[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild,
gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt,
gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne
nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb-
oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you
see is what you get! evtl. zu sehende verformungen
und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund
der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung
eines konventionellen fotoblitzes.
3. die besten fotos (sowie die fotos der
leute, die es erlaubt haben) sind mit
groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen
wir euch auch gerne die
original-größen.]
schon
wieder berlin... schon wieder silvester. welch frevel,
denn damit erfüllen wir genau jenes klischee vom
reisenden touristen, welchen die eingefleischten berliner
meiden möchten.
was
sehr seltsam ist, denn zum einen kann man doch froh sein,
wenn "seine" heimatstadt so interessant ist, dass man
extra dorthin reist und zum anderen, wer in berlin
bitteschön, ist gebürtiger berliner? im prinzip
sind hier doch minimum 50% zugereist und damit dem
terminus tourist mehr verbunden, als "ihnen" lieb
ist.
letztes
jahr haben wir "undercover" ja das weekend
an silvester (review
2007)
präsentiert. selbiges hatte auch dieses jahr wieder
ein mordsmäßiges programm. auch nicht schlecht
war das watergate,
welches dem weekend fast einwenig den rang ablief in
sachen state-to-the-art-dj-lineup. jedoch ist - analog
weekend - dort fotoverbot, zumindest für uns. das
kann man als berechtigt ansehen, als
schicki-micki-pseudo-vorwand verstehen oder auch einfach
ignorieren. fakt ist, dass weder im weekend, noch im
watergate ein so "frivoler" umgang herrscht, als das man
nicht mit (wohlgemerkt) zurückhaltender fotografie
zu werke gehen dürfte. der knackpunkt ist aber wohl
das "wohlgemerkt"... dennoch war/ist es nie unser
erklärtes interesse gewesen, beamte, ärzte,
anwälte, zivis oder sonstwie bürgerlich gut
gefestigte personen mit hang zum konsequenzlosen
"loslassen" in zwielichtiger pose zu fotografieren und
später zu denunzieren oder dazu die vorlage zu
liefern.
wie
auch immer, das maria
am ufer
ist der fotografie nicht abgeneigt gewesen. wir wiederum
waren dem lineup nicht abgeneigt, welches (für
kenner) mindestens gleichwertig mit dem von
watergater/weekend war. angekündigt waren
deadbeat, thomas fehlmann, thomas
brinkmann, apparat, data,
t.raumschmiere, clp u.a.
dem
geneigten szenemag-user klingelts natürlich bei den
stichwörtern "maria am ufer" sowie apparat &
t.raumschiere (dem ganz geneigten sogar noch
zusätzlich bei clp, denn dahinter verbirgt sich
neben chris de luca auch phon.o, welcher 2003 ooch am
start war). richtig, haben wir schonmal erlebt und auch
bei szenemag festgehalten - siehe review
in 2003.
optisch
gefiel uns die maria auch in der version 2008.0 und der
türstüher am eingang kam uns nach 5 jahren
ebenfalls bekannt vor (was einen pluspunkt in sachen
arbeitnehmer-treuer beschäftigung gibt).
das
maria befindet sich derzeit - dem vernehmen nach - jedoch
etwas in einer zwickmühle. auf der einen seite ist
man durch den film "berlin
calling"
zu grenzüberschreitendem ruhm gekommen, auf der
anderen seite jedoch scheint es, dass dieser boom - mehr
als sonst - viele touristen in den laden schwemmt. das
kann natürlich heute abend auch der silvester-effekt
sein, denn es kommen - so wie wir auch - recht viele
leute auf die idee, ihr silvester in einer
größeren stadt zu verbringen. das könnte
sich zusätzlich wiedererum auch damit potenzieren,
dass 5 geh-minuten von hier das berghain steht und diese
eine harte türpolitik fahren. jeder, der dort also
"abgelehnt" wurde, könnte sich auf grund der
räumlichen nähe erstmal dem maria zu
wenden.
hinzu
kommt eine gewisse kritische betrachtungsweise der (so
called) berlin-szene, die den "berlin calling" film mit
gemischten gefühlen aufgenommen hat. da
engstirnigkeit jedoch nicht unser thema ist, soll das
hier nicht weiter diskutiert werden.
unser
thema hier ist vorrangig die musik. diese war heute abend
sehr positiv vertreten durch z.b. deadbeat,
welcher erwartungsgemäß relativ offen spielte.
d.h. dubstep, dubtechno, sachen ohne etikett etc.. rein
akkustisch gefiel auch kenneth christiansen aus
kopenhagen mit eher minimalerem sound. vor ihm ein
liveact von (mutmaßlich) de walta von u.a.
vakant records.
seltsamerweise
verdichtete sich das von uns subjektiv als "gut"
empfundene programm auf den kleinen (und "joseph"
genannten) floor. natürlich gabs auch einen
großen (und logischerweise "maria" genannten)
floor. dort war beispielsweise t.raumschmiere zu
gange.
oder
der auch thomas fehlmann sowie später
apparat & skate.
an der
stelle kommt das thema "engstirnigkeit" doch wieder zum
tragen, denn musikalisch konnten wir mit dem großen
floor nur wenig anfangen.
verpasst
haben wir (auf grund der schlange am eingang und
wartezeit - was wenn, dann nur eine kritik an uns selbst
sein soll...) leider clp, thomas brinkmann
und noch einige mehr. aber gut, ist schließlich
neujahr/silvester, da ist einwenig nachlässigkeit ja
wohl zu verzeihen, denn vor 24uhr in einem club zu sein,
ist mehr als schwierig.
was
bleibt also unterm strich. erstmal die optisch wirklich -
nach wie vor - sehr schöne location. abzüge
gibts beim ton (insbesondere auf dem joseph floor) und
der gefühlt (natürlich subjektiven und
silvester-bedingten) nicht ganz so guten
gesamtwirkungsweise sound/leute.
insgesamt
hoffen wir jedoch, dass sich die maria musikalisch
weiterhin in die (für uns) richtige richtung bewegt
und sich dadurch alles weitere finden wird.
ps: wo
es im anschluss daran undercover weiterging, wird dieses
mal jedoch nicht verraten... ;]