[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild,
gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt,
gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne
nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb-
oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you
see is what you get! evtl. zu sehende verformungen
und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund
der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung
eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit
groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen
wir euch auch gerne die
original-größen.]
also
genau genommen war der erste gedanke an diesem (viel zu
frühen) sonntag morgen vielleicht doch besser einmal
"auszusetzen". man kennt diese innere stimme, die
berühmt ist für (vor)sätze wie "ich trink
nie wieder etwas", was bekanntlich meist genau 5 werktage
hält, wenn überhaupt. gut, dass sich diese
innere stimme auch heute nicht durchsetzte. wir
hätten es sonst bitter bereut!
letztes
jahr startete man anlässlich des
krämerbrückenfestes erstmalig die veranstaltung
kings of (electronic) castle hier oben auf
dem petersberg (siehe unser review
dazu) und heute gab es die 2013er ausgabe davon.
scheinbar - auch dieses jahr - bietet das
krämerbrückenfest günstige
rahmenbedingungen im sonst so harrschen und
ordnungsamtgeplagten veranstaltungsort erfurt!
die
location beeindruckte uns auch heute wieder mit ihrer
seitlichen lage am petersberg, direkt angrenzend an die
dicken mauern der citadelle auf der festungswiese. 15
euro vorverkauf und 18 euro abend/nachmittags-kasse
halten wir da sogar für ausgesprochen angemessen,
denn schließlich will so eine ausnahmelocation auch
bezahlt werden, krämerbrückenfest hin oder her.
noch dazu hat man die wiese so ausstaffiert, dass jeder
genügend sonne, aber auch - fast noch wichtiger -
ausreichend schatten abbekommen konnte. dass jeder
ausreichend und wohlfrequentierten bass abbekam,
dafür war selbstverständlich auch reichlich
gesorgt.
diese
grundvoraussetzungen für ein gelungenes openair
verknüpfte man dieses jahr mit marcus
meinhardt, monkey safari, mollono bass
(live), sven uk, philipp kalisch, ku
dexter, network brothers, minilex und
der minimalistin.
wie ihr
euch auf grund unserer einleitung oben sicher denken
könnt, war frühes erscheinen schlichtweg
organisch/physikalisch nicht möglich. im gegenteil,
angesichts unseres zustands erachten wir unsere ankunft
16.30uhr schon für ausgesprochen
beachtlich!
aber es
rächte sich dahingehend, dass wir erst mit dem
live-set von mollono bass ins geschehen
einstiegen.
wobei
die rache ausgesprochen süß ausfiel, denn das
liveset von molle, wie der nordostdeutsche sich als
mitglied von kombinat100 auch nennt, lieferte schon
einmal ein gutes set ab, was passend zum wetter auch
nicht mit emotionen sparte. das heißt kein
ausschließlich trockener rhythmus zum leicht
mitwippen und hin-/herschunkeln, sondern
gefühlshochs-/tiefs mit ordentlich dampf.
kommen
wir zur zweiten überraschung unseres wochenendes:
monkey safari.
wir/ich
müssen jedoch vorweg schicken, dass wir - shame on
us - bisher noch keine gelegenheit fanden, die beiden
betreiber des charles
bronson
in halle/saale einmal zu gehör zu bekommen in freier
wildbahn. also gingen (wie immer eigentlich...)
aufgeschlossen und unvoreingenommen an das set ran.
ausserdem freut uns sehr, dass halle/saale durch den
vorzeigeclub der beiden auch kulturell etwas mehr
bereichert wird.
also,
monkey safari heute. wenn oben bei mollono schon von
emotionen die rede war, so setzte sich das bei den
monkeys ungebrochen fort. hier und da versehen mit einem
gewissen humor, wir möchten fast sagen plattenwitz.
es machte ausgesprochen spass den beiden zuzuhören
und es sich während der unteren spannungskurven auf
der picknickdecke gemütlich zu machen sowie bei den
nach oben zeigenden spannungstracks dann zu erheben und
eben zu tanzen.
so ging
das im grunde das gesamte set lang und uns - als freunde
von durchwachsenen, abwechslungsreichen sets - gefiel es
fantastisch. mehrmals erwischten wir uns dabei, wie wir
auf unserer decke in gedanken dem aktuellen track
nachschwelgend unser gesicht gen sonne ausrichteten und
einfach nur den moment genossen. und ebenso mehrmals
erwischten wir uns beim im gras zu den etwas geladeneren
tracks mittanzen (weswegen die anzahl der fotos von den
beiden auch sehr begrenzt ausfällt).
bzgl.
des plattenwitzes fällt uns auf die schnelle noch
konkret der track "i´m your
pusherman" (mutmaßlich im NICHT-edit
click)
von curtis mayfield ein. genial!
zusammenfassend:
unsere zweite große überraschung dieses
wochenende (nach dem slow-disco set von hw rhapsody am
tag zuvor!). wir mögen diese spiel- und
experimentierfreude! und fürs protokoll - unbedingt
besuch im charles bronson in halle anpeilen!
ein
weiteres und für viele dann das highlight des
openairs war marcus meinhardt, der im anschluss ab
ca. 19.30uhr übernahm und den restlichen abend bis
zum ende 22uhr spielte (zumindest ende hier auf der
wiese, weiter gings dann noch indoor in der
festungsbäckerei).
marcus
ist so eine art kulturbotschafter, der aus thüringen
stammend schon seit langer zeit seine zelte in berlin
aufgeschlagen hat. davor hatte er sich insbesondere durch
seine dienste in der muna sowie bei sonnemondsterne (da
auch meist im muna-zelt) einen über thüringen
weit hinaus reichenden namen/ruf erspielt. er ist auch
wesentlich dafür verantwortlich, dass auffallend
viele thüringer djs durch seine "home sweet home"
reihe in z.b. berlins arena (siehe
review)
eine plattform finden.
marcus
ist neben marco resmann und hawk grunert der mann hinter
upon
you records
und hat - neben unzähligen weiteren aktivitäten
- seit geraumer zeit eine hochbeachtete residency im
altehrwürdigen watergate inne.
sein
set heute war - im besten sinne - das geradeste (von den
uns gehörten djs) und insbesondere gen schluss am
explosivsten. alles andere hätte auch sehr
verwundert, schließlich hat er - wie kaum ein
anderer - jahrelange erfahrung mit dem thüringer
publikum gesammelt.
was uns
angeht, war es aber so langsam an der zeit, dem gedanken
von sonntag morgen dann doch rechnung zu tragen und es
gut sein zu lassen. so haben wir - offen gesagt - die
letzten und damit wohl explosivsten momente zu gunsten
der noch anstehenden rückfahrt gecancelt.
so
verließen wir mit viel sonne herzen (noch bevor
diese gänzlich unterging) die landeshauptstadt und
können alles in allem nur sagen: gut gemacht,
wirklich ausgesprochen gut gemacht!