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knaller, kracher, katakomben

maria am ufer - berlin

31.12.2008

[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild, gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt, gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb- oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you see is what you get! evtl. zu sehende verformungen und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung eines konventionellen fotoblitzes.
3. die besten fotos (sowie die fotos der leute, die es erlaubt haben) sind mit groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen wir euch auch gerne die original-größen.]

schon wieder berlin... schon wieder silvester. welch frevel, denn damit erfüllen wir genau jenes klischee vom reisenden touristen, welchen die eingefleischten berliner meiden möchten.

was sehr seltsam ist, denn zum einen kann man doch froh sein, wenn "seine" heimatstadt so interessant ist, dass man extra dorthin reist und zum anderen, wer in berlin bitteschön, ist gebürtiger berliner? im prinzip sind hier doch minimum 50% zugereist und damit dem terminus tourist mehr verbunden, als "ihnen" lieb ist.

letztes jahr haben wir "undercover" ja das weekend an silvester (review 2007) präsentiert. selbiges hatte auch dieses jahr wieder ein mordsmäßiges programm. auch nicht schlecht war das watergate, welches dem weekend fast einwenig den rang ablief in sachen state-to-the-art-dj-lineup. jedoch ist - analog weekend - dort fotoverbot, zumindest für uns. das kann man als berechtigt ansehen, als schicki-micki-pseudo-vorwand verstehen oder auch einfach ignorieren. fakt ist, dass weder im weekend, noch im watergate ein so "frivoler" umgang herrscht, als das man nicht mit (wohlgemerkt) zurückhaltender fotografie zu werke gehen dürfte. der knackpunkt ist aber wohl das "wohlgemerkt"... dennoch war/ist es nie unser erklärtes interesse gewesen, beamte, ärzte, anwälte, zivis oder sonstwie bürgerlich gut gefestigte personen mit hang zum konsequenzlosen "loslassen" in zwielichtiger pose zu fotografieren und später zu denunzieren oder dazu die vorlage zu liefern.

wie auch immer, das maria am ufer ist der fotografie nicht abgeneigt gewesen. wir wiederum waren dem lineup nicht abgeneigt, welches (für kenner) mindestens gleichwertig mit dem von watergater/weekend war. angekündigt waren deadbeat, thomas fehlmann, thomas brinkmann, apparat, data, t.raumschmiere, clp u.a.

dem geneigten szenemag-user klingelts natürlich bei den stichwörtern "maria am ufer" sowie apparat & t.raumschiere (dem ganz geneigten sogar noch zusätzlich bei clp, denn dahinter verbirgt sich neben chris de luca auch phon.o, welcher 2003 ooch am start war). richtig, haben wir schonmal erlebt und auch bei szenemag festgehalten - siehe review in 2003.

optisch gefiel uns die maria auch in der version 2008.0 und der türstüher am eingang kam uns nach 5 jahren ebenfalls bekannt vor (was einen pluspunkt in sachen arbeitnehmer-treuer beschäftigung gibt).

das maria befindet sich derzeit - dem vernehmen nach - jedoch etwas in einer zwickmühle. auf der einen seite ist man durch den film "berlin calling" zu grenzüberschreitendem ruhm gekommen, auf der anderen seite jedoch scheint es, dass dieser boom - mehr als sonst - viele touristen in den laden schwemmt. das kann natürlich heute abend auch der silvester-effekt sein, denn es kommen - so wie wir auch - recht viele leute auf die idee, ihr silvester in einer größeren stadt zu verbringen. das könnte sich zusätzlich wiedererum auch damit potenzieren, dass 5 geh-minuten von hier das berghain steht und diese eine harte türpolitik fahren. jeder, der dort also "abgelehnt" wurde, könnte sich auf grund der räumlichen nähe erstmal dem maria zu wenden.

hinzu kommt eine gewisse kritische betrachtungsweise der (so called) berlin-szene, die den "berlin calling" film mit gemischten gefühlen aufgenommen hat. da engstirnigkeit jedoch nicht unser thema ist, soll das hier nicht weiter diskutiert werden.

unser thema hier ist vorrangig die musik. diese war heute abend sehr positiv vertreten durch z.b. deadbeat, welcher erwartungsgemäß relativ offen spielte. d.h. dubstep, dubtechno, sachen ohne etikett etc.. rein akkustisch gefiel auch kenneth christiansen aus kopenhagen mit eher minimalerem sound. vor ihm ein liveact von (mutmaßlich) de walta von u.a. vakant records.

deadbeat deadbeat

deadbeat & kenneth christiansen kenneth christiansen

de walta de walta

seltsamerweise verdichtete sich das von uns subjektiv als "gut" empfundene programm auf den kleinen (und "joseph" genannten) floor. natürlich gabs auch einen großen (und logischerweise "maria" genannten) floor. dort war beispielsweise t.raumschmiere zu gange.

oder der auch thomas fehlmann sowie später apparat & skate.

apparat & skate apparat

thomas fehlmann

skate apparat & skate

apparat & skate apparat & skate

an der stelle kommt das thema "engstirnigkeit" doch wieder zum tragen, denn musikalisch konnten wir mit dem großen floor nur wenig anfangen.

verpasst haben wir (auf grund der schlange am eingang und wartezeit - was wenn, dann nur eine kritik an uns selbst sein soll...) leider clp, thomas brinkmann und noch einige mehr. aber gut, ist schließlich neujahr/silvester, da ist einwenig nachlässigkeit ja wohl zu verzeihen, denn vor 24uhr in einem club zu sein, ist mehr als schwierig.

was bleibt also unterm strich. erstmal die optisch wirklich - nach wie vor - sehr schöne location. abzüge gibts beim ton (insbesondere auf dem joseph floor) und der gefühlt (natürlich subjektiven und silvester-bedingten) nicht ganz so guten gesamtwirkungsweise sound/leute.

insgesamt hoffen wir jedoch, dass sich die maria musikalisch weiterhin in die (für uns) richtige richtung bewegt und sich dadurch alles weitere finden wird.

 

ps: wo es im anschluss daran undercover weiterging, wird dieses mal jedoch nicht verraten... ;]

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