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sonnemondsterne 10

bleilochtalsperre - saalburg

12.08.2006

ein paar pics liefert noch der ma-cell nach. vielen dank an www.feierei.de!



glücklicherweise sah es so wie hier auf dem bild auf dem festival-gelände NICHT aus. aber man kriegt eine vorstellung davon, wie es hätte aussehen können, wenn es wettermäßig schlechter ausgesehen hätte. aber ihr seht, es schien sogar die sonne am samstag nachmittag. tagsüber hat es zwar mal geregnet, aber das hielt nicht lange an. so blieb es auch in der nacht 2 von sonnemondsterne 10 trocken.

manche vertreten ja die meinung, dass der freitag generell der bessere/intensivere tag wäre. dafür gibts durchaus gute gründe, immerhin sind die meisten freitags noch "frischer" und erholter, als dann heute am samstag. andererseits stellt sich am samstag auch ein gewisses "jetzt erst recht" ein. so richtig bestätigen kann ich weder die eine, noch die andere these. vielmehr würd ich sagen, dass es sich ganz nach der energie der jeweiligen künstler richtet, in welche richtung die verteilung geht.

und da stand heute ganz oben kraftwerk auf der liste. kein schlechter schachzug, am 10jährigen jubiläum einen - wie kein anderer - symbolträchtigen liveauftritt zu bieten. über jeden zweifel erhaben und mit sicherheit einfluss von allem, was sich seit den 80ern mit elektronischer musik beschäftigt.

den herren aus düsseldorf sieht man ihr alter (bei genauerem zoomen oder erster reihe) schon etwas an, aber ihr musikalisches schaffen ist definitiv zeitlos. man hört vieles in ihren songs, was ganze generationen im nachgang verwandt/umgedeutet haben oder anderweitig zur inspiration anregte.

in ihrer einfachheit steckt dabei die kraft der tracks. aber was sich einfach anhört, war damals eine revolution, denn geräte zum einfachen generieren dieser uns mittlerweile fast selbstverständlichen sounds, gabs noch nicht oder sie waren nicht bezahlbar. da musste man sich aus purer notwendigkeit die geräte schon auchmal selbst zusammenlöten!

und mit einer gewissen distanz betrachtet, stecken in den meist simplen texten, eindeutige und kraftvolle aussagen, egal ob das nun in richtung gesellschaftskritik oder atomkraft geht.

kein auftritt zum rocken, aber definitiv einer, den man gesehen/gehört haben sollte. klar, dass die hauptbühne während dieses auftritts am besten gefüllt war. die sms nummer 10 wird damit als die sms in die festival-geschichte eingehen, bei der kraftwerk auftraten, soviel ist schonmal sicher. daran wird man sich auch in weiteren 10 jahren noch erinnern.

ebenfalls gut besucht war der auftritt von mia etwas früher am abend.

im gepäck einige songs vom neuen album, aber auch viele vom vorherigen. dem ist man ja quasi verpflichtet... und mietze war sehr überrascht, wieviele ihre songs mittlerweile mitsingen können.

auch überrascht waren - nach eigener aussage - die scissor sisters, dass man an deutschen tankstellen auch unterwäsche zu kaufen bekommt.

auch hier ein paar songs vom alten album und ein paar neue dazu. insgesamt immernoch sehr unterhaltsam und irgendwie "kinky" der auftritt, um beim scissors-jargon heißt.

der alles in seinen bann ziehende auftritt von kraftwerk hat aber auch einen nachteil, nämlich den, dass wir eine ganze reihe von auftritten verpasst haben, z.b. von swayzak oder auch prins thomas & lindstrom. aber gut, irgendwas ist ja immer.

beim schweifen durch die zelte haben uns dann z.b. masters at work sehr gut gefallen.

die beiden amerikaner kenny dope gonzales und little louie vega haben im house-bereich ja auch einen kraftwerk-ähnlichen status, wenn ihr mich fragt. sie sind z.b. für den lateinamerikanischen einschlag verantwortlich, den man in den letzten 10 jahren hier und da zu hören bekam. auch über ihre producer-fähigkeiten besteht kein zweifel und auch heute abend als djs waren sie sehr gut, wenngleich der ravemäßige mainzirkus vielleicht nicht 100%ig die richtige location war/ist.

wo wir gerade bei amerika und legenden sind, hatten wir auch kevin saunderson kurz auf dem schirm. gut, wir haben ihn dieses und letztes jahr bereits ausreichend gewürdigt und gehört, deswegen hier nur kurz verlinkt und verwiesen wird auf die berichterstattungen in der vergangenheit (jouejoue/erfurt im februar sowie registratur/münchen im herbst letzten jahres). nur kurz erwähnt sei, dass er als vertreter der ersten detroit-generation natürlich thematisch sehr gut zu kraftwerk paßt und leider haben wir die gelegenheit verpaßt, ihn doch im rahmen eines interviews mal danach zu fragen, ob er den auftritt kraftwerks heute abend gesehen (sicher nur eine rhetorische frage) und ob ihn der auftritt bewegt hat.

kurzer flash auf den nachmittag, wo eine gruppe amateur-catcher genau wussten, wie man auf sein musikalisches schaffen aufmerksam macht...

blackstrobe blackstrobe

und wieder flash zurück bei blackstrobe live im mainzirkus. des weiteren gabs natürlich auch heute eine menge guter darbietungen in den vielen kleineren zelten.

jeremy p caulfield metope & ada

metope & ada metope & ada

sasha rex the dog

voom voom

voom vooom mitja prinz

egal ob das nun metope & ada live, jeremy p. caulfield, der aus dem umfeld von kruder und dorfmeister (siehe letztes jahr) hervorgegangene versuch mit voom voom auch mal was ganz anderes zu machen oder rex the dog waren, jeder hatte irgendwo seine fans und sein begeistertes publikum.

dakar & grinser

dakar & grinser dakar & grinser

das gilt natürlich auch für die auftritt von dakar & grinser sowie den infadels ganz zu beginn des abends, wobei´s hier natürlich stellenweise noch etwas licht auf der tanzfläche war.

da fällt mir auf, dass wir eigentlich noch nie soviel verpasst haben, wie in dieser nacht, so omniprä sent waren kraftwerk. zur erklärung vielleicht: sie spielten erstmal gute 90min, dazu etwas verspätung um ca. 30min, etwas zeit zum aufbauen, etwas zeit zum durchknören durch die massen an besuchern... nunja, es summiert sich an die 3 stunden-grenze und das ist natürlich ein beträchtliches stück vom insgesamt prall gefüllten lineup in der gegend zwischen halbeins und halbvier.

dazu kommt auch ein umstand, mit dem man so garnicht rechnen konnte, nämlich dass auch einige künstler leider nicht vor ort sein konnten. annie und coldcut´s jeweilige performance mussten angesichts der vereitelten terroranschläge in großbritannien diese woche abgesagt werden, hatte sicher was mit dem fliegen zutun... damit sind die auswirkungen von terror auch hier in saalburg angekommen, wenngleich in absolut belangloser form, dass brauche ich ja wohl eigentlich nicht dazu schreiben!

am ende bleibt also - oben bereits erwähnt - heute abend der dominierende eindruck von kraftwerk!

und damit möchte ich für dieses jahr auch schließen... höre ich da stimmen, warum wir eigentlich auf das obligatorische camping-platz-opener-bild verzichtet haben? ok, dann kriegt ihrs doch noch, hald diesmal zum schluss des reviews...

bis nächstes jahr, wir freun uns drauf!

 

pics by bullytm

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pics by bullytm

[c2006 by bullyTM what you want?] 

 

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