ein
paar pics liefert noch der ma-cell nach. vielen dank an
www.feierei.de!
glücklicherweise
sah es so wie hier auf dem bild auf dem
festival-gelände NICHT aus. aber man kriegt eine
vorstellung davon, wie es hätte aussehen
können, wenn es wettermäßig schlechter
ausgesehen hätte. aber ihr seht, es schien sogar die
sonne am samstag nachmittag. tagsüber hat es zwar
mal geregnet, aber das hielt nicht lange an. so blieb es
auch in der nacht 2 von sonnemondsterne 10
trocken.
manche
vertreten ja die meinung, dass der freitag generell der
bessere/intensivere tag wäre. dafür gibts
durchaus gute gründe, immerhin sind die meisten
freitags noch "frischer" und erholter, als dann heute am
samstag. andererseits stellt sich am samstag auch ein
gewisses "jetzt erst recht" ein. so richtig
bestätigen kann ich weder die eine, noch die andere
these. vielmehr würd ich sagen, dass es sich ganz
nach der energie der jeweiligen künstler richtet, in
welche richtung die verteilung geht.
und da
stand heute ganz oben kraftwerk auf der liste.
kein schlechter schachzug, am 10jährigen
jubiläum einen - wie kein anderer -
symbolträchtigen liveauftritt zu bieten. über
jeden zweifel erhaben und mit sicherheit einfluss von
allem, was sich seit den 80ern mit elektronischer musik
beschäftigt.
den
herren aus düsseldorf sieht man ihr alter (bei
genauerem zoomen oder erster reihe) schon etwas an, aber
ihr musikalisches schaffen ist definitiv zeitlos. man
hört vieles in ihren songs, was ganze generationen
im nachgang verwandt/umgedeutet haben oder anderweitig
zur inspiration anregte.
in
ihrer einfachheit steckt dabei die kraft der tracks. aber
was sich einfach anhört, war damals eine revolution,
denn geräte zum einfachen generieren dieser uns
mittlerweile fast selbstverständlichen sounds, gabs
noch nicht oder sie waren nicht bezahlbar. da musste man
sich aus purer notwendigkeit die geräte schon
auchmal selbst zusammenlöten!
und mit
einer gewissen distanz betrachtet, stecken in den meist
simplen texten, eindeutige und kraftvolle aussagen, egal
ob das nun in richtung gesellschaftskritik oder atomkraft
geht.
kein
auftritt zum rocken, aber definitiv einer, den man
gesehen/gehört haben sollte. klar, dass die
hauptbühne während dieses auftritts am besten
gefüllt war. die sms nummer 10 wird damit als die
sms in die festival-geschichte eingehen, bei der
kraftwerk auftraten, soviel ist schonmal sicher. daran
wird man sich auch in weiteren 10 jahren noch
erinnern.
ebenfalls
gut besucht war der auftritt von mia etwas
früher am abend.
im
gepäck einige songs vom neuen album, aber auch viele
vom vorherigen. dem ist man ja quasi verpflichtet... und
mietze war sehr überrascht, wieviele ihre songs
mittlerweile mitsingen können.
auch
überrascht waren - nach eigener aussage - die
scissor sisters, dass man an deutschen tankstellen
auch unterwäsche zu kaufen bekommt.
auch
hier ein paar songs vom alten album und ein paar neue
dazu. insgesamt immernoch sehr unterhaltsam und irgendwie
"kinky" der auftritt, um beim scissors-jargon
heißt.
der
alles in seinen bann ziehende auftritt von kraftwerk hat
aber auch einen nachteil, nämlich den, dass wir eine
ganze reihe von auftritten verpasst haben, z.b. von
swayzak oder auch prins thomas &
lindstrom. aber gut, irgendwas ist ja
immer.
beim
schweifen durch die zelte haben uns dann z.b. masters
at work sehr gut gefallen.
die
beiden amerikaner kenny dope gonzales und little louie
vega haben im house-bereich ja auch einen
kraftwerk-ähnlichen status, wenn ihr mich fragt. sie
sind z.b. für den lateinamerikanischen einschlag
verantwortlich, den man in den letzten 10 jahren hier und
da zu hören bekam. auch über ihre
producer-fähigkeiten besteht kein zweifel und auch
heute abend als djs waren sie sehr gut, wenngleich der
ravemäßige mainzirkus vielleicht nicht 100%ig
die richtige location war/ist.
wo wir
gerade bei amerika und legenden sind, hatten wir auch
kevin saunderson kurz auf dem schirm. gut, wir
haben ihn dieses und letztes jahr bereits ausreichend
gewürdigt und gehört, deswegen hier nur kurz
verlinkt und verwiesen wird auf die berichterstattungen
in der vergangenheit (jouejoue/erfurt
im februar sowie registratur/münchen
im herbst letzten jahres). nur kurz erwähnt sei,
dass er als vertreter der ersten detroit-generation
natürlich thematisch sehr gut zu kraftwerk
paßt und leider haben wir die gelegenheit
verpaßt, ihn doch im rahmen eines interviews mal
danach zu fragen, ob er den auftritt kraftwerks heute
abend gesehen (sicher nur eine rhetorische frage) und ob
ihn der auftritt bewegt hat.
kurzer
flash auf den nachmittag, wo eine gruppe amateur-catcher
genau wussten, wie man auf sein musikalisches schaffen
aufmerksam macht...
und
wieder flash zurück bei blackstrobe live im
mainzirkus. des weiteren gabs natürlich auch heute
eine menge guter darbietungen in den vielen kleineren
zelten.
egal ob
das nun metope & ada live, jeremy p.
caulfield, der aus dem umfeld von kruder und
dorfmeister (siehe letztes jahr) hervorgegangene versuch
mit voom voom auch mal was ganz anderes zu machen
oder rex the dog waren, jeder hatte irgendwo seine
fans und sein begeistertes publikum.
das
gilt natürlich auch für die auftritt von
dakar & grinser sowie den infadels ganz
zu beginn des abends, wobei´s hier natürlich
stellenweise noch etwas licht auf der tanzfläche
war.
da
fällt mir auf, dass wir eigentlich noch nie soviel
verpasst haben, wie in dieser nacht, so omniprä sent
waren kraftwerk. zur erklärung vielleicht: sie
spielten erstmal gute 90min, dazu etwas verspätung
um ca. 30min, etwas zeit zum aufbauen, etwas zeit zum
durchknören durch die massen an besuchern... nunja,
es summiert sich an die 3 stunden-grenze und das ist
natürlich ein beträchtliches stück vom
insgesamt prall gefüllten lineup in der gegend
zwischen halbeins und halbvier.
dazu
kommt auch ein umstand, mit dem man so garnicht rechnen
konnte, nämlich dass auch einige künstler
leider nicht vor ort sein konnten. annie und
coldcut´s jeweilige performance mussten
angesichts der vereitelten terroranschläge in
großbritannien diese woche abgesagt werden, hatte
sicher was mit dem fliegen zutun... damit sind die
auswirkungen von terror auch hier in saalburg angekommen,
wenngleich in absolut belangloser form, dass brauche ich
ja wohl eigentlich nicht dazu schreiben!
am ende
bleibt also - oben bereits erwähnt - heute abend der
dominierende eindruck von kraftwerk!
und
damit möchte ich für dieses jahr auch
schließen... höre ich da stimmen, warum wir
eigentlich auf das obligatorische
camping-platz-opener-bild verzichtet haben? ok, dann
kriegt ihrs doch noch, hald diesmal zum schluss des
reviews...