[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild,
gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt,
gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne
nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb-
oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you
see is what you get! evtl. zu sehende verformungen
und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund
der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung
eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit
groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen
wir euch auch gerne die
original-größen.]
christian
h. ist weiter auf der suche nach der ultimativen party,
dem über-festival... nach neuen eindrücken und
den immer wieder noch besseren thrill! dieses wochenende
beim th!nk festival am nordstrand in leipzig, am
cospudener see... bittesehr &
dankeschön!
"...
Das Rezept, während der Sommermonate ein
erfolgreiches Festival auf die Beine zu stellen,
funktioniert recht einfach: eine Location, die
idealerweise einen Strand, in jedem Fall aber eine
irgendwie sonst ansprechende Kulisse zu bieten hat, eine
Menge in die Pampa (Stichwort "Pampa" - dazu später
mehr!) gekarrte Technik und Getränke sowie ein
Line-up, dass die zu erwartende Gästeschar auch
tatsächlich aus den städtischen Clubs und
Diskotheken in die Natur lockt. All das haben die Macher
des TH!NK?-Festivals (welche Namensbetitelung als Mix aus
Buchstaben und Satzzeichen, die ich persönlich
übrigens überaus reizvoll empfinde) aufs
Vorbildlichste berücksichtigt: Der längste
Sandstrand Sachsens am Cospudener See im Leipziger Umland
ist Austragungsort der diesjährigen
Veranstaltung.
[anm.d.red.:
die kleinigkeit "wetter", thematisiert christian ein
paar zeilen/absätze weiter
unten...]
Und
weil der Pressetext sich so schön liest,
möchten wir euch diesen, ergänzend zu den
einleitenden Worten, nicht vorenthalten: "TH!NK? belegt
die Behauptung dieser These. Es ist ganz einfach: Eine
Bühne direkt am Strand, das Wasser so nah, dass Du
darin tanzen kannst, während die Künstler
performen, deren Musik Dich antreibt. Die
Rahmenbedingungen sind dafür geschaffen, den Rahmen
zu sprengen. Deine Gedanken sind hier so frei wie Deine
Bewegungen. Es geht weiter als Du dachtest. Du gehst
weiter! Hier ist ein Ort gelebter Visionen. Die Vision
treibt an, Freiheit schwingt mit. Wieder werden bekannte
auf weniger bekannte Künstler treffen, neuer Sound
kann entdeckt und bewährter genossen werden - Deinem
Feiern sind keine Grenzen gesetzt."
Das
hört sich doch alles schonmal recht nett an.
Zumindest boten die Vorankündigungen in Presse und
Media genug Stoff, die eigene Vorfreude in ausreichende
Höhen zu katapultieren, so dass man gar nicht mehr
überlegen musste, an besagtem Wochenende seine
Stiefel woanders hinzusetzen, als auf den körnigen,
weitläufigen Untergrund des Strandes am Cospudener
See. Und so stand das kleine aber feine - in jeglicher
Hinsicht - Leipziger Festival schon lange auf unserer
"Agenda".
Oben
erwähnte Rahmenbedingungen sind allesamt Faktoren,
welche von Veranstalterseite entsprechend feinjustiert
werden können und demnach "beherrschbar" sind.
Ehrgeiz, Motivation, Geschmack, Know-How, Organsiation...
allesamt Mittel, welche "in der Hand" der Menschen
liegen. Während es auf der Kehrseite Umstände
zu schaffen gilt, die jenseits des Machbarkeitsbereiches
liegen; für welche man bestenfalls mit Hoffnung und
Glaube entgegen halten kann. Die Rede ist von dem nicht
alles, aber vieles bestimmende Wetter. Von welchem
besonders die Festivalsaison in Abhängigkeit steht,
da die überwiegende Zahl an Open Airs - wie der Name
schon sagt - nicht in Zelten "abgefeiert" wird. So auch
das Th!nk?-Festival.
Doch
Entwarnung. Im Nachhinein kann die eingangs gestartete
Akkumulation schöner Dinge getrost fortgeführt
werden, denn die Wetterlage am Sonntag stand diesen in
Nichts nach. Man möchte meinen: Nur "passend". Es
wäre ein Jammer, wenn dem nicht so gewesen
wäre. Aber möchten wir nicht gleich den
Weltuntergang herbeischreien; schließlich ist das
Th!nk? schon öfters dem Zorn Petrus ausgesetzt
gewesen. Und anscheinend schadlos überstanden, all
die letzten Jahre.
Doch
so kam man nun gegen Sonntag Mittag an, in bester Laune
versteht sich natürlich - und ganz ohne
Gummistiefel, und konnte sich auf einen Tag voller
Feierei, wie es der Headliner zu sagen pflegt, freuen.
