[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild,
gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt,
gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne
nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb-
oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you
see is what you get! evtl. zu sehende verformungen
und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund
der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung
eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit
groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen
wir euch auch gerne die
original-größen.]

wie
gehts jena im september 2012 aus unserer sicht?
ausgezeichnet. freude am tanzen (fat) wächst und
gedeiht, die strand22 bar ist endgültig fest
verankert gewesen im sommerlichen vorabend-treiben mit
allerhand beeindruckenden dj-gästen (siehe z.b.
unser eröffnungsreview
dort aus april) und das fat-zugpferd mathias kaden
rückt stetig und beharrlich immer mehr auf zu den
"großen" der dj-championsleague.
dass
mathias dennoch der erdige sympath und insbesondere
music-lover par excellence bleibt, erscheint da fast
schon selbstverständlich. auch wenn es sicher schwer
fällt, nicht in den strudel aus sex & drugs
& yachten unterzugehen. von unserer seite aus, sei
ihm das molto dolce vita mehr als gegönnt, denn er
hats verdient. und das er seinen "roots" treu
bleibt, zeigt beispielsweise auch in diesem
herbst-/wintersemester die klanglauf
serie hier im kassa, bei der er eigentlich fast immer als
warmup man agiert.

understatement,
er ist sich eben nicht zu schade trotz seines erfolges
eben für die jeweiligen gäste die herdplatten
vorzuwärmen. außerdem mal ehrlich, wer
könnte es besser als mathias mit seinen vielen
jahren an erfahrung hier im dienste für das jenaer
publikum.
so
haben wir es natürlich auch heute versucht, so
früh wie möglich da zu sein, um eben von diesem
warmup-block noch so viel wie möglich mitzubekommen.
immerhin, kurz nach 24uhr waren wir drin und vor
ort.
wären
wir ein veranstalter für elektronische
bildungsreisen (manche meinen hämisch, dem wäre
bereits so... grins), würden wir unsere kunden erst
zum strand22
führen, nachmittags ein wenig schwofen sowie die
beine im wasser baumeln lassen, ein besuch des
fat-plattenladens, danach durch die altstadt jenas zum
essen sowie gemütlichen trinken und den
krönenden abschluss würde dann
selbstverständlich so ein klanglauf-, wahlweise
schöne-freiheit-abend (immer mittwochs) im kassa
bilden! und keine angst, je nach saison, kann der
"beine-im-wasser-baumeln"-teil auch durch die
schneebrettbar22
(hoffentlich auch wieder dieses jahr) und
glühweintrinken ersetzt werden.
übrigens,
der strand22 wird jetzt am kommenden 2.10. sein
herbstliches, aber dennoch fulminates ende der
diesjährigen saison mit allerlei trubel (u.a. DOP!)
begehen.
so
bekamen wir also auch heute noch ordentlich was vom
mathias und seinem (man möchte fast meinen)
naturgemäß tollem set mit, bevor es dann
überging zu den gästen aus münchen,
dario und marco zenker.
bzgl.
mathias im detail, verweisen wir etwas auf das review vor
einigen wochen im plauener zooma oder auch seinen
darbietungen, die wir im sonnemondsterne-review jeweils
festgehalten haben! ganz allgemein kann man jedoch sagen,
dass es so langsam aber sich auch für mathias zeit
wird (sein kollege aus leipzig, matthias tanzmann, hat
dies jüngst bereits geschafft mit der fabric65),
seinen eigenen fabric-mix abzuliefern (für eine
groove-cd reichte es ja bereits schon vor
längerem...) und auf neues album warten wir auch
sehr sehr gespannt!
die
gäste die mathias heute präsentierte, waren die
gebrüder marco zenker und dario zenker
aus münchen. letzterer etwas reicher an dienst- und
lebensjahren. los ging es jedoch erst einmal mit dem
liveset des jüngeren bruders marco.
den
infos auf facebook & co nach, spielt marco komplett
improvisierte live-sets, d.h. alles wird direkt vor ort
arrangiert und kreativ aufgeladen. nichts von der stange,
auch wenn das natürlich für uns als
nicht-technik-nerds schwierig zu überprüfen
ist.

