[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild,
gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt,
gebilde
2. bei
szenemag für gewöhnlich ohne nachbearbeitung in
"reinform". keine verwendung von farb- oder sonstigen
filtern, keine manipulation, what you see is what you
get! evtl. zu sehende verformungen und lichteffekte
entstehen ausschließlich auf grund der
gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung eines
konventionellen fotoblitzes.
3. die
umrandeten fotos sind mit
groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen
wir euch auch gerne die
original-größen.]
rastlos,
ruhelos... kein kostbares wochenende darf im sommer
einfach verschwendet werden... und so ist unser chris h.
diese woche beim th!nk? festival in/bei leipzig... hier
seine eindrücke - besten dank:
"...
und da steht er wieder. Eine Woche später. Waren wir
vergangenen Samstag noch verwurzelt mit "einem" bzw. DEM
"Schlaflosen Floor" (melt
festival),
so stehen wir nun gedanklich auf einem anderen,
sandgesäumten Platz nahe einem See. Und eben vor
jenem Herren, welcher mit seiner
melodisch-harmoniegetränkten "Kater-Mukke" (er
könnte sich stilistisch sicherlich gut in das
Musikprogramm im kreativ-wuchernden Holzkomplex am
Spreeufer einfügen
) "Wochenende Ein" -
"Wochenende Aus" - die Menschen so glücklich macht.
Die Rede ist von dem "Rote-Sonne"-Residenten
Daniel Bortz, stehend auf der Empore
der DJ-Kanzel auf der "Lawstage" (schöner Name).
Auch ist die Rede vom "Th!nk?" Open Air am Cospudener See
in Leipzig.
War
es an besagtem Samstag in Ferropolis (nur zu gern
würde ich weitere Worte über oben genannten
Floor verlieren - auch wenn ich mich wiederholen
würde
) noch "Howling" von Âme, so
hören wir nun DEN Spectral-Klassiker "Mouth to
Mouth" von Audion. Laut - Fetter Bass - nicht enden
wollend - Hysterie - Achterbahnfahrt! Wenn man bedenkt,
welches Stück im Anschluss eingereiht wurde -
"Geffen" von Barnt" - kann man sich wohl aufs Leichteste
ausmalen, was für ein immenser Trip dieses
energiegeladene Set von dem Augsburger gewesen sein muss.
Und nun hab ich das vermeintlich Beste schon
vorweggenommen, denn für so manchen bzw. den meisten
"temporär Ortsansässigen" war dieser Auftritt
wohl DAS Highlight an diesem - abermals extrem sonnigen -
Sonntag. Da lässt man sich die Stimmung auch nicht
von Unwetterwarnungen zu späterer Stunde
trüben. Das (Gefühls-)Gewitter - im
übertragenen Sinne - hat schon längst woanders
angesetzt.
Frühestens
ab 10:00 Uhr (wenn man die Vorfreuden ausklammert). Denn
da öffneten sich die Pforten des weitläufigen,
lieblich mit Fahnen, Zelten, Holzkonstruktionen und
"Entwässerungsanlagen" ("Gemeinschaftsduschen",
"Wasserspeiern" und ein Feuerwehrauto - JA, das alles war
bitter nötig!!!) gestaltete Areal. Ein Anblick wie
eh und je und jedes Jahr (um genau zu sein zum 7. Mal -
Glückwunsch!). Überhaupt können die
Parameter nur gutes verheißen, noch dazu wenn man
die Synergieeffekte durch entsprechende Organisation und
Aufmachung bis aufs Äußerste ausreizt: Sommer,
Sonne, Strand, Wasser,
Techno (Palmen haben noch
gefehlt
(ja, das ist Kritik auf ganz hohem
Niveau!)). Das Th!nk?-Open Air ist eben nicht nur
für sein ausgeklügeltes Musikprogramm, erlebbar
auf den zwei Stages "Main-" und "Lawstage" -
empfehlenswert.
