[anm.d.red.:
1. Bild, das; -[e]s, -er [mhd. bilde = bild,
gestalt, ahd. bilidi = nachbildung, abbild; gestalt,
gebilde
2. bei szenemag für gewöhnlich ohne
nachbearbeitung in "reinform". keine verwendung von farb-
oder sonstigen filtern, keine manipulation, what you
see is what you get! evtl. zu sehende verformungen
und lichteffekte entstehen ausschließlich auf grund
der gegebenheiten vor ort sowie ggf. unter verwendung
eines konventionellen fotoblitzes.
3. die umrandeten fotos sind mit
groß-formaten hinterlegt. auf wunsch
mailen
wir euch auch gerne die
original-größen.]
impressions
from the past. taken from the szenemag archive...
*click*
3000
besucher, 3 tage wach... zumindest ist das programm
dafür ausgelegt, dass natürlich keine
unterbrechung entsteht. nach meinem abschied heute morgen
ca. 9uhr frühs, setzten die wighnomy brothers noch
bis 11uhr fort (zumindest laut plan), danach folgten
kassem mosse (live), bender und kali
avaaz auf dem "beside"-floor. ab 15uhr setzte das
programm auf der hauptbühne wieder ein, beginnend
mit einem liveset von daniel stefanik sowie
brandt brauer frick.
bei
letztgenannten setzten wir dann auch wieder auf und
stellten fest, dass sich - analog vorjahr - das
bungalowdorf tagsüber zu einem naherholungsgebiet
mit viel alkohol-ausschank für den teil der 3000
besucher entwickelte, die auch schlafen waren, garnicht
schliefen oder so eine mischung aus beidem durchgemacht
haben. irgendwer von den 3 genannten gruppierungen hielt
auf jedenfall definitiv immer die stellung auf den
verschiedenen tanzflächen/stages.
wir
waren mit unserem zeitmanagement (ein schrecklich
kaufmännisches wort für eine sooo angenehme und
erfüllende beschäftigung hier...) sehr
zufrieden, denn wir kamen ziemlich pünktlich zum
dj-set beginn von dj koze an. nach besten
erfahrungen vor einigen wochen in der nürnberger
rakete (dort neben dem "dj-koze-projekt" auch im rahmen
seines adolf noise "kunstwerks" - siehe review2009),
war es auch heute eine spannungsvoll erwartete
darbietung.
an der
stelle sei erstmal erwähnt, dass es ein sehr gut und
aufwändig gemachtes begleitheftchen zum
diesjährigen nachtdigital gab, in dem sich die
veranstalter tatsächlich die mühe machten,
jeden künstler zu interviewen oder aber eine
geschichte passend zum festival und/oder leben zu
erzählen. auch hier zeigt sich die liebe zum detail,
dass man nicht einfach copy+paste irgendwelche
standard-promo-texte einbaute, sondern tatsächlich
gut viel energie & zeit investierte. und das ohne
große doppelseitige werbeanzeigen für
irgendwelchen mist (lediglich die unvermeidlichen, aber
dezent und klein gehaltenen hinweise auf die supporters
& deliverer).
auch
von dj koze, welcher - das deckt sich mit unserer
erfahrung & auch dem text unseres letzten reviews in
der rakete - ununwunden zugab, dass er keinen sinn in 2h
sets sieht und sich generell mehr raum wünscht,
seine musikalische bandbreite auch ausfüllend
umsetzen zu können. das bedingt ebenfalls ein
entsprechend offenes publikum, was nicht mit starren
erwartungen eines bestimmten genres oder tracks an einen
besuch rangeht.
das
merkte man auch dem heutigen set an. es war zwar -
nachdem ich just zum frühstück das interview
las... - weniger experimentell als ich das erwartet
hätte, aber grundsätzlich passte es gut zum
äußerst sonnigen wetter, der friedlichen
stimmung, den vielen freien tanzenden menschen und zum
nachtdigital festival allgemein.
und
wenn ihr euch wundert, warum es kein vernünftiges
bild von koze gibt, dann liegt das daran, dass auch wir
uns mehr der musik als dem job (sofern das überhaupt
einer sein könnte...) hingaben.
und so
spielte dj koze innerhalb von 7 h (!!!) in die nacht
hinein. gefolgt von juno6, mathias kaden
& mitchi nagler, the field und gut 6h
steffen bennemann (als weiterhin schirmherr des
nachtdigital festivals). das wird jetzt alles wieder
schön runtergerattert, weils uns - respektive dann
doch speziell mich - nicht so dermaßen
interessierte. oder besser gesagt, mehr als all das
interessierte (mich) move d.
ihr
seht, dass mit der limitierung geht weiter... move
d also, heidelberger urgestein in sachen deepness
ohne genauere genre-zuschreibung. seit einigen jahren
jedoch wieder vermehrt in erscheinung getreten durch eine
(achtung, mal wieder rein gefühlte) geradezu an
moodyman erinnernde gralshütung von deepem house.
wobei sein musikalisches schaffen insgesamt nicht auf
diesen begriff festgelegt werden kann. die dj-sets
jedoch, die im netz kursieren, geben da schon ein
ziemlich deepes housebild von sich.
auch er
bekam heute einen relativ großen block zum austoben
zur verfügung gestellt. 4,5 h legte er im zelt auf
und war damit der einzig gute grund für uns, warum
wir das geschehen unter freien himmel hier ins zelt
verlegten. das wurde auch reichlich belohnt, denn move d
spielte ein in der tat extrem deepes set, welches sich
von langsamen tempo bishin zu jack´enderem speed
empor arbeitete.
zusammen
mit guten und ähnlich wissenden freunden genossen,
war das auch schon der höhepunkt des tages, ohne die
weiteren darbietungen damit kleiner machen zu
wollen!
...
oder zu können, denn zwar konnte ich noch etwas von
arto mwambé´s liveact gedanklich
aufnehmen, danach war jedoch tilt. die 3h schlaf waren
doch etwas zu wenig, zumindest nach ausgiebigem
genießen von dj koze & move d.
somit
wurden weiterhin ignoriert: larry heard (ok, diese
legende hatten wir ja schon im elan club vor einigen
jahren zu gehör bekommen - siehe review2006),
dreikommanull (siehe letztes jahr nachtdigital am
sonntag), flokke & timtim (live).
anyway,
ich hatte nicht das gefühl, deswegen weniger erlebt
zu haben. im gegenteil, ich war sehr zufrieden mit dem
erlebten und freute mich zudem darauf, gut erholt so
früh wie möglich am sonntag wieder
zurückkehren und den äußerst angenehmen
sonntag bei vollem bewusstsein genießen zu
können.