Der Schauplatz der Künste aufgeteilt auf zwei
übersichtlich-strukturierte Floors mit einem Mix aus
gestandenen Persönlichkeiten und Newcomern. Für
Letztere selbstverständlich die größere
Bühne, man sagt dazu (wie immer) Mainstage,
herhalten musste. Diese direkt am Wasser bzw. Strand
gelegen hat eine exponente Stellung auf dem Gelände,
die Besucher dieses Ortes durften sich am
uneingeschränkten Seeblick mit Sonnenuntergang in
den späten Abendstunden erfreuen. Gleichwohl es
keineswegs die kleinere Bühne abzustufen gilt, die
besonders durch ihre geminderte
Maßstäblichkeit und detailreiche, dekorative
Ausschmückung abermals ein "charmantes" Bild
ablieferte. Gerade sind oftmals die weniger pompös,
aufgemotzten Bühnenkulissen reizvoll, erst recht
wenn die Musiker auf Augehnhöhte mit dem Publikum
auftreten (im Club-Kontext wäre hier als Beispiel
das Robert Johnson in Offenbach oder das Harry Klein in
München zu nennen).
So
bespielten Künstler wie Chris
Manura, Daniel Bortz,
Andreas Ekhardt, Peter
Invasion, Sven Tasnadi &
Juno06 b2b u.a. auf der, wie sie so
dezent-understatement betitelt wird: "Lawstage".
Letztgenannte
DJs konnten wir leider nicht erleben aufgrund
verspäteter Ankunftszeit, jedoch dürften die
beiden mit noch relativ wenig Publikumsandrang
konfrontiert gewesen sein. Das Gelände füllte
sich nämlich erst ab 14:00 Uhr/ 15:00 Uhr zusehends.
Anfänglich der Himmel noch wolkenverhangen, gab er
sein sattes Blau mit zunehmender Tageszeit immer mehr
preis.
Sicherlich
jeder Künstler "aller Ohren" wert, besonders jene
aus dem "Kann"-Umfeld, möchten wir nun doch unsere
Höhepunkte herausheben.
Da
wären zum einen Mathias Kaden mit seinem treuen
Weggefährten und Schunkelfreund Stefanik zu nennen
(Zweiteren wir zum letzten Mal im blub Village über
den Weg liefen - siehe
review),
welche abermals - wie kann es auch anders sein - ein Set
par excellence hinzauberten. Gepaart mit dem typischen
"kade´schen" Körpereinsatz war es
ausgeschlossen, sein Tanzbein still zu halten. Zum
Anderen gilt besonderen Dank auszusprechen an Pampa (da
haben wir sie wieder... und schon macht sich Vorfreude
auf - doch das ist ein anderes Kapitel. Fortsetzung
folgt!), konkreter: DJ Koze. Und man
kann es nach vergangenen Sonntag nur nochmals
erwähnen: DJ Koze scheint ein Gott zu sein. Ein Gott
unter vielen anderen Göttern (wie z.B. Dixon,
welcher uns aber an diesem Ort verwehrt blieb).
Spaß beiseite.
Die
Musik des Label-Masterminds Koze war verpackt in einem
gewohnt konzentriert, spannungs-geladenen Set, an jenem
Tag besonders perkussion-lastig. Da schadete es auch
nicht neben dem Tanzen auf die Lufttrommel mit den
Händen zu klatschen. Oder die Hände vor Freude
einfach in die Höhe zu reißen. Mit dieser
Musik konnte man jedenfalls eine Menge anstellen. Das
feierwütige Publikum, welches im Großteil
nachvollziehbar aus Stadt/Ballungsgebiet Leipzig bestand
(und die wissen "wie´s geht"!), wusste diese
jedenfalls zu schätzen. Die Stimmung war bombastisch
und peilte in Richtung des Siedepunktes.
Jener
wurde, erwartungsgemäß, im Rahmen des Finale
Furioso in Form von Sven Väth
erreicht. Denn was für eine mächtige Soundwand
türmte dieser an dem in Abendrot getauchten Ort auf?
Die Richtung bestimmend, die Message eindeutig: R A V E !
Basslastig ohne Zweifel, aber weitaus mehr als monotoner,
straighter Techno-Allerlei-Brei! Es war das typische
Väth-Set, welches nie langweilig wurde, da durch
entsprechende Variationen unterschiedlicher
Trackausformungen der berühmte Spannungsbogen
herausgemeiselt wurde; stets durchzogen von den ebenso
bekanntem "roten Faden". So unterschiedlich manches in
den Ohren erklang, so harmonisch setzte sich am Ende das
Sound-Puzzle zusammen. Väth halt. Gude Laune! Und
welch besseren Abschluss hätte sich das TH!NK? wohl
verdient?
Die
letzten Minuten können wir leider nicht beurteilen,
die Vermutung liegt jedoch nahe, dass gerade der
Abschluss des Väth-Sets bombastisch gewesen sein
muss. Für Herrn Väth, so
souverän-lässig er den "BIG-Sound" über
die Bühne bringt (nach über 30-jähriger
Erfahrung im DJ-Bizz auch nicht anders zu erwarten), war
dies vlt. nur das "Warmwerden" für die After-Hour in
der "Tille" (= Distillery, liebevoll von der Leipziger
Feierszene so genannt). Wer weiß. Wir haben uns
heiß getanzt; bzw - um auf den Pressetext zu
antworten: JA! unsern INNEREN RAHMEN haben wir gesprengt!
Danke! ;)
..."