Doch
kommen wir zum Kern der Sache. Der Musik. Wie es sich zum
guten Ton gehört macht es sich immer ganz nett, wenn
man nicht nur die großen Headliner, sondern auch
"Frischlinge" ins Rampenlicht stellt. Und so haben die
Veranstalter ein Line-Up aufgestellt, welches sich analog
dem Schauplatz sehen lassen kann: U.a. mit Adam
Port, Marek Hemmann
*live*, Robag Whrume,
Kaden & Stefanik,
Chris Manura, Marbert
Rocel *live*, Lars-Christian
Müller, Lake People
*live*, Andreas Eckhardt,
Jan Blomqvist, Ellen
Allien, Ricardo
Villalobos und eben Daniel
Bortz. Wem das nicht genug war, der konnte
sich, sofern man nicht von einem Hitzeschlag getroffen
wurde (Dank Sei Gott den Feuerwehrleuten
), seine
Beine auf der After-Hour in der Tille "austreten". Dort
gaben sich u.a. Manamana und Rodhad die Klinke in die
Hand.
In
allem eine runde Sache. Besonders die
Live-Aufführungen waren allesamt ein Hingucker bzw.
"Hinhörer": Sowohl der "Ableger" von
Karocel - "Marbert Rocel" - mit der
niedlichen Stimme der Frontsängerin Antje Seifarth
aka "Spunk", welcher Sound stark an den Elektropop von
HVOB (das SMS-Festival lässt
grüßen
) erinnert, als auch der
Wahl-Berliner Jan Blomqvist, welcher
beweißt, dass sich Baladen und elektronische Musik
nicht ausschließen müssen, überzeugten
auf ganzer Linie bzw. Bühne. Ein Ping-Pong von
Euphorie und Extase, gar Hysterie, seitens des Publikums.
Und das durchweg bei nahezu allen auftretenden
Künstlern. Da hätte unser
Robag (Nachtdigital lässt
grüßen
), welcher im Anschluss an Jan
Blomqvist seine Klangeskünste präsentierte,
"Hier kommt die Sonne" gar nicht mehr ausschreien bzw.
-spielen müssen - denn Jedem sollte es bis dato mehr
als warm ums Herz gewesen sein (übrigens ein
abermals vorzügliches Set von Hr. Whrume).
Die
Headliner nach Marbert Rocel -
Allien, Hemmann
und Villalobos - vollzogen vor
großen LED-Wänden auf der Mainstage
abgeklärt ihr Handwerk. Klar, zu diesen Zeiten war
der Andrang groß. Die Menschen, ja man möchte
meinen Menschen"massen", hatten auch den nötigen
Platz zur Verfügung, da sich der Sandstrand noch
weit nach hinten in die Länge zieht. Mir
persönlich jedoch war die kleinere, "intimere"
Lawnstage sympathischer, nicht zuletzt weil mir die
Ausdifferenzierung der Musikspielarten noch
facettenreicher und interessanter erschien. Die
"Back2Back-Bank" Kaden-Stefanik auf der Main fuhren ohne
Zweifel ebenso stilvoll wie sicher in Manier eines Daniel
Bortz das Boot in den Hafen bzw. die Tänzer in die
Shuttlebusse (muss ich erwähnen, dass diese gerapelt
voll waren?!?).
Ich
hatte es schon erwähnt, aber ich bringe es nochmal
zum Ausruck: IN ALLEM eine runde Sache auf dem
schnuckeligen Open-Air am Cospudener See! Humane Preise
der Getränke und Mahlzeiten, entspannte
Atmosphäre, spannende Musik, glückliche
Gesichter. Die Sonne und das Gelände als Solches
taten ihr Übriges dazu. Es macht einfach Spaß,
auf dem Th!nk? zu sein und dem Alltagsstress zu
entfliehen. Tanzen macht Freude. Th!nk? macht Freude. In
Anbetracht der verheißungsvollen Entwicklung dieses
Open-Airs zeigt die Sonne nächstes Jahr sicherlich
wieder ihr lachendes Gesicht. Auch ohne Robag. Auch ohne
ein "Made To Stray" (Mount Kimbie) auf den Plattentellern
eines Daniel Bortz. Danke Th!nk?..."