der
sound war (man möchte fast sagen
münchen-typisch) ziemlich geladen und technolastig.
der detroit-aufkleber auf dem synthie machte also
durchaus sinn, ähnlich wie der an anderer stelle im
kassa platzierte abe-duque-aufkleber "oh my god,
it´s techno music"!
soweit
wir das beurteilen können, treten sie damit ein
münchen-typisches erbe (wenn man mal nicht auf die
weiter zurückliegende moroder disco ära schaut)
an. clubs wie das ultraschall (1 und 2), standen eben
für diesen detroit techno sound, ähnlich wie
für lupenreinen electro (á la lester jones,
den funkstörungsleuten etc.). wobei, wenn wir es
recht bedenken, jemand wie dj karotte oder ein stück
weit auch tobi neumann, haben dort im ultraschall auch
das disco-erbe aktiv verfolgt (z.b. auf dem
flokati-floor).
lange
rede, kurzer sinn, münchen ist vielseitiger als man
denkt und geschichtsträchtiger als der weiterhin
währende berlin-hype vermuten ließe. alleine
die geschichten zu den o.g. moroder-zeiten und dem daraus
hervorgehendem studio, würden bändeweise
bücher füllen.
aktuell
ist die szene in münchen auch lebhafter denn je, mit
clubs wie dem harry klein (in dem auch die zenkers zu
finden sind), der roten sonne oder auch dem bob beaman
club, welche allesamt künstlertechnisch alles auf
sich vereinen, was sich auch in berlin die klinke in die
hand gibt. auch wenn der direkte vergleich mit berlin
weiterhin etwas hinkt. dafür ist münchen nach
wie vor einfach eine spur zu teuer. um preise, wie wir
sie hier (dankenswerterweise) im kassa finden (der
ehrliche white-russian-cocktail kostet weiterhin 4,50
eur!!!), beneidet man uns dort sicherlich (und in berlin
mit sicherheit auch)!
anyway,
marco zenker heute abend spielte schon technolastig, aber
nichts destro trotz ein sehr seeliges live-set. das
heißt immer wieder aufgelockert durch helle spuren
oder elemente, die insgesamt einen lebensbe-ja-enden
eindruck hinterließen und natürlich für
ordentlich bewegung unter dem kassa-dach
sorgten!

ein
stück weit konträr zu seinem bruder dario, der
danach mit seinem dj-set an beste ultraschall zeiten
erinnerte und in sachen techno music, eine ganze spur
mehr "donnerte", als die bisherigen darbietungen von
mathias und marco.

gefiel
auch und hatte natürlich ebenfalls seinen reiz, aber
man merkte schon ein wenig, dass das einem teil des
kassa-publikums doch einen tick zu derbe war. ggf. lags
aber auch nur an der vorangeschrittenen stunde, dass sich
das kassa nun ein wenig leerte.
gut,
wir als verkappte house-muschis (vielleicht sollte ich
besser sagen, "ich" als verkappte...) können
immerhin als ausrede für unser gehen um
halbfünf angeben, dass wir ja noch einen knapp 100km
langen heimweg antreten mussten.
doch
wie auch immer man das geschehen heute abend für
sich persönlich bewertet, alles in allem, kann man
auf ein neues sehr zufrieden sein. was speziell uns
angeht, schließen wir uns dem zum einen
ausdrücklich an und zum anderen, finden wir es so
oder so immer spannend, auch mal bis dato in
thüringen noch nicht vertretene djs/künstler in
natura zu gehör zu bekommen und soweit ich mich
entsinne, dürfte das heute abend für die beiden
zenkers das erste thüringen-, mindestens aber mal
kassablanca-date gewesen sein (ihr dürft mich da
aber gerne eines besseren belehren, sollte mir was
entgangen sein).
abschließend
also: gut gemacht, munich techno machine!







