[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild,
gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt,
gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne
nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb-
oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you
see is what you get! evtl. zu sehende verformungen
und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund
der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung
eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit
groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen
wir euch auch gerne die
original-größen.]
kurz
vor jahresende beglückt uns christian h. noch
mit ein paar eindrücken aus dem alten wettbüro
in dresden. kleine location, aber schon republik-weit
bereits bekannt, u.a. auch deswegen, weil man das
glück hatte, in einer groove-ausgabe vorgestellt
worden zu sein. bitteschön...
dankeschön...
"...
das Label Uncanny
Valley
ist ein junges, aufstrebendes Kollektiv an befreundeten
Musikern. Die Basis für all die Aktivitäten und
künstlerischen Outputs bildet vorrangig - wie so oft
- die Liebe zur Musik. Für die
eigenbrödlerischen Feingeiste dieser Bande stehn
Gemeinschaftsdenken vor Eigennutz, nicht umsonst hat
dieses Imprint in jüngster Vergangenheit einen
enormen Popularitätsschub in hiesiger
Szenelandschaft einschl. dazugehöriger
Qualitätskontrollinstanzen wie Fachzeitschriften
á la Groove, De:Bug & Co erlangt.
Ansässig im "Ballungsraum" Dresden-Leipzig ein
weiteres Indiz für eine stets wachsende
Musik-Community im Osten unseres Landes.
Frontman
dieses inspirierenden Zirkels, nebst anderen
Querköpfen, ist Albrecht
Wassersleben.
Ihm haben wir unsere Einladung zur hauseigenen
Betriebsweihnachstfeier im Alten
Wettbüro,
welches neben der Showboxx in Dresden die zentrale
Anlaufstelle für anspruchsvolle Elektronik-Musik in
der Landeshauptstadt Sachsens darstellt, zu verdanken.
Ein origineller Titel von Veranstaltung, welche
natürlich hinsichtlich Ablauf, Stimmung,
Atmosphäre in keinster Weise mit den üblichen
"Betriebsweihnachtsfeiern", wie ihr sie kennt, zu
vergleichen ist (Im Grunde werden bei Uncanny Valley
wöchentlich solche Feiereien abgehalten...).
Wir
erinnern uns noch gerne an den, um weiterhin aus den
unternehmerischen Sprachgebrauch zu schöpfen,
"Kick-Off"-Termin im Juli 2010 bei unserem geliebten
Festival "Nachtdigital". An jenem Wochenende wurde das
Label sozusagen "kurzerhand" geboren, nachdem die
Veranstalter bei den "Künstlern
aus dem Land der
Ahnungslosen"
anfragten, ob sie nicht die Seebühne für einen
Tag hosten möchten. Des Weiteren dürfen wir uns
glücklich schätzen, die Sause auf dem
"Sleepless-Floor" des diesjährigen MELT!-Festivals
(siehe
review)
miterlebt zu haben. Auch dort gab es ein Label-Showcase,
einen halben Tag lang. Auf Einladung/Empfehlung von Gerd
Janson, einem geschätzten DJ-Kollegen und
Groove-Autor. Und so passierts: Die alle Seiten
ansprechende, globale Passion für Musik schafft
Verbindungen und Netzwerke, durch solch Gruppierungen wie
Uncanny Valley erfährt die Szene erfrischende
"Add-Ons", in so manchen Fällen ganze "Re-Ups".
Vor
allem ein Jakob Korn, sozusagen
"Speerspitze" dieses angriffslustigen Heeres, begeistert
immer wieder aufs neue die House-Jünger durch seine
ausgefallenen Produktionen. Der jüngste Beweis,
schwarz auf weiß, hierfür ist die
Spitzenplatzierung seines Tracks "She" im
Groove-Jahrespoll-Ranking. In sozialen Gefügen ist
eine differenzierte Ausformung der Bekanntheitsgrade von
Personen der natürliche Lauf der Dinge und als etwas
gewinnbringendes zu betrachten, da gerade solche Leute im
Zuge ihrer Entwicklung und
Öffentlichkeitspräsenz den Rest der
Anhänger "mit ziehen" und gesamtheitlich dem System
Aufschub verleihen. Jakob Korn ist in diesem Fall das
beste Beispiel, ohne die Leistung der noch Mitwirkenden
schmälern zu wollen.
Kommen
wir zum 1. Weihnachtsfeiertag, dem Sonntag,
Schaubühne von Qualitäten das bereits
angesprochene Wettbüro. Dieses versprüht durch
seine beschauliche Größe (schon bald sollten
sich lange Schlangen vor dem Eingang bilden...) und
gemütliche, rustikale Einrichtung eher eine
"Kneipen-Romantik" als denn ein erwartetes, wir waren
noch nie in dieser Institution, "Club-Feeling". Die
überschaubare Tanzfläche mit dem DJ-Pult auf
Augenhöhe bietet eine intime, innige Beziehung von
Auftretenden zu Publikum, die Künstlern kommen erst
gar nicht in die Lage ihre Arbeit autonom "abzusitzen".
Diese Umstände fordern noch mehr gegenteiliges
Einfühlungsvermögen beider Parteien und
schaffen ein wechselseitige Pushen und Steigerung des
Euphorielevels.
Ob
Albi, Cuthead,
Carl + Max, Conrad +
Steve oder letzten Endes Jakob
Korn, was die tobende Menge an Gästen
(der Raum war stickend heiß) geboten bekam, war in
erster Linie ein über-beseelter Mischmasch - hier im
positiven Sinne zu verstehen - aus den Sphären des
House, Techno, Dubstep, ja sogar R´n´B - und
nicht zuletzt Soul. In allem ein buntes,
breitgefächertes Programm, passend zu den
sympathischen Köpfen hinter den Live-Controllern,
Roland-Synthesizern, Apple-MacBooks und anderen
Technik-Gadgets. Man braucht sich nun nicht im geringsten
wundern, dass an dieser, zeitlich etwas verspäteten,
Weihnachtsfeier sich alle Beteiligten über die
vielen Geschenke - im tieferen Sinn - erfreuen konnten.
Wer an Heiligabend nichts bekommen hatte, konnte hier mit
vollen Händen das Alte Wettbüro verlassen.
Ohne
weitere große Worte zu verlieren. Liebes Uncanny
Valley, die Vorsätze fürs neue Jahr können
nur lauten: Be cool, stay hard, make love. Oder einfach:
Bleib so wie du bist! Bis nächstes Weihnachten, bzw.
- in der Hoffnung - schon eher! Prosit
..."