollegen und Groove-Autor. Und so passierts: Die alle Seiten ansprechende, globale Passion für Musik schafft Verbindungen und Netzwerke, durch solch Gruppierungen wie Uncanny Valley erfährt die Szene erfrischende "Add-Ons", in so manchen Fällen ganze "Re-Ups".

Vor allem ein Jakob Korn, sozusagen "Speerspitze" dieses angriffslustigen Heeres, begeistert immer wieder aufs neue die House-Jünger durch seine ausgefallenen Produktionen. Der jüngste Beweis, schwarz auf weiß, hierfür ist die Spitzenplatzierung seines Tracks "She" im Groove-Jahrespoll-Ranking. In sozialen Gefügen ist eine differenzierte Ausformung der Bekanntheitsgrade von Personen der natürliche Lauf der Dinge und als etwas gewinnbringendes zu betrachten, da gerade solche Leute im Zuge ihrer Entwicklung und Öffentlichkeitspräsenz den Rest der Anhänger "mit ziehen" und gesamtheitlich dem System Aufschub verleihen. Jakob Korn ist in diesem Fall das beste Beispiel, ohne die Leistung der noch Mitwirkenden schmälern zu wollen.

Kommen wir zum 1. Weihnachtsfeiertag, dem Sonntag, Schaubühne von Qualitäten das bereits angesprochene Wettbüro. Dieses versprüht durch seine beschauliche Größe (schon bald sollten sich lange Schlangen vor dem Eingang bilden...) und gemütliche, rustikale Einrichtung eher eine "Kneipen-Romantik" als denn ein erwartetes, wir waren noch nie in dieser Institution, "Club-Feeling". Die überschaubare Tanzfläche mit dem DJ-Pult auf Augenhöhe bietet eine intime, innige Beziehung von Auftretenden zu Publikum, die Künstlern kommen erst gar nicht in die Lage ihre Arbeit autonom "abzusitzen". Diese Umstände fordern noch mehr gegenteiliges Einfühlungsvermögen beider Parteien und schaffen ein wechselseitige Pushen und Steigerung des Euphorielevels.

Ob Albi, Cuthead, Carl + Max, Conrad + Steve oder letzten Endes Jakob Korn, was die tobende Menge an Gästen (der Raum war stickend heiß) geboten bekam, war in erster Linie ein über-beseelter Mischmasch - hier im positiven Sinne zu verstehen - aus den Sphären des House, Techno, Dubstep, ja sogar R´n´B - und nicht zuletzt Soul. In allem ein buntes, breitgefächertes Programm, passend zu den sympathischen Köpfen hinter den Live-Controllern, Roland-Synthesizern, Apple-MacBooks und anderen Technik-Gadgets. Man braucht sich nun nicht im geringsten wundern, dass an dieser, zeitlich etwas verspäteten, Weihnachtsfeier sich alle Beteiligten über die vielen Geschenke - im tieferen Sinn - erfreuen konnten. Wer an Heiligabend nichts bekommen hatte, konnte hier mit vollen Händen das Alte Wettbüro verlassen.

Ohne weitere große Worte zu verlieren. Liebes Uncanny Valley, die Vorsätze fürs neue Jahr können nur lauten: Be cool, stay hard, make love. Oder einfach: Bleib so wie du bist! Bis nächstes Weihnachten, bzw. - in der Hoffnung - schon eher! Prosit ..."

2011 by bullytm, pics & text by chris h.] - powered by STORM Urban Water H2O + ENERGY !





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