[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild,
gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt,
gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne
nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb-
oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you
see is what you get! evtl. zu sehende verformungen
und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund
der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung
eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit
groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen
wir euch auch gerne die
original-größen.]
ganz
spontan und unangekündigt, gibts als ostergeschenk
ein paar eindrücke von christian h. zum redshape
abend in erlangen. bitteschön, dankeschön
christian!
"...
Das
Kulturzentrum E-Werk ist unlängst Anlaufstelle Nr. 1
in Erlangen für kulturell interessierte Leute
jedwelcher Interessenssparten, sei es Literautur, Kunst,
Film, Musik, ... Kunst. Gelegentlich lassen sich aus dem
scheinbar ausuferndem Programmpool szenemag-taugliche
Events fischen, wie am gestrigen Tage, dem Ostersamstag,
an welchem ein bekannter
Redshape sein
Stelldichein in besagter Institution gab.
Redshape
darf man in heutigen Zeiten ohne Zweifel zu der vorderen
Speerspitze unserer elektronischen Musikszene in
Deutschland zählen; vielerorts genießt er
hohes Ansehen. Deutlich wird das nicht nur in so manchen
Track-Rankings diverser, renommierter Magazine im
Blätterwald (The Dance Paradox), auch
reiht sich der Mann mit der roten Maske - die
Anonymität zum künstlerischen Prinzip erhoben -
Seite an Seite in das WhoisWho auf den
Festival-Timetables dieser Tage (MELT! - Festival 2011
z.b. - siehe
review
letztes jahr).
Dies
zum short intro, nun - mit einem weiteren
Versuch einer schnellen Abhandlung der Geschehnisse
meinerseits - zu den hart facts: Nach Aufbau
und justieren seines umfangreiches Setups bestritt er
seine Handwerkskunst um Punkt 02:30. Bis dato war der
Laden brechend, also mehr als ausreichend, gefüllt.
Auch in Sachen Stimmung war eine gute Ausgangsbasis
gegeben (der Dank gilt den
Warm-up-DJ´s), Vorhang auf für
Redshape.
Und
was sich nun die nächsten 70,80 Minuten abspielen
sollte, kurz: Qualität der Musik, lässt das
Ende seines Live-Sets nur schwer verkraften. Gut und
Gerne hätte man dem ganzen Schauspiel stundenlang
beigewohnt, so schnell ist die Zeit verronnen. Es war ein
fulminantes, stets konzentriertes und vor allem
organisiertes Feuerwerk an
zeitgenössischer Technomusik. Einer Musik, in dem
ohrenscheinlich die richtigen Dinge zur
richtigen Zeit im richtigen Verhältnis
aufeinandertreffen. Live eingespielt in gekonnter Balance
aus den Prinzipien geplant und
improvisiert. Der interessierte, mit ein
wenig Wissen um das Gute und Schlechte bereicherte,
Techno-Hörer möchte es als Kunst
betrachten.
Stichwort:
Organisiert: Redshape versteht es, einen
variationsreichen Klangstrom zu kreieren, der auf ganzer
Linie mit Höhen und Tiefen überzeugt. Einmal
gefangen, möchte man diesem Strom nicht mehr
entbrechen. Bassmusik, gespickt mit Hooks, Loops und
Flächen, immer im Rythmus, mal schneller, mal
langsamer, die Kunst - so banal es sich auch anhört
- schien aus seinen Controllern richtig herauszubrodeln.
Ein euphorisiertes Publikum war nur die logische
Konsequenz dieser Umstände.
Sein
Auftreten mit der roten Maske brachte, wie immer, eine
enorme Coolness herüber. Quasi im Einklang seiner
dargebotenen Musizierungen. Es sei jedoch gesagt, dass
das Tragen dieser jedoch keineswegs der o. g.
Folgeerscheinung - cooles Erscheinungsbild -
geschuldet ist - NEIN - schlicht und einfach möchte
Redshape seine Musik sprechen lassen, ohne die Dinge
dahinter. Sozusagen soll es in jenen Momenten
gleichrangig sein, wo diese herrührt. Es
geht nur um Musik. Eine interessante Auffassung, mit
welcher Redshape gerade in hiesiger Zeit aber nicht als
Exot darstehen dürfte.
Die
Maske ist der Popmusik, einschl. des Techno-Genres, so
wichtig wie dem Rapper seine Sneaker. Ohne Versteck- und
Rollenspiel wäre das ganze Ding doch nur halb so
lustig. Aktuell nehmen das neben Redshape eben wieder
viele Künstler wörtlich: SBTRKT, Zomby und
Deadmau5, Shabazz Palaces und THEESatisfaction. Daft Punk
seit fast 20 Jahren. Karotte wäre ein Paradebeispiel
im umgedrehten Sinne: Der DJ erhält eine nahezu
gleichgestelle Daseinsberechtigung wie die Musik selbst.
Gewissermaßen haben beide Formen ein Recht auf
Existenz bzw. Ausübung.
..."
abschließend
sei noch angemerkt, dass man es den play!-leuten durchaus
anmerkt, dass sie großen wert auf gute visuals
legen (siehe unser review
vom dortigen vj-festival vor 1 1/2 jahren)!